Samstag, 30. März 2024

Hilfe? Habe vergessen zu atmen – Rezension zu „Pretty Scandalous: Heißer als Rache (Manhattan Elite 1)“ von Tami Fischer

(c) blanvalet

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Pretty Scandalous: Heißer als Rache
Reihe: Manhattan Elite
1 Pretty Scandalous; 2 Pretty Savage (ET: 12.06.24); 3 Pretty Shameless (ET: 11.09.24)
Autorin: Tami Fischer
Genre: Romance (New Adult)
Verlag: blanvalet
Preis: € 16,00 Paperback; € 12,99 ebook
Erschienen am: 13.03.2024
Seitenzahl: 608

 
 
Leseempfehlung? Ja, auf jeden Fall!! Bitte tut euch den Gefallen und lest dieses absolut geniale Buch, das euch komplett umhauen und eure Welt erschüttern wird!!!
 
 

"Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …"

"Tami Fischer wurde 1996 geboren und lebt zusammen mit ihrer Familie und zwei faulen (aber niedlichen) Katzen in Hessen. Die gelernte Buchhändlerin ist Autorin von mehreren SPIEGEL-Bestsellerromanen, arbeitet neben dem Schreiben als Hörbuchsprecherin und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit Reisen, dicken Büchern, gutem Essen oder einem Serienmarathon. Auf Instagram und TikTok tauscht sie sich zudem gern mit ihren zahlreichen Leser*innen aus und gibt Einblicke in ihren kreativen Alltag."

"Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken."


Ich mag die Aufmachung!! Normalerweise bin ich ja nicht der größte Fan von Personen auf Covern (sage das irgendwie immer, aber dann gefällt mir ein Cover doch ?), aber die der Manhattan Elite-Reihe haben es mir wirklich angetan!
Man sieht auf dem Cover die Zeichnung einer Frau mit gestylten Haaren, großer Sonnenbrille und Perlenohrringen, die ihren manikürten Zeigefinger vor ihre rot geschminkten Lippen hält. Durch die Sonnenbrille, die Frisur und den Schmuck wirkt sie unnahbar, als käme sie direkt von einem Frühstück bei Tiffany. Ihre Geste und die Sonnenbrille, die das halbe Gesicht verdeckt, geben dem Cover etwas Geheimnisvolles. All das passt wunderbar zur Grundstimmung von „Pretty Scandalous“, in dem es um den Glanz und Glamour der Manhattaner High Society und ganz viele Geheimnisse geht.
Der Titel „Pretty Scandalous“ ist ein cleveres Wortspiel – als Gesamtes heißt er übersetzt „ziemlich skandalös“, „pretty“ kann man natürlich aber auch als einzelnes Wort lesen, mit dem man die Protagonisten und die High Society beschreiben kann. Die ganze Reihe hat einen ähnlich strukturierten Titel: „Pretty“ + ein Adjektiv, mit dem man den Inhalt des jeweiligen Bandes gut beschreiben kann (habe Band 2 auch schon gelesen und kann sagen: passt!) – und das mit S beginnt; Zufall? Der Untertitel „Heißer als Rache“ ist ebenfalls sehr gut gewählt.
Die Innenklappe des Prints ist außerdem mit Fotos bspw. von Gebäuden ausgestattet und Sarahs Liste findet man dort auch. Mag ich sehr!

Meine Meinung zum Inhalt fällt mindestens genauso begeistert aus wie zur Aufmachung, wenn nicht sogar noch viiiiiiiiiiiiiel begeisterter!!! Um euch einen ersten Eindruck davon zu verschaffen, was dieses Buch – vor allem das Ende! – mit mir angerichtet hat: Mir war nach dem Lesen der letzten ca. 50 Seiten so schwindelig, ich war froh, dass ich schon im Bett gelegen habe. Im Nachhinein glaube ich, dass ich beim Lesen einfach vergessen habe zu atmen, da mich die Wendung im Buch so dermaßen schockiert hat. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und das alleine hätte „Pretty Scandalous“ schon zu einem großen Highlight gemacht!

