Mittwoch, 31. Dezember 2014

[Buchrezension] Angelfire 03: Der letzte Kampf der Feuergöttin - Courtney Allison Moulton

~Achtung Spoilergefahr!!!~
Dies ist schon der letzte Teil der Angelfire-Trilogie
Hier und hier findet ihr die Rezensionen zu den ersten beiden Teilen.

Originaltitel: Shadows in the Silence
Seiten: 447
Genre: Urban Fantasy
Teil einer Reihe? Ja, Teil 3 der Angelfire-Trilogie
Empfohlenes Alter: -
ISBN: 978-3-442-48095-1
Preis: € 12,99
Verlag: Goldmann (FB)

Lieblingszitat:

Freiheit bedeutet nicht nur, eigene Entscheidungen treffen zu können. Sie bedeutet, das Leben, das man geschenkt bekommen hat, genießen zu dürfen, es voll auszukosten. (S. 305 - Ellie zu Sammael)

Erster Satz:

Wieder und wieder hatten die Dämonischen versucht, mich zu zerschmettern, doch obwohl mein Kleid mit Wills Blut getränkt war, stand ich noch aufrecht nach diesem Abend, der so wunderschön und voller Glück begonnen hatte und so grauenhaft und blutig zu Ende gegangen war.

Klappentext/Buchrückseite:

Ellie steht der finale Kampf bevor, doch ihr Beschützer liegt im Sterben. Ist sie allein stark genug?

Ellie steht vor der größten Herausforderung ihres Lebens: Ihr Beschützer Will wurde im Kampf von einem Dämon verletzt und vergiftet. Wenn Ellie nicht bald ein Gegengift findet, wird ihre große Liebe sterben. Als sie erfährt, dass sie eine riskante Reise auf sich nehmen muss, um das Heilmittel zu beschaffen, zögert sie keine Sekunde.
Aber das ist nicht die einzige Gefahr, die sie erwartet. Ein Heer von Dämonen bereitet sich auf den letzten Kampf vor, um das Böse über die Welt zu bringen. Gemeinsam mit Will könnte Ellie sie aufhalten...

Buchgestaltung:

Total schön! Mir gefallen die roten Flammen super, und neben dem 2. Teil mit den blauen Flammen sieht das im Regal total toll aus. Nur schade, dass der erste Teil nicht so gestaltet ist..
Natürlich passt das, da Ellie ja mit dem Engelsfeuer kämpft.
Der Titel Der letzte Kampf der Feuergöttin ist meiner Meinung nach nur SEHR unglücklich gewählt, weil er ja schon ziemlich viel verrät...

Meine Meinung:

ICH LIIIIEBE DIESE TRILOGIE!!!!! Und das ist einfach ein gelungener Abschluss! ♥
Das Buch schließt direkt an das Ende des zweiten Teils an. Somit ist direkt von Anfang an schon Spannung vorhanden, die im Laufe der Handlung auch nicht weniger wird, eher im Gegenteil.
Besonders die vielen kleineren Höhepunkte - bspw. die Stellen, an denen Ellie gegen Dämonische kämpfen muss - fesseln. 
Aber auch die vielen Probleme, vor denen die Protagonistin steht, tragen nicht wenig zur Spannung bei. Gerade, weil man nicht weiß, ob und wie das alles jetzt funktionieren soll, machen es dem Leser schwer, das Buch aus der Hand zu legen. 
Ja, und den größten Höhepunkt stellt natürlich der Showdown am Ende dar. Nicht nur die Wendungen innerhalb der Handlung lassen einen schwitzen, vor allem die Wendungen innerhalb dieses Showdowns machen einen echt verrückt. 
Gerade wenn man dann denkt, es sei alles zuende und es komme nichts neues mehr, wird man dann erneut von der Autorin überrascht. 
Die Protagonistin hat sich im Vergleich zum ersten Teil am meisten von den Personen, die sich über die ganze Trilogie ziehen, verändert.
Im ersten Teil erschien sie mir noch ziemlich unsympathisch, vor allem, weil sie auf mich wie ein verwöhntes Mädchen wirkte. Jetzt hat sie sich zur Heldin entwickelt, die vor allem ihren Beschützer und den Rest der Welt retten will, selbst wenn sie dabei vernichtet wird. Trotz allem steckt aber immer noch die Schülerin in ihr; sie ist nicht die furchtlose Heldin, die mal eben ein paar dämonische Reaper über den Haufen kämpft. Dem Leser werden auch ihre Angst und Gedanken offenbart, was sie authentisch macht, sodass man sich gut in sie hinein versetzen kann.
Will hingegen ist nach wie vor der besorgte Beschützer (der mich irgendwie ein bisschen an Edward erinnert...).
Was mich gefreut hat, war, dass man Cadan etwas besser kennenlernen kann. Man erfährt auch etwas über seinen Hintergrund, was mich nur dazu gebracht hat, ihn noch mehr zu mögen. Ich bin also immer noch für Cadan statt für Will. :D
Man lernt allerdings auch neue Figuren kennen, wie z. B. Antares oder Ethan. Jedoch weiß man nie genau, wem man trauen kann, was sich natürlich auch noch mal auf die Spannung auswirkt.
Zuletzt gefällt mir auch in dem letzten Teil der Trilogie Moultons Schreibstil total gut. Sie schreibt aus Ellies Sicht, daher schreibt sie in der Jugendsprache, allerdings auch nicht so, dass es albern klingt.

