(c) Knaur |
Werbung/ Rezensionsexemplar
Titel: A Midsummer's Nightmare
Genre: Urban Fantasy
Verlag: Knaur
Preis: € 16,99 Paperback; € 12,99 ebook
Erschienen am: 01.02.2024
Seitenzahl: 448
Leseempfehlung? Eher nicht.
"In dem diversen Urban Fantasy Roman »A Midsummer's Nightmare« geht es um ein Elite-College auf einer schottischen Insel, ein Shakespeare-Stück und vier junge Erwachsene, die einer uralten Macht trotzen müssen.
Der schottischen Insel Hilma steht ein Sommer wie kein anderer bevor:
Die Studierenden der altehrwürdigen Elite-Universität proben wie jedes Jahr die Aufführung eines Stücks von Shakespeare. Doch währenddessen entdecken vier Mitglieder der Theatergruppe ihre übernatürlichen Fähigkeiten – und den rachsüchtigen Geist eines Mädchens, gefangen im Gemäuer der Universität.
Rivalitäten, romantische Gefühle und Leistungsdruck verblassen endgültig, als die vier herausfinden, dass nichts ist wie es scheint. Nur wenn es ihnen gelingt, sich ihren inneren Dämonen zu stellen, werden sie sich retten können …"
Der schottischen Insel Hilma steht ein Sommer wie kein anderer bevor:
Die Studierenden der altehrwürdigen Elite-Universität proben wie jedes Jahr die Aufführung eines Stücks von Shakespeare. Doch währenddessen entdecken vier Mitglieder der Theatergruppe ihre übernatürlichen Fähigkeiten – und den rachsüchtigen Geist eines Mädchens, gefangen im Gemäuer der Universität.
Rivalitäten, romantische Gefühle und Leistungsdruck verblassen endgültig, als die vier herausfinden, dass nichts ist wie es scheint. Nur wenn es ihnen gelingt, sich ihren inneren Dämonen zu stellen, werden sie sich retten können …"
"Noah Stoffers lebt in Hamburg und hat ursprünglich für Zeitungen geschrieben. Sies Debütroman Wainwood House erschien 2013 beim cbj Verlag, die Berlin-Dilogie im Amrûn Verlag. Beide Bände waren mehrmals auf der Phantastik-Bestenliste. Stoffers hat die Kurzgeschichten Anthologie Urban Fantasy: Going Queer mitherausgegeben. Sier ist transmaskulin und nicht-binär und setzt sich in siesen Romanen für queere Repräsentation ein, am liebsten in Geschichten voller Magie, Geheimnissen und Abenteuern. Noah Stoffers letzter queerer Dark Academia Standalone A Midsummer's Nightmare stieg bei Erscheinen auf Platz 6 der Spiegel-Bestsellerliste ein."
"Der Schiffsmotor knatterte gegen die Brandung der Nordsee an, Welle um Welle, den Klippen entgegen, die sich vor dem Bug erhoben."
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist schwarz gehalten mit goldgelben Highlights. Im Vordergrund sieht man den Titel, darunter einen Schädel auf einer Hand, darüber ein anatomisch korrektes Herz, das an einem Faden von einer andren Hand gehalten wird. Umrahmt wird das Bild von vier Ellipsen, stilisierten Blättern und Sternen, alles eingefasst in einen simplen goldgelben Rahmen. Insgesamt wirkt das Cover so wie eine Tarotkarte, was ihm auf den ersten Blick gleich etwas Magisches gibt.
Der Titel „A Midsummer’s Nightmare“ ist eine Anspielung auf Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream“, was hervorragend zum Inhalt passt.
Der Titel „A Midsummer’s Nightmare“ ist eine Anspielung auf Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream“, was hervorragend zum Inhalt passt.
Meine Meinung zum Inhalt fällt leider nicht ganz so positiv aus wie die zur Aufmachung.
Zunächst allerdings was mir gut gefallen hat:
Mit der Theater-AG und den Vorfällen, die nebenbei passieren, verbindet Noah Stoffers ohne an dieser Stelle allzu viel zu verraten auf interessante Weise zwei spannende Aspekte, die auf den ersten Blick nicht so viel miteinander zu tun haben, die sich aber dann doch wunderbar in die Handlung einfügen: Shakespeare und Folklore. Nichtsdestotrotz muss ich – auch wenn wir ja gerade bei den positiven Aspekten des Buches sind – auch an dieser Stelle bereits einmal Kritik üben: Trotz der ganzen Zusammenhänge zum Mittsommernachtstraum und des Settings in Schottland hat Stoffers sich für mein Empfinden zu wenig wirklich schottischer Mythologie bedient. Versteht mich nicht falsch: Die Wesen, die hier auftauchen, und die Hintergründe sind wirklich spannend und haben mir gut gefallen. Aber gerade Schottland hat so viele tolle Sagen und Mythen, in denen bspw. Feen oder Banshees vorkommen, die sich auch gut in diese Geschichte integriert und damit das Buch vielleicht sogar runder gemacht und das Leben auf dem Campus mit dem, was Ari außerhalb dessen herausfindet, verbunden hätte. Dem ist leider nicht so.
