Dienstag, 14. April 2020

[Buchrezension] Unser Licht gegen die Dunkelheit - Mika D. Mon (Narbensohn 1)


Werbung/ Rezensionsexemplar/ Leserunde

Titel: Unser Licht gegen die Dunkelheit
Reihe: Narbensohn 1;
1 Unser Licht gegen die Dunkelheit; 2 Unsere Liebe gegen die Vergangenheit
Spin-Off: Angels deserve to die (Narbenschwester) → Rezi
Autorin: Mika D. Mon
Genre: Dark Romance
Verlag: selfpublished
Preis: € 13,90 Taschenbuch; € 2,99 ebook
Erschienen am: 20.02.20
Seitenzahl: 412

Leseempfehlung? Auf jeden Fall für alle, die mit Gewalt und Missbrauch in Büchern umgehen können.

"Die Studentin und angehende Autorin Helena begibt sich in die JVA, um Liam zu interviewen, einen verurteilten Mörder. Eine Begegnung, die bei Liam alte Wunden aufreißt und das Leben von Helena auf den Kopf stellt.
Helena ist jung, liebt Bücher und Schokolade über alles und glaubt trotz ihrer schweren Vergangenheit fest an das Gute im Menschen. So auch an das von Schwerverbrecher Liam Winterfeld, den sie durch Recherchen zu ihrem ersten eigenen Buch im Gefängnis kennenlernt. Seine blauen Augen und seine frechen Antworten faszinieren sie trotz seiner kalten und abweisenden Art sofort. Es muss einen Grund geben, warum er so ist und Helena ist fest entschlossen, ihn herauszufinden.
Liam ist seit sieben Jahren in Haft und seine Freilassung steht endlich kurz bevor. Er weiß ganz genau, was er will: Rache. Darauf hat er jahrelang gewartet. Alles ist geplant. Doch dann tritt sie in sein Leben und bringt ungefragt ein Licht in seine Dunkelheit, das er gar nicht sehen will. Plötzlich steht alles auf dem Spiel. Seine Rache. Sein Leben. Ihr Leben.
Eine Dark Romance, die unter die Haut geht."
Quelle
"Die Geschichten von Autorenduo Mika D. Mon sind spannend, prickelnd und tiefgründig. Thrillerelemente vereinen sich mit erotischen Szenen und authentischen Charakteren zu einem emotionsgeladenen Cocktail. Ganz nach ihrem Motto: Deeper. Darker. D.Mon. Sie lieben düstere Protagonisten mit einer verkorksten Psyche und sie lieben es auch diese harten Schalen zu durchbrechen und zu zeigen, was sich hinter kalten Augen und gefährlichen Waffen verbirgt. Dabei balancieren sie auf dem schmalen Pfad zwischen Gut und Böse.
Die beiden Autorinnen leben in der Nähe von Marburg. Ihre Leidenschaft zum Schreiben von Geschichten hat die beiden Frauen schon in ihrer Jugend verbunden. Jetzt könnten Sie es sich nicht mehr vorstellen ohneeinander und ohne ihre Arbeit als Autoren zu leben. Besonders gerne tauschen sie sich mit ihren Lesern aus.
"
Quelle

"Ich stand im Innenhof des viergeschossigen, an einigen Stellen schon mit Moos bewachsenen Backsteingebäudes."

Na ja, also halbnackte Männer auf Covern sind ja eher so Geschmackssache, mein Fall ist es nicht. xD
Ich bin nur froh, dass man das Gesicht des Herren nicht sieht, dann wäre mein Urteil zum Cover eindeutig „grauenhaft“ ausgefallen! 😄
Aber man kann natürlich nicht leugnen, dass es nicht schön anzusehen ist. 😉 Mir gefällt die Farbgebung von dem Schwarz und den pinken Highlights im Titel sehr gut, vor allem sieht man auch, dass Narbensohn und Angels deserve to die, welches mit roten Highlights gespickt ist, zusammengehören.
Die Tattoos auf dem Körper gefallen mir sehr gut, sie entsprechen dem, was ich mir unter Liams Tattoos vorgestellt habe.
Zum Titel muss ich nicht viel sagen, er passt einfach wie die Faust aufs Auge. Kennt ihr diese Momente beim Lesen, in denen euch auffällt, wie gut der Titel passt? Die gehören zu den schönsten Momenten meines Lebens, und auch Unser Licht gegen die Dunkelheit hat mich da nicht enttäuscht.


Wie ihr ja wisst, habe ich zuerst Angels deserve to die, also das Spin-Off zu Narbensohn, gelesen. Ich kannte den Plot im Gröbsten also bereits, was aber nichts daran ändert, dass Unser Licht gegen die Dunkelheit von vorne bis hinten durchgehend spannend ist.
Oft hat man bei Spin-Offs ja das Problem, dass man durch Wiederholungen der Geschichte schnell gelangweilt ist, aber hier hat man trotz eigentlich gleichen Plots eigenständige Geschichten, in denen selbst identische Szenen völlig anders wirken.