Fazit:

Ein wunderbarer Abschluss der Angelfire-Trilogie! Auf jeden Fall eine Reihe, die ich noch einmal lesen würde und wirklich jedem Wesen, das der Kunst des Lesens fähig ist, empfehle!!
5/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

1.: Meine Seele gehört dir
2.: Auf den Schwingen des Bösen

Über die Autorin:

Courtney Allison Moulton lebt in Michigan, USA, wo sie als Fotografin arbeitet. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Pferden. Außerdem hat sie sich schon immer gern mit Mythen, alten Sprachen und dem Erzählen von schaurigen, romantischen Geschichten beschäftigt. Die Trilogie „Angelfire“ ist ihr Debüt.
Quelle Vita & Bild: http://www.randomhouse.de/Autor/Courtney_Allison_Moulton/p418288.rhd

(c) Courtney Allison Moulton und Donna Champion

Vielen Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG ;***

[Buchrezension] Trophäe - Steffen Jacobsen

Originaltitel: Trofae
Seiten: 543
Genre: Thriller
Teil einer Reihe? Nein.
Empfohlenes Alter: - 
ISBN: 978-3-453-43762-3

Preis: € 9,99
Verlag: Heyne

Erster Satz:

Als sie ihn fanden, sah er gerade die Sonne hinter dem Fjell westlich des Porsangerfjordes untergehen.

Klappentext/Buchrückseite:

Als Elisabeth Caspersen im Nachlass ihres Vaters einen Amateurfilm findet, der eine perfide Menschenjagd zeigt, ist sie zutiefst bestürzt. Sie heuert den Privatdetektiv Michael Sander an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Was Sander zutage fördert, ist an Grausamkeiten nicht zu überbieten. Wenig später wird er selbst zum Gejagten.

Buchgestaltung:

Man sieht ein verlassenes Flussufer und Berge im Hintergrund. Außerdem ist vorne ein kleines Boot zu sehen.
Das hat alles so ein bisschen eine verlassene, hoffnungslose Wirkung, vor allem wegen des leeren Bootes. Meiner Meinung nach passt das Cover gut zum Inhalt, da es verdeutlicht, wie verloren das Opfer sein musste.
Der Titel passt auch gut, da es ja um diesen Film - also die Trophäe - geht.

Meine Meinung:

