Dienstag, 16. Januar 2024

Süße Winter-Wonderland-Story, aber mehr nicht – Rezension zu „New Wishes (Green Valley 7)“ von Lilly Lucas

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: New Wishes
* Achtung, Spoilergefahr! *
Hierbei handelt es sich um Band 7 der Reihe, ihr könntet also zu Band 1-6 gespoilert werden. 
1 New Beginnings; 2 New Promises; 3 New Dreams; 4 New Horizons; 5 New Chances; 6 Find me in Green Valley; 7 New Wishes
Autorin: Lilly Lucas
Genre: Romance (New Adult)
Verlag: Knaur
Preis: € 12,99 Paperback; € 9,99 ebook
Erschienen am: 02.11.2023
Seitenzahl: 304

Leseempfehlung? Ja, wenn ihr Fans der Reihe seid.
 
 

"Winterzauber, Vorweihnachtszeit und jede Menge Herzklopfen in Green Valley

Rebecca Fitzgerald hatte schon bessere Tage. Erst wird sie von ihrem Job in Colorado Springs beurlaubt, dann erfährt sie, dass ihr Vater sich die Hüfte gebrochen hat und ausgerechnet im Advent als Reverend ausfällt. Kurz entschlossen fährt sie in ihre Heimat Green Valley, um ihre Familie zu unterstützen. Zu Hause muss sie überrumpelt feststellen, dass ihre Eltern in ihrem Zimmer den Eishockeytrainer Leo Braxton einquartiert haben. Rebecca kann eigentlich weder mit Eishockey noch mit Sportlern etwas anfangen – selbst wenn sie so attraktiv wie Leo sind. Doch dann ist Leo zur Stelle, als Rebecca Hilfe braucht, und überrascht sie in mehrfacher Hinsicht …"

"Lilly Lucas wurde in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New Promises, New Dreams, New Horizons, New Chances, Find me in Green Valley, A Place to Love, A Place to Grow, A Place to Belong, A Place to Shine und New Wishes wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus."

"'It's beginning to look a lot like Christmas', trällerte Michael Bublé im Radio, als ich das Büro unseres Personalleiters betrat."


Ich mag die Cover der „Green Valley“-Reihe wirklich gerne, aber ich glaube, das zu „New Wishes“ gefällt mir tatsächlich am besten! Das liegt wohl vor allem an den hübschen Schneeflocken, die um den Titel herum und auf der Rückseite verteilt sind und sofort deutlich machen, dass es sich hierbei um ein winterliches Büchlein handelt, das perfekt in diese Jahreszeit passt.
Den Titeln der Reihe konnte ich, zugegebenermaßen, nie wirklich etwas abgewinnen, weil sie in meinen Augen absolut nichtssagend sind, aber immerhin bei „New Wishes“ sehe ich irgendwo eine Verbindung zum weihnachtlichen Thema.

Die „Green Valley“-Reihe und ich haben eine holprige Reise hinter uns. Band 1-6 (bzw. 1-5 plus die kleine Novelle über Sarah und Grayson) habe ich als Hörbuch gehört. Dabei hat mir „New Beginnings“ noch ganz gut gefallen, aber von den anderen vier Teilen kann ich das nicht behaupten – die Novelle war okay, angesichts der Kürze aber auch nicht besonders aussagekräftig.

Vor allem Izzys und Wills Geschichte war eine große Enttäuschung für mich, weil ich beide im Auftakt eigentlich sehr mochte, aber der größte Krampf war in meinen Augen „New Dreams“, der vor Heteronormativität, ständigen Wiederholungen, austauschbaren Figuren und langweiliger Vorhersehbarkeit nur so strotzt. Mit „New Horizons“ (4) und „New Chances“ (5) wurde das Ganze dann wieder besser, wobei auch diese beiden Bücher nicht gerade mit Originalität oder Spannung glänzten. Entsprechend niedrig waren dann auch meine Erwartungen für „New Wishes“ und ich muss ehrlich sagen: Hätte ich das Buch nicht bereits als Rezensionsexemplar hier liegen gehabt, hätte ich nach diesem Ritt wohl gar nicht erst dazu gegriffen.

Glücklicherweise kann ich sagen, dass ich von dem neuesten Band der „Green Valley“-Reihe doch ganz positiv überrascht bin, wenn es auch bei Weitem nicht zu den besten – oder überhaupt besseren – New Adult-Romanen (inklusive der in meinen Augen viiiiel lesenswerteren Cherry Hill-Reihe der Autorin) gehört, die ich bisher gelesen habe.

Denn auch wie alle Vorgängerbände leidet „New Wishes“ vor allem an zwei Dingen:
Zunächst einmal der sehr vorhersehbare, nach Schema F aufgebaute Plot. Man kann anhand der Stelle im Buch, in der man sich gerade befindet, ziemlich gut vorhersagen, wann der erste Kuss kommt, die erste Auseinandersetzung, der erste Sex, das *große Drama* und natürlich das Happy End. Ich störe mich nicht zwangsläufig an diesem simplen Schema – vor allem wenn mir gerade der Sinn nach einer verlässlichen Feel-good-romance ist, liebe ich es, wenn sich Bücher wie Nachhausekommen anfühlen und wenn man weiß, woran man ist. Das heißt nämlich auch noch lange nicht, dass ein Buch, das nach diesem Schema aufgebaut ist, eintönig oder vorhersehbar sein muss. Genau das ist „New Wishes“ aber leider.

