Nicht per se schlecht, aber kein würdiger Abschluss der Reihe – Kurzrezension zu „Tückische Macht (Vicious Magic 3)“ von Linda Winter

(c) impress

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Titel: Tückische Macht

Reihe: Vicious Magic

1 Verzwickte Gaben; 2 Wilde Biester; 3 Tückische Macht

 

*Achtung, Spoilergefahr! *

Dies ist bereits der letzte Teil der Reihe, ihr könntet also zu Band 1 & 2 gespoilert werden.

 
Autorin: Linda Winter

Genre: Urban Fantasy

Verlag: impress

Preis: € 4,99 ebook; € 12,99 Softcover

Erschienen am: 03.11.2022

Seitenzahl: 407

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Leseempfehlung? Wenn ihr die ersten beiden Bücher gelesen habt, und unbedingt wissen wollt, wie es ausgeht.

 

 

"Um die Menschheit zu beschützen, ist Lyssa bereit alles zu tun. Schließlich ist sie als Agentin der Magic Control Agency jahrelang dazu ausgebildet worden. Doch als sie in die Fänge einer magischen Rebellengruppe gerät, muss sie sich einer Wahrheit stellen, die sie ihr ganzes Leben hinterfragen lässt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit – und die Metallmagierin muss nicht nur herausfinden, auf welcher Seite sie steht, sondern auch, wer sie wirklich ist. Denn die Rebellen drohen einen Krieg heraufzubeschwören, der die ganze Welt vernichten soll. Und mit ihr den Mann, der Lyssa einst verraten hat und nun unerschütterlich an ihrer Seite kämpft …"

Quelle

"Linda Winter, 1985 in Deutschland geboren, zog es früh in die Ferne. Nach einem Auslandsjahr in Australien studierte sie Archäologie und Interkulturelle Kommunikation und arbeitete bei den Vereinten Nationen, ehe sie ihre Liebe für das Schreiben wiederentdeckte. Heute lebt sie in ihrer Wahlheimat Wien, reist am liebsten durch die Welt und schreibt fantastische Geschichten für Jugendliche."

Quelle

"Ein Gefühl von Leere weckte mich."

Personen auf dem Cover sind im Regelfall nicht gerade mein Favourite, die Cover dieser Reihe haben es mir aber angetan! Hier sieht man wieder eine Frau, vermutlich die Königin von Legacy, deren Gesicht ähnlich wie das von Lyssa und Blaze auf den ersten beiden Büchern in der Mitte gespalten ist, durchbrochen von Silhouetten von Hochhäusern in blutrot, die auf den ersten Blick aussehen wie Kristalle. Der Gesamteindruck der Cover dieser Reihe ist futuristisch, magisch und geheimnisvoll - passt daher also super zur Reihe!

Während ich die ersten beiden Bände vor allem wegen des grandiosen Magiesystems, der schlagfertigen Protagonistin und des Humors gelobt habe, konnte mich der Abschluss dieser eigentlich vielversprechenden Reihe nicht ganz so sehr mitreißen.

Das liegt zum Einen an dem Einstieg. Eigentlich liegen die Erscheinungstermine dieser drei Bücher recht nah beieinander, und Teil 2 & 3 habe ich auch innerhalb von nur 2 Monaten fast schon direkt hintereinander gelesen. Trotzdem kam ich eine ganze Zeit lang nicht so richtig in die Geschichte hinein.
Ich kann noch nicht einmal sagen, woran genau es lag - mir hat wohl einfach die Sogwirkung gefehlt. Es ist nämlich durchaus einiges passiert, als Lyssa im Berg war, allerdings konnte mich die Geschichte da noch nicht wirklich fesseln. Vielleicht hat mich hier ein wenig gestört, dass man relativ wenig über die inneren Strukturen von Legacy erfährt. Natürlich wird so einiges beleuchtet, im Großen und Ganzen kratzt die Autorin da aber nur an der Oberfläche.

Darüber hinaus - und hier kommen wir wohl zu meinem Hauptkritikpunkt - waren für mich Athenas Motive nicht so eindeutig. Klar, sie will die Weltherrschaft und die Herrschaft der Magischen über die Menschen - aber war es das wirklich schon? Ich fand es hier eher enttäuschend, dass ihr einziger Charakterzug "böse" zu sein scheint. So fehlte mir jeglicher Zugang zu ihr, ich konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen, und wirklich bedrohlich wirkte sie dadurch auf mich auch nicht.

Letzteres hängt auch damit zusammen, dass ich nie wirklich Angst um Lyssa oder ihre Freunde haben musste, weil sie einfach viel zu overpowered ist. Jedes Mal, wenn sie in Gefahr war, dachte ich mir "Ach, das kriegt sie schon wieder hin", und richtig: Es gab keine wirklichen Herausforderungen oder Niederlagen für die Protagonistin, sie hat alles irgendwie immer mit Leichtigkeit gelöst bekommen. Sie ist erst 19, macht aber trotzdem keinerlei Fehler und scheint so viel Charme zu besitzen, dass sie es schafft, (fast) alle Erwachsenen der Gegenseite davon zu überzeugen, für sie zu kämpfen.

Noch dazu scheint es sie gar nicht aus der Bahn zu werfen oder irgendwie zu berühren, was sie zu Beginn des Teils erfährt (was ich mir während des Lesens des zweiten Bandes aber schon früh gedacht habe), wobei man hier eigentlich meinen sollte, dass es sie in ihren Grundfesten erschüttert. Da fehlte es mir also wesentlich an Menschlichkeit und Emotionalität, was ich so von der Autorin eigentlich gar nicht kenne.

Zuletzt gerät auch hier das von mir bisher hochgelobte Magiesystem sehr stark in den Hintergrund, die neu vorgestellte magische Fauna bekommt für mein Empfinden zu wenig Rampenlicht und auch die Nebenfiguren wirken im Vergleich zu den Vorgängerbänden eher blass.

"Tückische Macht" ist leider kein würdiger Abschluss einer Reihe, die vor allem wegen des kreativen Magiesystems so viel Potenzial gehabt hätte.
Versteht mich nicht falsch: Es kann durchaus unterhalten und mitreißen.
Insgesamt sind mir die Figuren aber zu oberflächlich - vor allem der Villain der Reihe, Athena, ist einfach nur "böse", was sie langweilig und wenig bedrohlich macht, und Lyssa selbst ist viel zu overpowered, als dass man wirklich mit ihr mitfiebern kann.
Man lernt hier ein wenig über Legacy kennen und die magische Fauna bekommt auch ihren Auftritt, beides für meinen Geschmack aber zu wenig, als dass es mich ähnlich begeistern könnte, wie die Beschreibung des Magiesystems im Auftakt.
3/5 Lesehasen.

Vielen lieben Dank an

(c) impress

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für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