Also, der Inhalt klingt ja schon einmal vielversprechend. 
Trophäe ist von Anfang bis Ende wirklich spannend, wobei es genügend Wendungen gibt, die die Spannung aufrecht erhalten. Dennoch gibt es einige Stellen, bei denen ich mich schon aufraffen musste, weiterzulesen, da dort nicht besonders viel passiert ist.
Das gewisse "Etwas", das einen ans Buch fesselt, hat hier also gefehlt, was ich ziemlich schade fand, da die Story ja doch recht interessant ist.
Auch die Protagonisten sind dem Leser zwar sympathisch, jedoch konnte ich persönlich keine richtige Bindung aufbauen. Die Figuren - vor allem Elisabeth - sind meiner Meinung nach etwas oberflächlich gehalten, was wohl der Grund für die fehlende Bindung ist. 
Man erfährt nicht besonders viel über sie, lediglich einige Geschichten über ihren Vater, dass sie Anwältin ist und nicht an der Firma ihres Vaters interessiert ist. Auch ihre Gedanken und Gefühle bleiben dem Leser vorenthalten.
Jedoch denke ich, dass das Absicht ist, mehr sag ich aber nicht dazu! ;)
Einzig Lene fand ich interessant: Obwohl sie der typische "Schubladen-Cop" ist, also tough, ein Workaholic und ziemlich eigensinnig, mag ich sie. 
Besonders hat mir an ihr gefallen, dass sie einerseits zwar genau weiß, was sie will, und das dann auch möglichst umsetzt, zeigt sie eine stark verletzliche Seite, als ihre Tochter etwas zustößt.
Trotzdem rafft sie sich auf und kämpft weiter.
Sie ist also kein gefühlsloser Terminator, was sie authentisch macht.
Weiterhin gut hat mir gefallen, dass Trophäe kein "Schema-F-Krimi" ist, wie ich das bei Seelenweh bemängelt habe.
Hier gibt es anfangs zwei Fälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun zu haben, sich dann aber immer mehr ineinander verstricken, sodass der Leser zwar eine Ahnung hat, die ganze Zeit aber trotzdem noch im Dunkeln tappt.
Die Ungewissheit, die der Leser beim Lesen hat, gefällt mir hier besonders gut, da er, weil er ja wissen möchte, ob er nun recht hat oder nicht, immer weiter liest. Dazu tragen auch die vielen unerwarteten Wendungen bei, und besonders am Ende, wenn man glaubt, man wüsste schon alles, wird man noch einmal richtig überrascht. 
Das und die Unsicherheit, wem man trauen kann, steigert die Spannung natürlich, sowie die einzelnen Kapitel, die aus der Sicht des Täters geschrieben sind.
Jacobsens Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen, und die Sätze sind nicht zu lang, sodass sie unverständlich werden.

Fazit:

Ein gelungener Thriller, der mit vielen Wendungen und sympathischen Figuren punktet.
Da hier jedoch das "gewisse Etwas", das ein Must-Read ausmacht, fehlt, gibt es nur 4/5 Lesehasen.
Auch diejenigen, die Thriller gerne lesen, jedoch nicht allzu viel vertragen, können dieses Buch lesen, da - was die Menschenjagd angeht - nicht zu viele Details beschrieben werden. ;)


Über den Autor:

Steffen Jacobsen, 1956 geboren, ist Chirurg und Autor. Seine Bücher sind unter anderem in den USA, England und Italien erschienen. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Kopenhagen.

Vielen Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar! ♥


GLG ;***

[Buchrezension] Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman - Diane Setterfield

Originaltitel: Bellman and Black
Seiten: 398
Genre: ???
Teil einer Reihe? Nein.
Empfohlenes Alter: -
ISBN: 978-3-89667-525-5
Preis: €19,99
Verlag: Blessing

Erster Satz:

Von Leuten, die es unmöglich wissen können, habe ich mir sagen lassen, der Mensch sähe in seinen letzten Sekunden sein ganzes Leben noch einmal vorüberziehen.

Klappentext/Buchrückseite:

William Bellman tötet als Kind eine Krähe, um seinen drei besten Freunden zu beweisen, wie gut er mit der Steinschleuder umgehen kann. Am Abend nach der Tat glaubt er, unter dem Baum, auf dem die Krähe saß, einen schwarz gekleideten Jungen zu sehen.
Zunächst erscheint dies kein schlechtes Omen zu sein: Als Jugendlicher beginnt William in der Wollspinnerei seines Großvaters zu arbeiten; sein Onkel ernennt ihn bald zum Teilhaber, und als die beiden plötzlich sterben, übernimmt William die Spinnerei und macht daraus ein Erfolgsunternehmen.
Doch dann häufen sich die mysteriösen Todesfälle in seiner Umgebung, seine Frau und seinen Kinder erkranken schwer.
Und William begegnet immer wieder einer dunklen Gestalt, die ihm schließlich einen verhängnisvollen Pakt anbietet, um seine Existenz und sein Glück zu retten...