Ich habe es durchaus gerne gelesen und wegen des lockeren Schreibstils – dem man ganz eindeutig anmerkt, dass zwischen diesem Buch und dem letzten „Green Valley“-Band noch die ganze „Cherry Hill“-Reihe liegt – kam ich auch flott durch, konnte wunderbar abschalten und passend zum winterlichen Setting beim Lesen das Schneegestöber vor meinem Fenster genießen.
Wirklich spannend oder überraschend fand ich die Handlung dagegen nicht. Ich wusste stets ganz genau, was mich als nächstes erwartet, wie die Protagonisten reagieren würden und wohin sich die Handlung daraufhin bewegen würde.

Der zweite Punkt, der mir bisher in allen Büchern der Autorin aufgefallen ist, und an dem auch „New Wishes“ leidet, ist die Charakterisierung des männlichen Protagonisten – oder eben gerade das Fehlen dieser. Wie auch schon sämtlicher Protagonist vor ihm ist und bleibt Leo leider von Anfang bis Ende unheimlich blass und deshalb austauschbar. Ich mochte ihn zwar – gerade die Art, wie er mit Rebecca deutlich und unmissverständlich kommuniziert (looking at you, Will und Izzy!), hat mir hier mit am besten gefallen. Aber dabei sticht er trotzdem nicht wirklich hervor, vor allem nicht neben Rebecca.

Rebecca war mir von Anfang an eine der liebsten Green Valley-Mädels, weshalb ich mich ursprünglich auch mit am meisten auf „New Wishes“ gefreut habe. Aus diesem Grund bin ich froh, dass dieses Buch ihr auch gerecht wird, und aus ihr nicht, wie bei Izzy, eine völlig fremde Figur macht! Nichtsdestotrotz – oder vielleicht auch gerade deshalb – bin ich auch von ihr ein wenig enttäuscht. Von Anfang an lernt man sie als die Tochter des Reverends kennen, die religiös ist, der ihre Familie und die Gemeinde sehr am Herzen liegen und die neben all dem auch nicht auf den Mund gefallen ist. Gerade ihre Religion, die ja doch so ein großer Teil ihres Charakters zu sein schien, kommt hier in meinen Augen jedoch viel zu kurz, es ist praktisch kaum Thema. Sie könnte auch einfach Sozialarbeiterin sein.

Auch die Probleme Leos, die hier und da, vor allem gegen Ende hin, mal Thema sind, werden durchweg eher nur stiefmütterlich behandelt. Das ist schade – hier hätte „New Chances“ durchaus viel mehr Potenzial für mehr Tiefe gehabt, dann wäre ich auch auf emotionaler Ebene sicherlich mehr mitgerissen worden.

Einzig das Setting Green Valleys konnte ich hier wieder voll genießen, wenn es in meinen Augen auch, vor allem im Vergleich zu Band 5, vielleicht ebenfalls ein wenig zu kurz kam. Mehr im Fokus steht hier wohl eher der Eishockey-Sport, aber auch zu diesem Punkt kann ich sagen: Mehr Seiten und mehr Liebe zum Detail hätten „New Chances“ sicherlich keinen Abbruch getan, im Gegenteil.



„New Chances“ kratzt in meinen Augen in allen Aspekten leider viel zu sehr an der Oberfläche. Vor allem Rebeccas Beziehung zur Religion, ihr Konflikt, mit dem anfangs eingeleitet wird, Leos Vergangenheit (Leo als Figur insgesamt) und das Kleinstadtleben Green Valleys bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten und die wesentlich dazu beigetragen hätte, dass ich das Buch insbesondere auf emotionaler Ebene noch viel mehr genossen hätte.
Trotz aller Kritik hatte ich sehr angenehme Lesestunden, die vor allem in Kombination mit dem Schneegestöber vor meinem Fenster sehr winterlich-weihnachtlich und cozy waren. Die Geschichte war süß, wenn auch nicht allzu tiefgreifend, und alleine deshalb schon, weil mich Rebecca und Leo nicht annähernd so genervt haben wie andere Paare aus dieser Reihe (*hust*Izzy und Will *hust*), ist das Buch mein zweitliebster Teil dieser Reihe. Vor allem wegen der Austauschbarkeit insbesondere des jeweiligen männlichen Protagonisten, der Vorhersehbarkeit des Plots und der Oberflächlichkeit ist und bleibt „Green Valley“ für mich insgesamt jedoch leider eine Enttäuschung – die „Cherry Hill“-Reihe der Autorin hat mir wesentlich besser gefallen.
3,5/5 Lesehasen.



Vielen lieben Dank an

(c) Knaur

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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