Das Setting selbst – die fast verlassene Insel auf Schottland – hat mir wiederum sehr gefallen. Das Buch eignet sich bestimmt auch gut für kühlere, regnerische Herbsttage, so stürmisch wie es dort oft ist. Durch dieses ungemütliche Wetter bekommt die ganze Geschichte gleich eine mystische Grundatmosphäre. Gleichzeitig werden die Landschaften, die Ari besucht, so malerisch beschrieben, dass ich beim Lesen richtig Lust auf einen Schottland-Urlaub bekommen habe – ich habe währenddessen tatsächlich sogar nach Wanderurlaub dort gesucht! Leider habe ich aktuell weder die Zeit noch das Geld dafür, aber spätestens seit diesem Buch steht dieser Punkt fest auf meiner Bucket List.
Zunächst allerdings was mir gut gefallen hat:
Mit der Theater-AG und den Vorfällen, die nebenbei passieren, verbindet Noah Stoffers ohne an dieser Stelle allzu viel zu verraten auf interessante Weise zwei spannende Aspekte, die auf den ersten Blick nicht so viel miteinander zu tun haben, die sich aber dann doch wunderbar in die Handlung einfügen: Shakespeare und Folklore. Nichtsdestotrotz muss ich – auch wenn wir ja gerade bei den positiven Aspekten des Buches sind – auch an dieser Stelle bereits einmal Kritik üben: Trotz der ganzen Zusammenhänge zum Mittsommernachtstraum und des Settings in Schottland hat Stoffers sich für mein Empfinden zu wenig wirklich schottischer Mythologie bedient. Versteht mich nicht falsch: Die Wesen, die hier auftauchen, und die Hintergründe sind wirklich spannend und haben mir gut gefallen. Aber gerade Schottland hat so viele tolle Sagen und Mythen, in denen bspw. Feen oder Banshees vorkommen, die sich auch gut in diese Geschichte integriert und damit das Buch vielleicht sogar runder gemacht und das Leben auf dem Campus mit dem, was Ari außerhalb dessen herausfindet, verbunden hätte. Dem ist leider nicht so.
Das Setting selbst – die fast verlassene Insel auf Schottland – hat mir wiederum sehr gefallen. Das Buch eignet sich bestimmt auch gut für kühlere, regnerische Herbsttage, so stürmisch wie es dort oft ist. Durch dieses ungemütliche Wetter bekommt die ganze Geschichte gleich eine mystische Grundatmosphäre. Gleichzeitig werden die Landschaften, die Ari besucht, so malerisch beschrieben, dass ich beim Lesen richtig Lust auf einen Schottland-Urlaub bekommen habe – ich habe währenddessen tatsächlich sogar nach Wanderurlaub dort gesucht! Leider habe ich aktuell weder die Zeit noch das Geld dafür, aber spätestens seit diesem Buch steht dieser Punkt fest auf meiner Bucket List.
Ebenfalls gut gefallen hat mir hier die queere Repräsentation, insbesondere durch Ari. Man merkt, dass „A Midsummer’s Nightmare“ in diesem Punkt Own Voice ist. Das, was Ari durchmachen muss, kann durch die Art und Weise, wie Noah Stoffer es den Leser durch die Hauptfigur erleben lässt, gut nachvollzogen werden. Ari ist im Laufe der Geschichte noch dabei, sich selbst zu finden und zu lernen, für sich selbst einzugestehen, gleichzeitig aber auch Fehler im eigenen Verhalten zu entdecken und korrigieren zu können. Das mit anzusehen, berührt beim Lesen sehr.
Allerdings – und damit sind wir bei meinem Hauptkritikpunkt – nicht so sehr, wie es erforderlich gewesen wäre, damit ich mich wirklich vollends in die Hauptfigur hineinversetzen und fallenlassen könnte. Ich kann nicht sagen, woran genau es gelegen hat, dass ich zu Ari keine Nähe aufbauen konnte, aber viele Handlungen und Gedanken haben sich einfach viel zu distanziert, fast schon aufgesetzt angefühlt. Das gilt im Übrigen nicht nur für Ari selbst, sondern für eigentlich alle Figuren. Ich kann mich im Nachhinein nicht einmal hundertprozentig an alle Figuren erinnern, was wohl alles darüber aussagt, wie sehr sie einzeln hervorgestochen sind.
