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Titel: Das wilde Herz des Westens
Reihe: Einzelband
Autorin: Alexandra Fischer
Genre: Historische Fiktion
Verlag: digital publishers
Preis: € 4,99 ebook
Erschienen am: 20.02.2020
Seitenzahl: 471
Leseempfehlung? Ja
"Zwei Frauen, eine Reise und der Traum vom großen Glück
Der neue historische Roman über die Mail Order Brides des Wilden Westens
Baltimore, 1865: Seit ihrer Kindheit träumt die junge Phoebe Ann
Harrington davon, einen Cowboy zu heiraten. Mit dem Ende des
Amerikanischen Bürgerkriegs sieht sie endlich ihre Chance gekommen und
antwortet auf eine Heiratsannonce. Phoebe ist davon überzeugt, ihr
großes Glück gefunden zu haben und überredet ihre Freundin Briana Magee
sie nach Missouri zu begeleiten. Doch Phoebes zukünftiger Ehemann Silas
Kennedy und sein Bruder Jesse sind nicht das, wofür sie sich ausgeben
und plötzlich beginnt eine Reise, die alle Beteiligten an ihre Grenzen
bringt. Denn nicht nur die Kennedy-Brüder haben etwas zu verbergen,
sondern auch Phoebes Freundin Briana hütet ein Geheimnis, das alle in
Gefahr bringt …"
Quelle
"Alexandra Fischer schrieb schon als Kind Geschichten, manchmal auch mit
Filzstift auf eines ihrer Kleidungsstücke. Doch dann kam das Leben
dazwischen und sie reiste durch die Welt, studierte Rechtswissenschaften
und arbeitete zehn Jahre für ein großes IT-Unternehmen. Erst als der
Wunsch zu schreiben übermächtig wurde, kehrte sie zu ihren Wurzeln
zurück. Sie lebt mit ihrem Mann und vielen Tieren auf einem ehemaligen
Bauernhof in der Nähe von München."
Quelle
"Blut, überall war Blut"
Also, ich
muss ja ganz ehrlich sagen, dass ich die beiden Personen da oben grauenhaft
finde… xD Erinnert mich ein bisschen an das Musikvideo zu „Big enough“ von Krin
J. Callinan, also dieses Cowboy-Vine, wenn ihr wisst welches ich meine. Dieses,
in dem der Cowboy im Himmel so schreit (An dieser Stelle shoutout an meine
Schwester, die wusste, von welchem Lied ich rede, als ich sie nach dem
schreienden Cowboy-Vine gefragt habe).
Die andere
Hälfte des Covers gefällt mir allerdings besser. Man sieht eine Steppe und
Felsen, die in einem ein richtiges Western-Gefühl auslöst. Das und den Titel
finde ich sehr passend für das Buch.
Also,
eigentlich gibt es nicht viel zu sagen.
Der
Schreibstil der Autorin ist einfach toll. Man verliert sich im Amerika des 19.
Jahrhunderts und findet nur schwierig wieder den Weg zurück in die Realität.
Das Buch lässt sich so leicht lesen, dass man gar nicht merkt, dass man „nur“
liest; man fühlt sich richtig in den Westen versetzt.
Nicht nur
daran erkennt man das große Talent der Autorin, vor allem in ihre Charaktere
habe ich mich verliebt. Sie erschafft Figuren, die allesamt so lebensecht sind,
dass man kaum merkt, dass sie nur fiktiv sind. Alle sind sie unterschiedlich,
aber jeder auf seine Weise glaubhaft, sodass sie einem ans Herz wachsen, auch
wenn sie einem manchmal gehörig auf die Nerven gehen.
Am meisten
hat mir wohl die Geschichte von Frank gefallen. Ich kann nicht besonders viel
darüber sagen, da ich sonst womöglich spoilere, aber bei ihm fand ich es
besonders toll, wie erst zum Schluss aufgeklärt wird, welche Bedeutung er in
der Geschichte eigentlich hat. Das war mir anfangs nämlich etwas schleierhaft,
aber mit fortlaufender Handlung wird einiges klar, und zum Ende hin wird alles
schön abgerundet.
Briana, eine
der Protagonistinnen, ist eine sehr starke Persönlichkeit, die in ihrem Leben
schon viel durchmachen musste und deshalb anfangs etwas verschlossen ist.
Dennoch ist sie nicht unnahbar, man kann sich gut in sie hineinversetzen und
sich mit ihr identifizieren. Der Leser schließt sie von Anfang an in sein Herz.
Im Laufe der
Geschichte entwickelt sie sich immer weiter und man erlebt, wie sie sich
langsam immer weiter öffnet.
