Dienstag, 9. Juni 2020

[Buchrezension] Der Beginn - Markus Heitz (Die Meisterin 1)


Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Der Beginn
Reihe: Die Meisterin;
1 Der Beginn; 2 Spiegel & Schatten (ET: 20.08.20); 3 Alte Feinde (ET: ???)
Autor: Markus Heitz
Genre: Urban Fantasy
Verlag: Knaur Fantasy
Preis: € 12,99 ebook; € 14,99 broschiert
Erschienen am: 02.03.20
Seitenzahl: 480

Leseempfehlung? Yeeesss!!!



"Eine uralte Familien-Fehde, eine unbekannte Bedrohung aus der Anderswelt und eine Frau, die alles aufs Spiel setzen muss – fesselnder Mix aus Fantasy und Thriller-Elementen von Bestseller-Autor Markus Heitz

Seit Jahrhunderten bemüht sich die Heilerin Geneve Cornelius um Neutralität in der ewigen Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs brutal enthauptet. Ein Racheakt, der den uralten Zwist zwischen den Scharfrichter-Familien Bugatti und Cornelius anfachen soll – so scheint es zumindest.
Denn zur gleichen Zeit häufen sich in Geneves Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle. Die Anderswelt mit ihren mystischen Kreaturen ist in Aufruhr. Die unsterbliche Heilerin ahnt, dass ihr eine Entscheidung bevorsteht: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie gegen all ihre Überzeugungen den Kampf gegen die unbekannte Bedrohung auf und findet dabei vielleicht den Tod?"
Quelle
"Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 50 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus."
Quelle

"Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen."


Das Cover finde ich optisch in Ordnung.
Man sieht eine Frau und einen Mann, die sowohl Geneve und Alessandro darstellen könnten, als auch Geneve und ihren Bruder. Ich habe mir die Figuren zwar ganz anders vorgestellt, aber so ist das ja oft mit Personen auf Covern. Deshalb bin ich da nicht so ein großer Fan von.
Was mir jedoch gut gefällt, ist, dass man in der einen Hälfte den Petersdom im Hintergrund sieht, und auf der anderen Seite den Elizabeth Tower – spiegelbildlich sowohl für das Geschehen in England als auch den Bezug zum Vatikan durch Alessandro und die Bedeutung der katholischen Kirche für den Inhalt des Buches.
Wenn mir die beiden Gesichter also auch nicht so gut gefallen, finde ich das Cover im Ganzen definitiv stimmig mit dem Inhalt und durchaus gelungen.
Das Gleiche gilt für den Titel der Reihe Die Meisterin, der, wenn man das Buch kennt, direkt mehrere Bedeutungen hat.


Der Einstieg in das Buch fiel mir leider nicht ganz so leicht. 
Anfangs zieht sich nämlich alles ein wenig in die Länge, was angesichts dessen, dass die Regeln der Reihe erst einmal vorgestellt werden müssen, natürlich nicht ganz so verwunderlich ist. Es werden auch Bezüge zur Vergangenheit hergestellt, die ebenfalls ein bisschen länger dauern.
Wenn man diesen Punkt allerdings überwunden hat, wird es nur spannender. 
Man hat dann einiges verstanden, aber stellt sich gleichzeitig dann konsequenterweise auch eine Menge Fragen.
Was hat es mit der Fehde mit den Bugattis auf sich? Was passiert mit Dara und William und wie passt ihre Geschichte mit der von Geneve zusammen? Was sind Ignatius‘ Hintergründe? Was genau steckt hinter dem Tod von Geneves Bruder?

Das sind nur einige der Probleme, die vor allem während der ersten Hälfte omnipräsent sind. Es eröffnen sich eine Menge Handlungsstränge, deren Verbindung zueinander nicht ganz deutlich ist. Weiterlesen lohnt sich aber auf jeden Fall, denn auch wenn nicht alle Fragen hundertprozentig beantwortet werden – Der Beginn ist schließlich der Auftakt, wie der Titel schon erahnen lässt –, laufen alle rote Fäden zu einem gemeinsamen Ende zusammen.

An dieser Stelle muss der Autor einmal kräftig gelobt werden, denn die Geschichte ist trotz der vielen unterschiedlichen Handlungen in sich rund; es ist deutlich, dass Herr Heitz sich Gedanken und viel Mühe gemacht hat!

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte quasi von Geneves Mutter erzählt wird. Dabei gibt sie einem zwischendurch Input über die deutsche Henkersvergangenheit, was ich ebenfalls sehr interessant fand. Wann lernt man schonmal etwas über Henker, wenn man nicht gerade Geschichte studiert (keine Ahnung, ob man selbst dann etwas über Henker erfährt, aber wenn nicht in diesem Fall, wann sonst)?
Dabei wird so einiges nur angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt. Ich hoffe, dass darauf in den Folgebänden noch weiter eingegangen wird; es hat jedenfalls großes Potenzial für einen Mindblow-Effekt.

Das Erzähltempo von Der Beginn ist eher ruhig, was daran liegt, dass es sich hierbei eher um eine übernatürliche Ermittlungsgeschichte handelt, die nicht so sehr von Actionszenen lebt, sondern von einem Fall, den es von den Protagonisten aufzuklären gilt.
Das hat mich aber gar nicht gestört, ich fand es im Gegenteil sogar mal sehr erfrischend, dass Der Beginn beweist, dass (Urban) Fantasy auch ohne Kämpfe alle zehn Seiten überleben kann, wenn sie gut durchdacht ist.
Das Buch ist nämlich durchaus spannend, denn es brennt einen natürlich unter den Nägeln, die Antworten zu den ganzen o.g. Fragen herauszufinden. Man stellt eigene Theorien auf und überdenkt das Gelesene hundertmal, nur um dann festzustellen, dass man sowieso keinen Schimmer hat, was die Lösung ist und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenlaufen werden.