Buchgestaltung:

Mir gefällt das Cover wirklich gut. Es ist zwar nichtssagend und bis auf die Krähen und die Nadel kann ich auch keinen richtigen Bezug zum Inhalt herstellen - was bei fast ausschließlich Schrift ja auch nicht wirklich möglich ist -, aber ich finde es ganz hübsch. Auch dass bis auf das Rot keine Farben gewählt wurden, gefällt mir. So hat das Cover irgendwie etwas Distanziertes, Kaltes, gleichzeitig durch das Weiß aber auch etwas Hoffnungsvolles.
Bei diesem Buch finde ich, dass der Deutsche Titel ausnahmsweise mal besser passt, auch wenn er ziemlich viel verrät (wobei man dadurch auch nicht mehr als durch den Klappentext erfährt). 

Meine Meinung:

Also, als ich das Buch bekommen habe, hab ich mich ziemlich gefreut, weil der Klappentext ja doch sehr vielversprechend ist. Mysteriöse Todesfälle, die vermutlich irgendwie mit der toten Krähe vom Anfang zusammenhängen, sind genau mein Ding. Man weiß ja nicht, wie das jetzt genau alles zusammenhängt und verspricht sich eine spannende, mystische Geschichte. Tja, von wegen...
Aber bevor ich die Dinge aufzähle, die mir nicht gefallen haben, sage ich erst einmal etwas Positives.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, auch wenn ihre Sätze keine richtige "Tiefe" haben und so alles nur relativ oberflächlich bleibt. Natürlich muss man beachten, dass das Buch im England des 19. Jahrhunderts spielt und dementsprechend der Schreibstil auch angepasst ist, dennoch ist er - trotz des angenehmen Lesens - ziemlich langweilig.
Was mir hingegen besser gefallen hat, ist, dass man merkt, dass die Autorin über das viktorianische England Bescheid weiß. Man kann sich die Situation damals gut vorstellen.
Das war´s dann aber auch schon mit den guten Dingen.
Die Geschichte hätte durchaus hohes Potenzial gehabt, wurde jedoch gar nicht gut umgesetzt.
Zuerst einmal konnte ich mich gar nicht mit dem Protagonisten anfreunden. Er ist einfach viel zu glatt, selbst für die Tatsache, dass er großen Erfolg hat.
Nie - und ich meine wirklich nie - hat er auch nur eine Niederlage - natürlich abgesehen von dem Tod seiner Familie. Aber selbst da zeigt er nicht wirklich Trauer oder so, er stürzt sich einfach noch mehr in seine Arbeit. Mir ist schon klar, dass es Menschen gibt, die so mit Trauer umgehen, aber man hat als Leser keinen Einblick in seine Gefühle. Es ist, als wäre der Protagonist eine Arbeitsmaschine und kein Mensch. 
Es gibt zwar eine Stelle, an der er kurz vor einem Zusammenbruch steht, aber selbst da sind seine beschriebenen Gefühle sehr oberflächlich gehalten und bieten nicht wirklich Einblick. Außerdem ist diese Phase sehr schnell vorbei.
Das alles zusammen lässt Bellman ziemlich unrealistisch erscheinen - eben wie irgendeine Arbeitsmaschine.
Natürlich ist das bestimmt Absicht, ihn als reinen Erfolgsmenschen darzustellen - ist ja auch Teil der Geschichte -, aber SO glatte Menschen gibt es einfach nicht, weshalb hier die Authentizität fehlt. So kann man als Leser keine Bindung aufbauen.
Weiterhin hat mir nicht gefallen, dass es im ganzen Buch eigentlich nur um die Geschäfte von Bellman geht. Es wird - bis auf diese Stellen, an denen er eine Krähe sieht - gar nicht darauf eingegangen, dass er als Kind eine Krähe getötet hat. Ich dachte eigentlich, dass kurz vor dem Höhepunkt so etwas wie ein "anschwellendes Gewitter" gibt, wenn ihr wisst, was ich meine. So dass sich das Unheil quasi androht. 
Aber das ganze Buch dreht sich, wie gesagt, nur um die Geschäfte des Protagonisten. Ich wollte ein Buch über etwas Mystisches lesen, nicht darüber, wie man erfolgreich ein Textilgeschäft führt. Thema irgendwie verfehlt, würde ich sagen.
Noch dazu kommt, dass dadurch, dass die Geschäfte im Mittelpunkt stehen, die Spannung außen vor bleibt. Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman ist mit Sicherheit eines der langweiligsten Bücher (wenn nicht sogar DAS langweiligste), das ich dieses Jahr gesehen habe.
Man hofft als Leser vergeblich darauf, dass das alles am Anfang nur Ablenkung ist, sich das Ende aber wie ein Gewitter entlädt.
Dabei kommt das Ende so schnell und unauffällig, dass man gar nicht merkt, dass das Buch jetzt zuende ist, weil es einfach genauso langweilig und unspektakulär ist wie der Rest.

