Dienstag, 27. Oktober 2020

Ein Gefühl von Freiheit – Rezension zu „Wild like a river (Kanada 1)“ von Kira Mohn


Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Wild like a river
Reihe: Kanada-Dilogie
1 Wild like a river; 2 Free like the wind
Autorin: Kira Mohn
Genre: New Adult
Preis: € 12,99 Paperback; € 9,99 ebook
Erschienen am: 13.10.2020
Seitenzahl: 400

Leseempfehlung? Eindeutig ♥



"In der Stille des Waldes hörst du dein Herz ...
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …
Emotional und ergreifend – der Auftakt der Kanada-Reihe von Kira Mohn"
Quelle
"Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeitlang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autoren-Label Ink Rebels aus der Taufe. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in München. Die Romantik darf in ihren Geschichten nicht zu kurz kommen, aber vor allem ist es ihr wichtig, Figuren zu erschaffen, die sich echt anfühlen. «Show me the Stars» ist der Auftakt zu ihrer Leuchtturm-Trilogie. Kira ist auf Facebook und Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Lesern aus."
Quelle

"Ich glaube, er hat keine Ahnung mehr, dass er Snoops heißt, wenn er es überhaupt jemals wusste"

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Er passt durch die Wasserfälle und den Wald im Hintergrund nicht nur hervorragend zum Inhalt, sondern vermittelt auch eine ruhige, friedliche Stimmung, bei der ich am liebsten den ganzen Tag auf das Cover starren würde. Genau wie das Buch!
Der Titel passt auch sehr gut.
 
Wild like a river fängt genauso an, wie das Cover aussieht: mit einer ruhigen, entspannten Atmosphäre und dem traumhaft tollen Setting des Jasper National Parks in Kanada.
Das ist gleichzeitig auch das, was mir an dem Buch am meisten gefallen hat. Wild like a river ist mein erstes Buch der Autorin, aber ich habe sofort gemerkt, dass sie ein Händchen für Beschreibungen hat.

Wie sie den Wald, in dem Haven lebt, mit all seinen wunderschönen Fleckchen wie dem Wasserfall oder dem „Silent Lake“ beschrieben hat, konnte mich absolut begeistern. Ich konnte mich richtig gut dorthin versetzen und Havens Naturverbundenheit total nachempfinden. Es ist, als wäre man mit ihr an diesem ruhigen, friedlichen Ort und könnte das Rascheln der Blätter hören und die wilden Tiere beobachten. Die übrigens von Haven alle einen Namen verpasst bekommen haben, ebenso wie einige signifikante Bäume, was ich absolut liebenswert finde. Wie gerne wäre ich jetzt tatsächlich dort in diesem Nationalpark! ♥

Haven selbst ist aufgrund der Tatsache, dass sie quasi mit ihrem Vater allein in diesem Wald aufgewachsen ist, ein sehr naturverbundener, ruhiger Mensch, was sie in meinen Augen sehr sympathisch macht. Ich bin ein Stadtmensch, wie er im Buche steht, daher kann ich mir nicht so ganz vorstellen, wie es ist, nur Bäume um sich herum zu haben (Wuppertal ist schon eine sehr grüne Großstadt, aber wohl kaum vergleichbar mit einem Nationalpark) und keine einzige gleichaltrige Person zu kennen.
Trotzdem ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren.
Das Ganze hat leider ein bisschen abgenommen, als sie nach Edmonton gefahren ist. Dort wird ihre soziale Unbeholfenheit und vor allem Unsicherheit besonders deutlich. Das an sich ist zunächst einmal nicht schlimm, aber als sie sich dann nur aufgrund schräger Blicke und doofer Kommentare mit neuer Kleidung eindeckt und sich gleichzeitig auch nicht dagegen wehrt, konnte ich sie nicht mehr so gut verstehen.
Auf der anderen Seite macht diese Eigenschaft von ihr natürlich sehr viel Sinn. Wann soll sie jemals gelernt haben, sich in solchen Situationen zu behaupten, wenn sie sich diesen Herausforderungen noch nie stellen musste? Von daher kann ich ihr das nicht wirklich vorwerfen, auch wenn man für einige Seiten ein bisschen Geduld mit ihr haben muss.
Gerade zum Ende hin merkt man dann aber, dass sie sich in den paar Wochen, in denen sie in der Stadt lebt, doch stark entwickelt hat, und sie beginnt, sich zu behaupten und ihre Meinung zu sagen. Da fand ich sie dann wieder zu hundert Prozent cool. :D
Rückblickend betrachtet ist sie also eine in sich stimmige Figur, die ihre Fehler hat, aber auch aus ihnen lernt und daran wächst. Ihr anfängliches zurückhaltendes Verhalten passt zu ihrem Charakter und ihrer Entwicklung und dürfte nicht anders sein.