Aber langsam, denn das ist nicht das Einzige, was mich an diesem Reihenauftakt so begeistern konnte. Ich hoffe, ich bekomme jetzt ein paar halbwegs klare Sätze hin, denn wenn mich ein Buch so restlos überzeugen konnte, fällt es mir immer ein bisschen schwer, etwas mehr zu schreiben als „Ich hab’s so geliebt!!!1!11!!!“ (hab ich aber wirklich!). Vor allem aber möchte ich euch natürlich auf gar keinen Fall spoilern, daher werde ich zwischendurch bestimmt oft gefühlt um den heißen Brei herumreden, ohne so richtig auf den Punkt zu kommen. Auszudrücken, weshalb „Pretty Scandalous“ so krass ist, ist aber gar nicht so leicht, wenn man gar nichts zum Inhalt sagen möchte, weil jede noch so kleine Information, die sich nicht auch schon aus dem Klappentext ergibt, eine Information zu viel wäre!

Zunächst zum Inhalt: Das Buch ist mit knapp über 600 Seiten vor allem für einen New Adult-Roman natürlich ein ziemlich dicker Schinken – das und die Tatsache, dass es der Auftakt einer Trilogie ist, könnte viele NA-Fans vielleicht abschrecken. Böse gesagt: Was kann man in einem Liebesroman denn so viel zu sagen haben? Leute, wenn ihr wüsstet, was Tami hier alles losgeworden ist! Emotional damage, Skandale, Geheimnisse, Intrigen, Spice, Romantik, den krassesten Plottwist ever… You name it, you get it. Ihr merkt gar nicht, wie viel ihr an einem Stück lest und wie schnell diese 600 Seiten vorüber sind!
Jede einzelne Seite ist mit neuen Twists gefüllt, mit neuen Informationen, die euch das, was ihr bisher gelernt habt, wieder infrage stellen lassen. Man stellt dauerhaft neue Vermutungen darüber auf, was wirklich mit Payton geschehen ist, wer der wahre Bösewicht der Geschichte ist, wem man vielleicht doch nicht trauen kann und was als nächstes passieren könnte. Glaubt mir, wenn ich euch sage: Ihr liegt eh mit allem falsch.

Es ist verrückt, wie gut es der Autorin gelingt, einen beim Lesen hinters Licht zu führen! Zwar denkt man hier und da mal „Hmm, das ist aber irgendwie sus..??“, aber sie schafft es dennoch jedes Mal, einen davon abzubringen und wieder auf eine andere Fährte zu führen und in Sicherheit zu wiegen, nur um einen dann am Ende völlig aus der Bahn zu werfen. Das beste an den ganzen Twists: Sie machen rückblickend irgendwie total Sinn?? Ich finde es mit crazy Plottwists immer dann schwierig, wenn man so ein bisschen das Gefühl hat, dass der ganze Zweck dahinter einfach nur der Schockmoment bei der Leserin ist, man im Rückblick aber nicht den Eindruck hat, dass man vielleicht doch irgendwie darauf hätte kommen können. Große, schockierende Twists finde ich also dann ein bisschen doof, wenn es eigentlich gar nicht so richtig zur Geschichte passt.
Hier ist dem aber überhaupt nicht so! Zwar würde ich jetzt auch nicht unbedingt behaupten, dass ich den Twist am Ende auch nur ansatzweise hätte vorausahnen können, das liegt aber nicht am Buch, sondern an mir; dazu bin ich beim Lesen dann doch einfach viel zu naiv und zu schlecht darin, Hinweise zu erkennen. Es passt aber alles einfach insgesamt so gut in den Rest der Geschichte, selbst, wenn zum Ende dieses Buches noch so unfassbar viele Fragen offen sind, dass man nur mit Entsetzen auf den zweiten Band warten kann (gut, dass ich den schon auf dem Kindle hatte, sonst wäre ich vielleicht gestorben). Man versteht nicht einmal im Ansatz, was hier eigentlich abgeht, was hinter allem steckt und wo die Reise noch hingeht, aber man erkennt trotzdem schon, dass das Drama rund um Payton und die Clique so unfassbar gut durchdacht ist und bald ein Rädchen ins andere greifen wird. Kurz: Der Twist haut einen echt vom Hocker, weil man damit wirklich nicht rechnet, aber die Geschichte ist in sich einfach rund. Lieben wir.