„‚Ich merke die Zuordnung überall. In unzähligen Kleinigkeiten. Einer Anrede hier, einem Shampoo für Ladys dort. Als hätte ein Duft ein Geschlecht! Statt einfach nur süß zu sein, frisch oder herb. Aber wir haben uns irgendwann dafür entschieden, unsere Gesellschaft danach einzuteilen, was männlich ist und was weiblich, als wäre das so einfach. Als gäbe es eine allgemeingültige Definition, die für alle passt, und nicht unzählige Menschen.‘
‚Aber ist es nicht gerade deshalb unwichtig?‘, fragte Rayna behutsam. ‚Weil Geschlecht so viele unterschiedliche Dinge bedeuten kann?‘
‚Es ist dann wichtig, wenn es mir aufgezwungen wird. Also jeden Tag, immer wieder. Meistens kann ich nichts dagegen tun. Es scheuert ein bisschen, wie Sandpapier auf der Haut, und ist schnell wieder vorbei. […]‘ (S. 142 f./448)
Allerdings – und damit sind wir bei meinem Hauptkritikpunkt – nicht so sehr, wie es erforderlich gewesen wäre, damit ich mich wirklich vollends in die Hauptfigur hineinversetzen und fallenlassen könnte. Ich kann nicht sagen, woran genau es gelegen hat, dass ich zu Ari keine Nähe aufbauen konnte, aber viele Handlungen und Gedanken haben sich einfach viel zu distanziert, fast schon aufgesetzt angefühlt. Das gilt im Übrigen nicht nur für Ari selbst, sondern für eigentlich alle Figuren. Ich kann mich im Nachhinein nicht einmal hundertprozentig an alle Figuren erinnern, was wohl alles darüber aussagt, wie sehr sie einzeln hervorgestochen sind.
Schließlich haben mir auch das Pacing und die Auflösung am Ende nicht zugesagt. Das Buch braucht für mein Empfinden viel zu lange für den Einstieg, der Mittelteil plätschert dann vor sich hin und das Ende wiederum scheint, insbesondere im Vergleich mit dem restlichen Buch, viel zu einfach und zu vorhersehbar. Da hätte man die Informationen und Hinweise, die der Leser hauptsächlich auf den letzten 20 % des Buches bekommt, vielleicht besser über die Handlung hinweg verteilen müssen, sodass man dazu verleitet wird, selbst mitzurätseln und Überlegungen anzustellen, wohin das Ganze noch führen wird. Dem großen Showdown am Ende hätte es dann sicher geholfen, wenn er Ari selbst etwas schwerer gefallen wäre, zumal man im Laufe der Handlung auch nicht wirklich das Gefühl hat, dass die Hauptfigur erst etwas lernen, Fähigkeiten trainieren oder sich sonst wie auf das Finale vorbereiten muss. Es wirkte eben nicht so, als sei der Showdown eine große Herausforderung für Ari gewesen oder als hätte Ari irgendwelche Opfer dafür bringen müssen, was das Ganze in der Folge wenig spektakulär, fast schon langweilig macht.
Ich hätte das Buch gerne mehr gemocht - die Verbindung von Shakespeare und Folklore, das Setting des alten Colleges in Schottland (habe beim Lesen sogar nach Urlaub dort gesucht!), die Geister, die queere Repräsentation: All das hat mir wirklich unheimlich gut gefallen!
Leider fehlte es mir bei den Protagonisten, vor allem bei der Hauptfigur Ari an Nähe und Tiefe. Das hat dazu geführt, dass ich in vielen Situationen einfach nicht so sehr bis gar nicht mit den Figuren mitfühlen und mitfiebern konnte. Viele Handlungen und Gedanken fühlten sich dadurch zu distanziert, fast schon aufgesetzt an und ich konnte mich insgesamt leider nicht fallenlassen. Hinzu kommt schließlich noch, dass das Ende in meinen Augen viel zu einfach wirkte und zu vorhersehbar war.
Alles in allem ein Buch mit viel Potenzial, das meinen Erwartungen jedoch leider nicht gerecht werden konnte.
3/5 Lesehasen.
Leider fehlte es mir bei den Protagonisten, vor allem bei der Hauptfigur Ari an Nähe und Tiefe. Das hat dazu geführt, dass ich in vielen Situationen einfach nicht so sehr bis gar nicht mit den Figuren mitfühlen und mitfiebern konnte. Viele Handlungen und Gedanken fühlten sich dadurch zu distanziert, fast schon aufgesetzt an und ich konnte mich insgesamt leider nicht fallenlassen. Hinzu kommt schließlich noch, dass das Ende in meinen Augen viel zu einfach wirkte und zu vorhersehbar war.
Alles in allem ein Buch mit viel Potenzial, das meinen Erwartungen jedoch leider nicht gerecht werden konnte.
3/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an
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