1 Der Beginn; 2 Spiegel & Schatten (ET: 20.08.20); 3 Alte Feinde (ET: ???)
Seit Jahrhunderten bemüht sich die Heilerin Geneve Cornelius um Neutralität in der ewigen Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs brutal enthauptet. Ein Racheakt, der den uralten Zwist zwischen den Scharfrichter-Familien Bugatti und Cornelius anfachen soll – so scheint es zumindest.
Denn zur gleichen Zeit häufen sich in Geneves Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle. Die Anderswelt mit ihren mystischen Kreaturen ist in Aufruhr. Die unsterbliche Heilerin ahnt, dass ihr eine Entscheidung bevorsteht: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie gegen all ihre Überzeugungen den Kampf gegen die unbekannte Bedrohung auf und findet dabei vielleicht den Tod?"
Man sieht eine Frau und einen Mann, die sowohl Geneve und Alessandro darstellen könnten, als auch Geneve und ihren Bruder. Ich habe mir die Figuren zwar ganz anders vorgestellt, aber so ist das ja oft mit Personen auf Covern. Deshalb bin ich da nicht so ein großer Fan von.
Was mir jedoch gut gefällt, ist, dass man in der einen Hälfte den Petersdom im Hintergrund sieht, und auf der anderen Seite den Elizabeth Tower – spiegelbildlich sowohl für das Geschehen in England als auch den Bezug zum Vatikan durch Alessandro und die Bedeutung der katholischen Kirche für den Inhalt des Buches.
Wenn mir die beiden Gesichter also auch nicht so gut gefallen, finde ich das Cover im Ganzen definitiv stimmig mit dem Inhalt und durchaus gelungen.
Das Gleiche gilt für den Titel der Reihe Die Meisterin, der, wenn man das Buch kennt, direkt mehrere Bedeutungen hat.
Wenn man diesen Punkt allerdings überwunden hat, wird es nur spannender.
Was hat es mit der Fehde mit den Bugattis auf sich? Was passiert mit Dara und William und wie passt ihre Geschichte mit der von Geneve zusammen? Was sind Ignatius‘ Hintergründe? Was genau steckt hinter dem Tod von Geneves Bruder?
Das sind nur einige der Probleme, die vor allem während der ersten Hälfte omnipräsent sind. Es eröffnen sich eine Menge Handlungsstränge, deren Verbindung zueinander nicht ganz deutlich ist. Weiterlesen lohnt sich aber auf jeden Fall, denn auch wenn nicht alle Fragen hundertprozentig beantwortet werden – Der Beginn ist schließlich der Auftakt, wie der Titel schon erahnen lässt –, laufen alle rote Fäden zu einem gemeinsamen Ende zusammen.
An dieser Stelle muss der Autor einmal kräftig gelobt werden, denn die Geschichte ist trotz der vielen unterschiedlichen Handlungen in sich rund; es ist deutlich, dass Herr Heitz sich Gedanken und viel Mühe gemacht hat!
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte quasi von Geneves Mutter erzählt wird. Dabei gibt sie einem zwischendurch Input über die deutsche Henkersvergangenheit, was ich ebenfalls sehr interessant fand. Wann lernt man schonmal etwas über Henker, wenn man nicht gerade Geschichte studiert (keine Ahnung, ob man selbst dann etwas über Henker erfährt, aber wenn nicht in diesem Fall, wann sonst)?
Dabei wird so einiges nur angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt. Ich hoffe, dass darauf in den Folgebänden noch weiter eingegangen wird; es hat jedenfalls großes Potenzial für einen Mindblow-Effekt.
Das Erzähltempo von Der Beginn ist eher ruhig, was daran liegt, dass es sich hierbei eher um eine übernatürliche Ermittlungsgeschichte handelt, die nicht so sehr von Actionszenen lebt, sondern von einem Fall, den es von den Protagonisten aufzuklären gilt.
Das hat mich aber gar nicht gestört, ich fand es im Gegenteil sogar mal sehr erfrischend, dass Der Beginn beweist, dass (Urban) Fantasy auch ohne Kämpfe alle zehn Seiten überleben kann, wenn sie gut durchdacht ist.
Das Buch ist nämlich durchaus spannend, denn es brennt einen natürlich unter den Nägeln, die Antworten zu den ganzen o.g. Fragen herauszufinden. Man stellt eigene Theorien auf und überdenkt das Gelesene hundertmal, nur um dann festzustellen, dass man sowieso keinen Schimmer hat, was die Lösung ist und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenlaufen werden.
Das Ganze wird aber nichtsdestotrotz durch einige Gefahrensituationen hin und wieder gut gewürzt. Zusammenfassend kann man also sagen, Der Beginn hat eine gute Mischung aus Spannungsaufbau und Release.
Zumindest erhofft man sich die ganze Zeit mehr, aber das, was ihre Beziehung wirklich ausmacht, und was den Leser dann auch ans Buch hält, sind diese Will they, won’t they-Schwingungen zwischen den beiden. :D
Vor allem nach dem sehr plötzlichen Ende, das mich ehrlicherweise ziemlich überrumpelt hat.
So würde man selbst dann merken, dass gerade bspw. Wills und Danas Geschichte weitererzählt wird, wenn keine Namen genannt würden.
4/5 Lesehasen.
"'Warum haben Sie sich nicht für eine Seite entschieden?' 'Weil weder die Guten immer das Gute tun noch die Bösen stets nach dem Schlechten trachten. Alles ist eins, mal mehr, mal weniger.'"
"'Das deutsche Wort als Reaktion auf größte Katastrophen: tja.'"
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenDas hört sich ja wieder mal sehr spannend an :) Ich hab ja mittlerweile schon einige Bücher von Markus Heitz gelesen und vor allem die Ulldart Reihe liebe ich sehr <3
Da es ein Reihenauftakt ist stört es mich nicht, wenn es eher gemächlich anfängt. Ich mag es, wenn dann alles eher langsam aufgebaut wird und man so richtig schön eintauchen kann :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu! :)
Löschen"Die Meisterin" war mein erstes Buch von ihm, aber ich denke, ich werde jetzt auch mehr lesen. :D
Die Ulldart-Reihe kannte ich bisher nicht, schaue ich mir gleich mal an. :)
Ja das stimmt, ich finde, es kommt immer ein bisschen auf die Umsetzung an. Es muss nicht sofort mit Action losgehen, ich möchte ja auch erstmal alles kennenlernen. Wichtig ist mir in einem Auftakt vor allem, dass die Figuren auf einer guten Basis entwickelt werden, auf der sie wachsen können. :D
Nur, wenn die Handlung dann ein bisschen vor sich hinplätschert, finde ich es immer ein wenig schwierig. :'D
Vielen Dank für deinen Kommentar und ganz liebe Grüße zurück :)
Die Ulldart Reihe ist schon etwas älter und von der höre ich auch leider sehr wenig. Wenn ich was von ihm sehe sind es meist Die Zwerge ;) Die hab ich aber noch nicht durch.
LöschenAber er hat ja schon einiges geschrieben und da sind wirklich tolle Bücher dabei.
Genau, die Reihe sehe ich auch immer von ihm! :D
LöschenAber so wie ich das mitbekommen habe, ist es auch mit seine bekannteste. :)