Was ich aber an Tamis Büchern besonders mag und was mich in der Fletcher-Reihe (vor allem „Crushing Colors“ - hier meine Rezi dazu) schon so begeistern konnte, ist die Art, wie sie ihre Figuren schafft. Anders als die Fletcher-Reihe, in der zwar durchaus ernste Themen mit der gebotenen Tiefe und Sensibilität behandelt werden, die aber dennoch eher eine schöne Wohlfühlreihe ist, zu der man immer wieder zurückkehrt, ist „Pretty Scandalous“ dagegen wesentlich dramatischer und ein wenig „gefährlicher“, wenn man das denn so sagen will. Das spiegelt sich auch in den Figuren wider.

Die Protagonistin Sarah ist dabei eine Figur, die zunächst, verglichen mit den anderen Figuren, noch am „normalsten“ ist, da sie eben nicht zur High Society gehört, und in die man sich deshalb auch sehr gut hineinversetzen kann. Sie kommt aus einem bodenständigen Elternhaus, das ihr Werte wie Genügsamkeit und Ehrlichkeit mitgegeben hat. Für ihre Schwester begibt sie sich dann in das metaphorische Schlangennest der Elite Manhattans, die das komplette Gegenteil dessen ist, was sie als Figur ausmacht. Da sie sich in New York als Payton ausgibt, darf sie nicht zu erkennen geben, dass sie die Freunde ihrer Schwester und deren Gewohnheiten gar nicht kennt. Das allein sorgt einerseits natürlich bereits für eine gewisse Grundspannung, die sich durch das gesamte Buch zieht, ist zugleich auf der anderen Seite auch der Grund dafür, weshalb man sich so gut mit ihr identifizieren kann. Wie sie weiß man nicht, was man erwarten kann, wie die Spielregeln sind und vor allem natürlich, wie Payton sich verhalten hat, was sie alles wusste und was die anderen von ihr erwarten. All das muss man zusammen mit Sarah erst herausfinden, was natürlich die perfekten Startvoraussetzungen für ein solches Buch sind.

Dabei darf Sarah niemandem verraten, dass sie in Wahrheit gar nicht Payton ist, weil das ja nicht nur ihren Zielen zuwider laufen würde, sondern insbesondere auch die beiden in gehörige, auch rechtliche Schwierigkeiten bringen würde. Von ihrem Geheimnis hängt aber nicht nur sehr viel ab, es sorgt deshalb natürlich auch dafür, dass sie in New York nach einer gewissen Zeit auch einsam wird. Auf ihr lastet ein enormer Druck, den sie mit niemandem teilen kann, und diese Schwierigkeit und was das mit ihr und ihrem Gemütszustand macht, transportiert die Autorin sehr gut. Man leidet richtig mit Sarah mit und möchte sie zwischendurch einfach mal ganz fest drücken.
Gleichzeitig – und das ist ein Punkt, der mir an „Pretty Scandalous“ sehr gut gefallen hat – trifft auch Sarah hier und da Entscheidungen, die man als Leserin nicht unbedingt gutheißt. Man merkt dabei, dass die Geheimniskrämerei und ihr Umfeld auf Sarah abfärben und sie sich in den paar Monaten, in denen sie in New York ist, natürlich verändert. Man erkennt also, wo diese Entscheidungen herkommen, und sieht, dass Sarah eben auch nur ein Mensch ist, der sich beeinflussen lässt, sich manchmal im Zugzwang sieht und vielleicht auch mal einen Schritt in eine ganz andere Richtung geht. Es heißt ja nicht umsonst, Umgang formt den Menschen.

Die anderen Figuren sind ähnlich vielschichtig, allen voran natürlich Payton selbst, die man hier größtenteils nur passiv aus Erzählungen und über Informationen, die Sarah zusammensammelt, kennenlernt. Das, was man über sie in Erfahrung bringt, scheint so gar nicht zu dem Bild zu passen, das Sarah von ihr hat. Sie ist undurchsichtig und man wird aus ihr einfach nicht schlau. Gleiches gilt auch für den Rest der Clique: Man weiß nicht,, wie man die Figuren einschätzen soll, was die Wahrheit ist. Man sieht nämlich alles durch Sarahs Augen und ihre Sicht ist aufgrund ihrer großen Wissenslücken, die sie erst nach und nach füllen kann, natürlich sehr beschränkt. Sarah muss über die Clique und über Payton alles selbst herausfinden, ohne ihre wahre Identität zu offenbaren. Dass sie also nicht einfach durch die Columbia spazieren und herumfragen kann, liegt auf der Hand. Sarah muss vorsichtig vorgehen und ist nicht selten darauf beschränkt, sich aus nur bruchstückhaften Informationen selbst ein Bild zusammenzureimen. Vieles bleibt dabei nebulöse Schlussfolgerung, die auf den ersten Blick zwar logisch erscheint, aber nicht immer tatsächlich Hand und Fuß hat – man kennt die Wahrheit einfach nicht. Sieht Sarah wirklich das gesamte Bild oder übersieht sie etwas? Wird ihre Sicht von außen manipuliert – wenn ja, von wem? Der Clique? Payton selbst? Oder jemand ganz anderem? Oder sieht sie die Wahrheit?