Daran ist
nicht zuletzt Jesse auch schuld, der zunächst vielleicht etwas grob wirkt,
hinter dem jedoch viel mehr steckt als der einsame Cowboy. Zwischen den beiden
stimmt einfach die Chemie, und man will sofort, dass sich zwischen ihnen etwas
entwickelt.
Phoebe ist
das absolute Gegenteil ihrer Freundin. Während Briana eher zurückhaltend ist,
fordert Phoebe das ein, was sie möchte, und erwartet, dass jeder nach ihrer
Pfeife tanzt. Sie hat alles, aber sie ist undankbar und sieht nur das, was sie
nicht hat. Phoebe ist jung und unerfahren und sieht die Welt durch eine Traumblase.
Dabei will sie nicht einsehen, dass nicht alles so ist, wie sie es gerne hätte.
Das hat mich beim Lesen oft wirklich wahnsinnig gemacht; nicht selten wollte
ich gerne durch das Buch greifen und sie einmal ordentlich durchschütteln,
damit sie endlich mal von ihrem hohen Ross herunterkommt. Trotzdem kann ich
nicht sagen, dass sie mir nicht ans Herz gewachsen ist. Unabhängig davon, dass
sie eine Protagonistin ist, ist sie ein wichtiger Bestandteil des Buches und
ohne sie wäre Das wilde Herz des Westens
nicht so gut.
Man kann sie
trotz ihrer Eigenheiten irgendwie verstehen. Sie verhält sich eben so, wie sie
sich verhält, weil sie es nicht anders gewohnt ist. Sie ist nicht bloß das
nervige, eingebildete Ostküstenmädchen, sondern hat auch andere Facetten, die
sie bei fortschreitender Handlung immer mehr zeigt. Dass sie dabei unglaublich
nervt, aber trotzdem zur Lieblingsfigur werden kann, zeigt nur, wie
vielschichtig Alexandras Figuren sind und wie gut sie sie kennt.
Auch Silas
ist ‘ne olle Nervensäge. Er übernimmt kaum Verantwortung für sein Handeln und
sucht die Fehler immer nur bei den anderen. Dass er dabei ein arrogantes
Großmaul ist und dabei sich selber am meisten im Weg steht, merkt er nicht. Er
und Phoebe sind die Figuren, über die man sich wohl am meisten aufregen kann,
die aber gleichzeitig auch am interessantesten sind, weil sie die größte
Entwicklung durchleben.
Das zeigt
von guter Charakterisierung: Trotz – oder gerade wegen – ihrer Schwächen wirken
sie lebensecht und man nimmt sie als Figuren wahr.
Das gilt
natürlich genauso für Briana, Jesse, Frank und Frances, die sich alle ebenfalls
stark entwickeln, aber Silas und Phoebe haben mich während des Lesens wohl am
meisten mitgenommen.
Das wilde Herz des Westens hat viele
spannende und mitreißende Momente, in denen man ans Buch gefesselt ist und mit
den Charakteren mitfiebert, mitlacht oder sogar mitweint. Auf der anderen Seite
hat es auch Stellen, an denen es ruhiger zugeht, und in denen es mehr um das
Zwischenmenschliche geht. Das Buch genau die richtige Mischung aus Action und
Dialog, was wohl auch der Grund für die herausragende Charakterentwicklung ist.
Gleichzeitig
erfährt man beim Lesen einiges über die Siedlerzeit und die Indianer in
Amerika. Dabei ist Das wilde Herz des
Westens nicht bloß einer von Phoebes Groschenromanen. Man hat im Gegenteil
vielmehr das Gefühl, dass die Darstellung der Autorin, wie es zu der Zeit
gewesen sein könnte, der Realität sehr nahekommt, und dass sie gut recherchiert
hat. Ich war zu der Siedlerzeit natürlich nicht dabei, aber ich kann mir
vorstellen, dass viele Siedler (und auch die Ureinwohner Amerikas) ähnliche
Situationen durchgemacht haben.
Mit dem Ende
bin ich sehr zufrieden. Es ist für alle Charaktere rund und logisch, da gibt es
nichts zu meckern! :D
So kann man
das Buch auch generell zusammenfassen: Es gibt nichts zu meckern! :D
Das wilde Herz des Westens hat
wunderbare lebensechte Charaktere und einen spannenden Plot. Alex beweist
wieder einmal, dass sie weiß, was sie tut.
5/5 Lesehasen.
"'Mut ist nicht das, was du entscheidest, sondern das, wofür du kämpfst.'" (Jesse zu Silas, S. 195)
"'Worte sagen so viel, Cowboy, aber nur Taten sagen die Wahrheit.'" (Frances zu Silas, S. 345)
"Sie hatten das Glück im anderen gesucht, bis ihre falschen Vorstellungen voneinander sie völlig aufgerieben hatten." (S. 368)
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