Jackson auf der anderen Seite wohnt in Edmonton und kennt sich dementsprechend mit seinen Mitmenschen aus. Gleichzeitig kann er Haven unglaublich gut einschätzen und sagt zu ihr immer genau das richtige, was ich zum Knutschen fand. Ein Traum!
Wenn es allerdings um wichtige Dinge geht, bei denen es angebracht gewesen wäre, dass er ebenso offen mit Haven redet, ist er selten aus sich herausgekommen. Wieso haben Protagonisten immer nur solche Schwierigkeiten miteinander zu reden? Zudem habe ich mir oft gewünscht, dass er sich auch seinen „Freunden“ gegenüber (insbesondere Stella, die mir gehörig auf die Nerven gegangen ist) richtig durchsetzt und denen mal klar und deutlich sagt, was genau ihn stört.
Na ja, aber auch bei ihm löst sich dieser Knoten dann gegen Ende und er zeigt, dass er sich doch mehr entwickelt, als es zunächst den Anschein hat. Ebenso wie bei Haven finde ich, dass sein Verhalten (so nervenraubend es zwischenzeitlich auch ist) logisch und nachvollziehbar ist, und ich finde es gut, dass er dann doch eine Entwicklung zeigt.

Das Ende ist dann genau wie der Anfang einfach nur perfekt. Es kommt alles zu einem logischen Schluss und man hat das Gefühl, dass die holprigen Abschnitte im Mittelteil genau so sein müssen, damit es zu diesem Ende kommt. Alles andere würde keinen Sinn machen und wäre vielleicht sogar langweilig, weshalb ich weder Haven noch Jackson besonders böse sein kann.
Bisher klingt diese Rezension vielleicht also nicht ganz so positiv, wie ich das Buch eigentlich aufgefasst habe, aber: Wild like a river ist ein wunderschöner Wohlfühlroman, der den Leser am Ende nicht nur aufgrund seiner traumhaften Kulisse mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt, sondern auch wegen seiner Protagonisten, die sich Herausforderungen stellen müssen, die für sie völlig neu sind, an denen sie jedoch schlussendlich wachsen. Das Buch ist sehr gut durchdacht und wird noch gekrönt von einem wunderbaren Schreibstil, der einen, einmal angefangen, nicht mehr loslässt.
Ich freue mich schon auf Band zwei, in dem es dann um Havens Freundin Rae (die hier eine meiner Lieblingsfiguren) und Jacksons besten Freund Cayden (der anfangs genervt hat, aber doch eigentlich ganz cool ist, denke ich) geht!

Wenn man also zwischendurch ein paar starke Nerven vor allem wegen Haven braucht, kann man das Wild like a river nicht wirklich übel nehmen, da ihr Verhalten zu ihrem Charakter passt und zu ihrer Entwicklung beiträgt. Auch Jacksons Verhalten dürfte rückblickend nicht anders sein, als es ist, da es genau das ist, was dieses Buch und auch ihre süße Liebesgeschichte ausmacht.
Hinzu kommt das wunderschöne Setting des Jasper National Park, das so lebensecht und bildlich beschrieben ist, dass es sich so anfühlt, als wäre man selbst dort. Abgerundet wird das Ganze nur noch durch ein wirklich perfektes Ende, das allem einen Sinn verleiht und den Leser rundum zufrieden zurücklässt.
Wild like a river ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch, das einem ein ganz besonderes Gefühl von Freiheit gibt.
4,5/5 Lesehasen.


"Man muss doch wissen, wofür man sich entscheidet, oder? Und wie kann ich es wissen, wenn ich nicht genau weiß, wogegen ich mich entscheide?" (S. 92)

"'Wenn man sich für oder gegen etwas entscheidet, besteht immer das Risiko, dass es die falsche Entscheidung ist. Aber wenn man nix entscheidet, entscheidet man trotzdem, man merkt es nur nicht.'" (S. 384)


Vielen lieben Dank an

(c) Kyss
(Rowohlt)

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


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