Fazit:

Langweilig. Schrecklich. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Das einzig Gute an diesem Buch ist, dass die Zeit, in der es spielt, realistisch dargestellt wurde. Das war´s aber auch schon. 
Ich würde es wirklich keinem empfehlen...
1/5 Lesehasen.


Über die Autorin:

Diane Setterfield ist promovierte Romanistin und lebte viele Jahre in Frankreich. Bevor sie sich Vollzeit der Schriftstellerei widmete, arbeitete sie als Lehrerin. Ihr Debüt, Die dreizehnte Geschichte, erschien 2007 bei Blessing und wurde mit Vanessa Redgrave in der Hauptrolle von der BBC verfilmt. Diane Setterfield lebt in Oxford.
(c) Guy Julier

Vielen Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

GLG ;***

Dienstag, 30. Dezember 2014

[Buchrezension] Seelenweh - Saskia Berwein

Seiten: 384
Genre: Thriller
Teil einer Reihe? Ja, Teil 3 der Ein Fall für Leitner und Grohmann-Reihe.
Die einzelnen Fälle hängen jedoch nicht zusammen.
Empfohlenes Alter: -
ISBN: 978-3-8025-9404-5
Preis: €9,99
Verlag: Egmont LYX

Erster Satz:

Der Geruch von Öl und Benzin war viel zu stark.

Klappentext/Buchrückseite:

Lemanshain im Juni. Es herrschen sommerliche Temperaturen an Jennifer Leitners erstem Arbeitstag nach dem Urlaub. Und auf sie wartet bereits ein neuer Fall: Ein Bauer ist in einem abgelegenen Abrisshaus auf eine Mädchenleiche gestoßen. Die Obduktion bestätigt, was die Kommissarin und Staatsanwalt Oliver Grohmann bereits vermutet haben: Das Opfer wurde ermordet. Vergewaltigt, totgeprügelt - sie wurde förmlich zerschmettert. Eine Tätowierung offenbart die Identität der Toten: Isabell war erst siebzehn Jahre alt, bereits mehrfach von Zuhause ausgerissen und hatte Unterschlupf in einem Obdachlosencamp im Wald gefunden. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie auf dem Straßenstrich. Niemand scheint dem jungen Mädchen eine Träne nachzuweinen. Verdächtige gibt es jedoch mehr als genug, nur keinen einzigen handfesten Beweis. Hat Isabells Vater sie misshandelt und dann zum Schweigen gebracht? Ist sie dem falschen Freier begegnet? Da schaltet sich das Bundeskriminalamt ein, und der Fall bekommt eine bisher ungeahnte Dimension: Isabell scheint das dreizehnte Opfer einer bundesweiten Mordserie zu sein - und der Täter ist noch immer auf der Jagd...

Buchgestaltung:

Ja, man erkennt natürlich wieder, dass dieses Buch zur Reihe gehört, alle sind ähnlich designed.
Die Eiszapfen mit dem Blut, das auf dem Schnee, der auf der Johannisbeerenpflanze liegt, tropft, verdeutlichen wohl, wie kalt die Seele des Killers sein muss, und die Atmosphäre ist dadurch auch ziemlich gruselig. Passt also. ;D

Meine Meinung:

Okay, zuerst einmal: Ich bin ein großer Fan dieser Reihe, mir gefallen die Bücher und deren Charaktere wirklich gut.
Daher habe ich mich auch sehr gefreut, als ich Seelenweh endlich anfangen konnte, naja, und es war alles wie immer:
Die beiden Protagonisten Leitner und Grohmann haben sich an sich nicht besonders viel verändert, sie ist immer noch die sture Polizistin und er der mehr oder weniger vernünftige Anwalt (der aber kein Paragraphenreiter ist! xD). Lediglich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich langsam aber sicher über eine reine Arbeitsbeziehung hinaus, ob sie das wollen oder nicht.
Das ist ganz nett zu beobachten. :D
Aber auch die Nebenfiguren, die sich durch die Reihe ziehen, wachsen einem immer mehr ans Herz, zum Beispiel der IT-Experte Moritz "Morpheus" Sprenger, der ein bisschen abgedreht ist (und irgendwie an Abby aus NCIS erinnert).
Allerdings ist dieser Teil schwächer als der 2.
Der größte Knackpunkt ist dabei wohl, dass ich schon relativ schnell wusste, wer der Täter ist. Das ist für jeden Krimi-Fan nicht besonders schwer herauszufinden, weil es doch recht offensichtlich ist.
Das finde ich ziemlich schade, da ich so am Ende ja nicht wirklich überrascht wurde, was mir bei Herzenskälte ja so gut gefallen hat.
Auch ist die Autorin, was die Ermittlungsarbeiten angeht, quasi wieder ins alte Muster verfallen, da es, ähnlich wie bei "Todeszeichen", an einigen Stellen gestreckt wirkte. Es ist nicht sonderlich viel passiert. Zwar hatten die beiden Ermittler mehrere Verdächtige, sind jedoch immer im Kreis gelaufen und nicht wirklich voran gekommen. Da hätte ich mir irgendein unerwartetes Ereignis gewünscht, so etwas wie die Nebenhandlung mit Olivers Tochter Hannah. Zwar ist hier auch ein Vorfall bezüglich Jennifers Katze, aber das ist meiner Meinung nach "zu klein" gewesen. Natürlich darf so etwas nicht vom Haupthandlungsstrang ablenken, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.
Dann wären jedenfalls die stockenden Ermittlungen nicht allzu schlimm gewesen, sodass ich mich zwischendurch nicht gefragt hätte, wieso eigentlich bei fast jedem Krimi die Ermittlungen so lange nicht voran kommen. Klar macht das keinen Sinn, wenn die Polizisten den Fall innerhalb von zwei Tagen oder so lösen, aber ich meine, wie gesagt, irgendein unerwartetes Ereignis unabhängig von den Ermittlungen. 
Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass mir das Buch gefallen hat, auch wenn sich das jetzt alles sehr negativ anhört. 
Ein Pluspunkt sind zum Beispiel wieder die Kapitel, die aus der Sicht des Täters geschrieben sind. So steigert sich natürlich die Spannung, selbst wenn man weiß, wer der Täter ist. Oder vielleicht gerade deswegen noch mehr, weshalb es also nicht soo schlimm ist, wenn man den Buhmann schon erraten hat. ;)
Auch ist das Ende in gewohnter Manier eine explodierende Zeitbombe, sodass das natürlich das Highlight des ganzen Buches ist. Dabei benutzt die Autorin auch immer wieder neue Wendungen, die das ganze noch spannender machen. 
Als Cliffhanger gibt´s dann noch etwas Spannung auf andere Art. ;D

Fazit:

Obwohl ich in dieser Rezi ja jetzt ganz schön viel gemeckert habe, hat mir das Buch doch sehr gut gefallen. Das Erraten des Täters stellt kein Problem dar, und macht die Handlung stellenweise sogar noch spannender. Gut gefällt mir an diesem Teil auch die Entwicklung der Beziehung der beiden Protagonisten. 
4/5 Lesehasen.