Das Ganze wird aber nichtsdestotrotz durch einige Gefahrensituationen hin und wieder gut gewürzt. Zusammenfassend kann man also sagen, Der Beginn hat eine gute Mischung aus Spannungsaufbau und Release.

Die Protagonisten tragen da ihren Wesentlichen Anteil bei. Zwischen Geneve und Alessandro stimmt die Chemie unleugbar gut, aber – und das fand ich wieder sehr erfrischend – zwischen ihnen bleibt es bloß bei einer schönen Freundschaft. Oder doch nicht?

Zumindest erhofft man sich die ganze Zeit mehr, aber das, was ihre Beziehung wirklich ausmacht, und was den Leser dann auch ans Buch hält, sind diese Will they, won’t they-Schwingungen zwischen den beiden. :D 
Dabei sorgen Geneves trockener Humor und Alessandros teilweise frechen Sprüche zwischendurch für die notwendige Lockerheit, die beide Figuren unglaublich sympathisch macht. Ich bin ein großer Fan der beiden und kann es kaum erwarten, mehr von ihnen zu lesen! :D

Vor allem nach dem sehr plötzlichen Ende, das mich ehrlicherweise ziemlich überrumpelt hat.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Heitz zeigt auch hier, dass er sich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat und seine Charaktere gut kennt. Sein Stil ist stets leicht zu lesen, aber verändert sich je nachdem, aus wessen Perspektive er gerade schreibt.
So würde man selbst dann merken, dass gerade bspw. Wills und Danas Geschichte weitererzählt wird, wenn keine Namen genannt würden.

Ganz besonders ist, dass die Mutter, wenn sie erzählt, die vierte Wand bricht und direkt mit dem Leser spricht. So hat man das Gefühl, man würde Geneves und Alessandros Akten durchgehen und selbst in ihrem Fall ermitteln. Das habe ich so bisher noch nicht erlebt, das ist dem Autor ganz wunderbar gelungen.

Die Meisterin: Der Beginn ist ein spannender Auftakt, der anfangs zwar seine Startschwierigkeiten hat, während er den Leser mit vielen Informationen versorgt und die Welt und einzelnen Handlungsstränge aufbaut, aber dann immer stärker fesselt. Nicht nur, dass man als Leser selber als Ermittler tätig wird, sondern vor allem auch die beiden sympathischen Protagonisten mit ihrem trockenen Humor und der guten Chemie zwischen beiden überzeugen schlussendlich.
4/5 Lesehasen.


"'Warum haben Sie sich nicht für eine Seite entschieden?' 'Weil weder die Guten immer das Gute tun noch die Bösen stets nach dem Schlechten trachten. Alles ist eins, mal mehr, mal weniger.'"

"'Das deutsche Wort als Reaktion auf größte Katastrophen: tja.'"

Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


4 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das hört sich ja wieder mal sehr spannend an :) Ich hab ja mittlerweile schon einige Bücher von Markus Heitz gelesen und vor allem die Ulldart Reihe liebe ich sehr <3

    Da es ein Reihenauftakt ist stört es mich nicht, wenn es eher gemächlich anfängt. Ich mag es, wenn dann alles eher langsam aufgebaut wird und man so richtig schön eintauchen kann :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu! :)

      "Die Meisterin" war mein erstes Buch von ihm, aber ich denke, ich werde jetzt auch mehr lesen. :D
      Die Ulldart-Reihe kannte ich bisher nicht, schaue ich mir gleich mal an. :)

      Ja das stimmt, ich finde, es kommt immer ein bisschen auf die Umsetzung an. Es muss nicht sofort mit Action losgehen, ich möchte ja auch erstmal alles kennenlernen. Wichtig ist mir in einem Auftakt vor allem, dass die Figuren auf einer guten Basis entwickelt werden, auf der sie wachsen können. :D
      Nur, wenn die Handlung dann ein bisschen vor sich hinplätschert, finde ich es immer ein wenig schwierig. :'D

      Vielen Dank für deinen Kommentar und ganz liebe Grüße zurück :)

      Löschen
    2. Die Ulldart Reihe ist schon etwas älter und von der höre ich auch leider sehr wenig. Wenn ich was von ihm sehe sind es meist Die Zwerge ;) Die hab ich aber noch nicht durch.
      Aber er hat ja schon einiges geschrieben und da sind wirklich tolle Bücher dabei.

      Löschen
    3. Genau, die Reihe sehe ich auch immer von ihm! :D
      Aber so wie ich das mitbekommen habe, ist es auch mit seine bekannteste. :)

      Löschen

Schreib einen Kommentar! Egal, was - Kritik, Lob, Grüße, Fragen.... Was auch immer dir einfällt!
Ich freue mich über alles und versuche auch jeden Kommentar möglichst zeitnah zu beantworten. ;)

Datenschutz:
Wenn du hier kommentierst, werden die von dir eingegebenen personenbezogenen Daten wie dein Name und deine E-Mail und u. U. auch deine IP-Adresse gespeichert und an Google übermittelt. Weitere Infos erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der von Google! :)

Du hast außerdem die Möglichkeit, Kommentare zu abonnieren, bspw. wenn du wissen möchtest, was ich und andere dir antworten. Auch das kannst du jederzeit widerrufen, indem du einfach auf den entsprechenden Link in der Abo-Mail klickst oder mich unter justbookaholic@gmail.com benachrichtigst.

Für weitere Informationen bezüglich der Verarbeitung deiner Daten lies dir bitte meine Datenschutzerklärung durch. :)