All das sind Fragen, die nicht nur Sarah in den Wahnsinn treiben, sondern natürlich auch die Leserin. Man weiß nicht, wem man trauen kann, was nur dazu beiträgt, dass die Figuren allesamt nur umso interessanter werden. In Monroe habe ich mich aber einfach verliebt. Jede Szene mit ihm sorgt für Kribbeln und gespannte Erwartung, ich habe oft sinnlos vor mich hingegiggelt und herumgezappelt! Wie man tension schreibt, weiß die Autorin einfach.

„‚Darf ich?‘, fragte ich.
Er fuhr sich durch die Haare, was viel zu attraktiv aussah. ‚Nur, wenn du auch mit aufs Bild kommst.‘
Ich wechselte zur Frontkamera und drehte mich um, damit man Monroe und mich zusammen auf dem Bild sah. Das Licht war wirklich toll. Ich grinste von einem Ohr zum anderen. Dann legte Monroe die Arme um meine Taille und zog mich an seine Brust. Mein Herz geriet aus dem Takt. Seine Wärme und sein unwiderstehlicher Duft hüllten mich ein und lösten ein elektrisches Kribbeln in meinem Bauch aus.“ (S. 320/608)

Sarah wächst einem schnell ans Herz, ebenso Monroe, und auch über die anderen Figuren kann man nicht aufhören nachzudenken. Das Buch hat über 600 Seiten, aber jede einzelne davon fesselt einen auch über die Lesezeit hinaus. Man kann sich nur schwer von „Pretty Scandalous“ lösen und ehe man es sich versieht, ist man auch schon auf den letzten 50 Seiten angelangt und vergisst dabei zu atmen. Riesige Empfehlung und großes Jahreshighlight!


Ich liebeliebeliebe das Buch!! Bin ja schon ein großer Fan der Fletcher-Reihe (vor allem von „Crushing Colors“) und seit Tami von ihrer superkrassen neuen Reihe erzählt hat, war ich gespannt auf Neues aus ihrer Feder. Daher habe ich mich riiiiesig darüber gefreut, dass ich Band 1 (und 2) der Manhattan Elite-Reihe vorab lesen durfte!
Die Fähigkeit der Autorin, dass sie einfach jedes Mal wieder schafft, die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren so zu transportieren, dass sie nahbar werden und man sich mit Leichtigkeit in sie hineinversetzen kann und vergisst, dass man gerade liest, konnte mich auch hier wieder absolut begeistern. Ich habe jede Seite geliebt und mit Spannung (und wachsender Angst, weil irgendwas wird mich sicher noch schockieren???) Sarahs Weg mitverfolgt, über Paytons Geheimnisse gerätselt und für Monroe geschwärmt. ABER DAS ENDE???? brudi, habe vergessen zu atmen, so krass hat mich das aus der Bahn geworfen, ciao.
5/5 Lesehasen.



Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib einen Kommentar! Egal, was - Kritik, Lob, Grüße, Fragen.... Was auch immer dir einfällt!
Ich freue mich über alles und versuche auch jeden Kommentar möglichst zeitnah zu beantworten. ;)

Datenschutz:
Wenn du hier kommentierst, werden die von dir eingegebenen personenbezogenen Daten wie dein Name und deine E-Mail und u. U. auch deine IP-Adresse gespeichert und an Google übermittelt. Weitere Infos erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der von Google! :)

Du hast außerdem die Möglichkeit, Kommentare zu abonnieren, bspw. wenn du wissen möchtest, was ich und andere dir antworten. Auch das kannst du jederzeit widerrufen, indem du einfach auf den entsprechenden Link in der Abo-Mail klickst oder mich unter justbookaholic@gmail.com benachrichtigst.

Für weitere Informationen bezüglich der Verarbeitung deiner Daten lies dir bitte meine Datenschutzerklärung durch. :)