Weitere Teile:

4.: Wundmal (erscheint am 03.09.15)
eShort: Hoher Einsatz

Über die Autorin:

Saskia Berwein wurde 1981 in der Nähe von Frankfurt a. M. geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Justizfachangestellten. Ihre Liebe zum Lesen führte zur Entstehung ihres ersten eigenen Romans. Saskia wohnt mit ihrem Lebensgefährten in Mühlheim am Main.
Quelle Vita: Buch
Quelle Bild: http://www.saskia-berwein.de/ueber.html
(c) Saskia Berwein

Vielen Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG ;***

[Buchrezension] Endgame: Die Auserwählten - James Frey

Originaltitel: Endgame - The calling
Seiten: 589
Genre: Dystopie/Science Fiction/Fantasy
Teil einer Reihe? Ja, Teil 1 der Endgame-Trilogie
Empfohlenes Alter: ab 16 (Verlagsempfehlung)
ISBN: 978-3-7891-3522-4
Preis: € 19,99
Verlag: Oetinger

Lieblingszitate:

[...] sind die Menschen für sie nichts weiter als eine primitive Belustigung, wie Ameisen, die aus allem Feuer machen können, einander grundlos töten und viel zu lange in den Spiegel starren. (S. 137 - aus der Sicht von Sarah Alopay)
 "weil wir daran glauben, dass ein einziger Mensch etwas bewirken kann." (S. 476 - Hilal ibn Isa al-Salt)

Erster Satz:

Endgame hat begonnen.

Klappentext/Buchrückseite:

Als zwölf Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen. Endgame hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht, die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen? Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen? Schönheit von Nutzen sein? Muss man ein guter Mensch sein, um zu überleben? Endgame wird es zeigen.
Aber nur wer die Hinweise richtig deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor und wird die eigene Linie retten können, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird.

Buchgestaltung:

Obwohl die Cover international alle mehr oder weniger gleich aussehen, finde ich immer noch, dass das Deutsche zu den Schöneren gehört! :p
Das Gold glänzt einfach und über das gesamte Cover sind Wörter in verschiedenen Sprachen, Codes und Zahlenfolgen perforiert. 
Durch das Gold wirkt das Buch irgendwie wertvoll und das passt ja, nicht nur inhaltlich, auch an sich so.. 

Meine Meinung:

Was habe ich mich gefreut, als das Buch angekommen ist! :D
Und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Zuerst einmal ist das Buch aus der Sicht aller Spieler und zusätzlich noch Christopher (Sarahs [Ex-]Freund) geschrieben, also insgesamt 13 Personen. Da das so viele sind, dachte ich zuerst, dass man so zu den Figuren keine besondere Bindung aufbauen kann.  Dem ist nicht so, denn besonders die Spieler, aus deren Sicht am häufigsten berichtet wird (bspw. Sarah, Jago oder Chiyoko) wachsen einem besonders ans Herz - oder halt eben nicht, weil sie ziemlich unsympathisch sind, wie Baitsakhan oder Christopher. Aber dazu später.
Trotz einiger Parallelen zu Panem hat ENDGAME sein ganz eigenes Universum.
Zwar kämpfen hier auch ein paar Teenager gegeneinander, jedoch nicht wie bei Panem in der Öffentlichkeit als Druckmittel der Regierung, sondern um das "Überleben" nach der Apokalypse.
Außerdem denkt man beim Lesen eher nicht daran, dass die Geschichte an Panem erinnert, da das Buch einen viel zu sehr fesselt.
Zum einen gibt es relativ viele unerwartete Wendungen, die die Spannung natürlich enorm steigern. Aber auch die vielen Kampfszenen unter den Spielern hält den Leser ans Buch, sie stellen die kleineren Höhepunkte über das ganze Buch verteilt dar.
Die mit Abstand spannendste Stelle ist natürlich der Showdown am Ende, nachdem der erste Schlüssel gefunden wurde. Hier konnte ich wirklich überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen.
Selbst als alles schon vorbei scheint, kommt noch einmal eine Wendung, mit der ich niemals gerechnet hätte und die mich dementsprechend umgehauen hat. Wäre diese Wendung nicht gekommen, wäre ich von dem Ende vermutlich etwas enttäuscht gewesen, da ich schon die ganze Zeit über eine Ahnung hatte, wie der erste Teil wohl ausgeht.
Dazu kommt noch, dass ebendiese Wendung für einen ziemlich fiesen Cliffhanger verantwortlich ist und so das Warten auf den Folgeband echt unangenehm macht. :D
Nun zu den Figuren:
Also, wie gesagt, konnte ich mich mit einigen anfreunden, besonders mit Chiyoko und Shari.
Chiyoko mag ich, weil sie sowohl sehr klug als auch sehr stark und schnell ist, was sie natürlich besonders gefährlich macht. Was mir an ihr allerdings gefällt, ist, dass sie nur kämpft, wenn es wirklich nicht anders geht, und das dann auch recht effektiv. Außerdem redet sie nicht, sodass sie sehr besonnen und beherrscht wirkt.
Shari ist mir sympathisch, da sie ebenfalls sehr klug ist. Dazu wirkt sie auch nicht wie ein typischer Jugendlicher, sondern schon relativ erwachsen, was vermutlich auf ihre Tochter zurückzuführen ist, und weshalb sie auch nicht wirklich kämpfen möchte. Insgesamt wirkt sie sehr authentisch.
Sarah ist zwar die typische Heldin, also Jugendliche, die gut kämpfen kann und klug ist, dazu mutig und so weiter. Trotzdem hab ich sie liebgewonnen, weil sie ein gutes Herz hat, und immer noch für Christopher einsteht, wenn ich ihn schon längst zum Mond geschossen hätte.
Ja. Christopher ist mir, wie ihr vermutlich schon gemerkt habt, ziemlich ZIEMLICH unsympathisch. Ich kann ihn einfach nicht leiden. Er ist einfach so eine Nervensäge. An Sarahs Stelle hätte ich ihn erst einmal ordentlich zusammengeschnauzt und dann zum Mond geschossen. Wie gesagt. Weil er einfach soooooooo nervt. Naja. Ohne ihn wäre das Buch vermutlich auch nur halb so spannend, weil er für den meisten Mist verantwortlich ist, in den Sarah und Jago hineingeraten. Naja, ich will nicht zu viel verraten. ;)
Und dann ist da noch Baitsakhan, der ja mal voll gruselig ist. Also, der Junge ist 13 Jahre alt und foltert gerne Leute... Da muss ich nicht mehr sagen, oder? o.o
Aber auch er ist für viel Spannung verantwortlich, die Figuren sind also gut gewählt.
Der Schreibstil des Autors ist wirklich gut, er hat ihn an jede Figur angepasst. So sind die Sätze bei An Liu also kurz und abgehackt, was insofern zu ihm passt, da er ja diese Ticks hat und daher auch nicht besonders lange Sätze "denken" kann, ohne von einem dieser Ticks unterbrochen zu werden.

Fazit:

Ein wirklich guter Auftakt der ENDGAME-Trilogie, der seine Promotion wirklich verdient hat. Abgesehen von einigen kleinen Stellen, die vorhersehbar waren, ist das Buch wirklich von vorne bis hinten spannend und vollbepackt mit überraschenden Wendungen. Die einzelnen Charaktere sind facettenreich und können größtenteils auch nicht in Schubladen gesteckt werden. 
Das Buch würde ich allerdings keinem Empfehlen, der sonderlich empfindlich ist, denn besonders die Stellen mit Baitsakhan nicht nicht gerade was für schwache Nerven. Was ja auch der Grund für die Altersgrenze ab 16 ist. 
Ansonsten sollte wirklich jeder Panem- oder allgemein Dystopien-Fan dieses Buch gelesen haben.
4,5/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

2. Teil (Release voraussichtlich Frühjahr 2015), diverse eNovellas ("Chiyokos Mission" kostenlos bei Amazon.de; "Marcus´ Entscheidung"; "Kalas Rache") und Das geheime Wissen von Endgame: Schauplätze, Mythen, Fakten (Booklet)

Buchtrailer:


Außerdem:

Zusätzlich zu dem Buch ist noch ein Handyspiel erschienen (das ich allerdings immer noch nicht im Google Play Store gefunden habe.. :o) und der Film erscheint 2016. 
Wie ihr sicher schon wisst, sind in dem Buch Rätsel versteckt und wenn man die als erster löst, gewinnt man 500.000 $ in Gold. Die Rätsel zu lösen ist aber echt verdammt schwer... xD

Über den Autor:


(c) Leon Alberti
James Frey wurde 1969 in Cleveland, Ohio, geboren und ist einer der erfolgreichsten US-Autoren der Gegenwart. 2010 gründete er die Media- und Produktionsfirma Full Fathom Five, die das Konzept rund um ENDGAME entwickelt hat und mit Partnern weltweit umsetzt. Seine Bücher wurden in 42 Sprachen übersetzt und erscheinen in 118 Ländern.

Vielen Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG ;***