Das liegt hauptsächlich daran, dass beide Bücher von den Protagonisten getragen sind. Das zeigt, wie gut ausgereift, durchdacht und lebensecht sowohl Helena und Liam als auch Anna und Vice sind. Dadurch, dass beide Paare völlig unterschiedlich sind, bekommt jede Geschichte ihren ganz eigenen Charme, obwohl objektiv betrachtet das Gleiche passiert. Das zeugt von dem großen Talent der beiden Autorinnen, eine Geschichte auf Protagonisten aufzubauen, was nicht jedem Autor gelingt. Protagonisten hauchen der Geschichte Leben ein, in meinen Augen gilt daher, je stärker die Protagonisten sind, desto besser ist die Geschichte und dementsprechend das ganze Buch.
Helena ist eine sympathische, selbstbewusste, schlagfertige, junge Frau (so viele Adjektive), die gerne liest, Nutella isst und Autorin werden möchte. Kurz: Eine wirklich liebenswerte Protagonsitin.
Sie sieht stets das Gute im Menschen. Das wird von Manchen sicher als naiv wahrgenommen, aber meines Erachtens ist sie das genaue Gegenteil davon. Natürlich handelt sie anders als ein skeptischer oder zweifelnder Mensch, aber trotzdem leugnet sie nicht die Gefährlichkeit Liams und weiß um die Risiken ihrer Entscheidungen. Sie hinterfragt ihre Gedanken und Gefühle und ist sich bewusst, dass sie sich manchmal durchaus irrational verhält. Helena kann ihre Situation also jedenfalls angemessen beurteilen und ist eindeutig nicht leichtgläubig.
Man erfährt mit fortlaufender Handlung, dass sie auch keine leichte Vergangenheit hat. Dass sie dann trotzdem so ist, wie sie eben ist, und jedem Menschen die Chancen gibt, die er verdient, zeugt von ihrem starken Charakter.
Besonders sympathisch machen sie vor allem ihre Schwächen, die sie nicht zu verstecken versucht, sondern mit Stolz trägt. Sie ist emotional und wirkt durch ihre Schlagfertigkeit und weil sie oft schneller spricht als denkt manchmal vielleicht etwas sozial unbeholfen, was aber gleichzeitig der Grund für ihre Liebenswürdigkeit ist und zeigt, dass sie ihr Herz auf der Zunge trägt. Das gibt ihr Persönlichkeit und unterscheidet sie von anderen Protagonisten. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen, nicht zuletzt, weil ich wegen ihrer Unverblümtheit des Öfteren laut lachen musste.
Liam gibt sich als der Harte, Böse, Gefährliche und Unnahbare (die Charaktere sind alle unglaublich vielschichtig!). Zwar kann er tatsächlich durchaus gefährlich sein, aber ein Blick hinter seine Maske zeigt, wie schüchtern und verwundbar er eigentlich ist, und dass er viel Liebe braucht. Liam ist gezeichnet von seiner Vergangenheit, was sich in seinem Verhalten widerspiegelt. Sein innerer Kampf und seine Dämonen im Kontrast zu seinen Sehnsüchten machen ihn zu einem tragischen Charakter, der unwahrscheinlich viel Menschlichkeit zeigt. Seine Verschlossenheit bildet einen wunderbaren Gegenpol zu Helenas warmen Charakter; beide harmonieren toll miteinander und man merkt als Leser, wie sehr sie einander brauchen.


Wie auch Angels deserve to die behandelt Unser Licht gegen die Dunkelheit sensible Themen wie (Kindes-) Missbrauch und Gewalt. Zwar nicht so „extrem“ wie das Spin-Off, was logischerweise daher kommt, dass Helena eine „Außenstehende“ ist, aber trotzdem so, dass man Narbensohn vielleicht nicht lesen sollte, wenn man damit (in Büchern) nicht gut umgehen kann.
Auch hier zeigen die beiden Autorinnen durch fundierte Recherche, dass sie Missbrauch nicht als „bloßes“ Plot Device einer Dark Romance benutzen sondern erreichen wollten, dass über das Thema gesprochen wird und man sich damit auseinandersetzt. Von daher ist Unser Licht gegen die Dunkelheit also trotz der wunderschönen Liebesgeschichte zwischen Helena und Liam kein leichter Stoff, den man mal eben weglesen kann.
Das Ende des Buchs macht neugierig auf Band zwei; ich kann mir gut vorstellen, dass es für diejenigen, die Angels deserve to die noch nicht gelesen haben, ein wirklich fieser Cliffhanger ist.

In meiner Rezension zu Angels deserve to die ist Folgendes ein wenig zu kurz gekommen, was ich nach Unser Licht gegen die Dunkelheit allerdings nicht laut genug sagen kann: Ich habe mich in den Schreibstil von Mika D. Mon verliebt!
Er ist sehr leicht zu lesen, an die Persönlichkeit der Protagonisten angepasst – was ich gerade im Vergleich Anna und Liam zu Helena gemerkt habe; das zeigt, wie gut die beiden ihre Figuren kennen! –, mitreißend und an den richtigen Stellen wirklich zum Totlachen. Kurz: Genau richtig.

Unser Licht gegen die Dunkelheit ist ein toller Auftakt, der mit Spannung, Humor, einer tollen, authentischen Liebesgeschichte und vor allem mit lebensechten, tiefgründigen Protagonisten überzeugt. Gleichzeitig ist Narbensohn auch kein leichter Roman; vielmehr regt er zum Nachdenken an und bricht gesellschaftliche Tabus, indem er Themen wie Missbrauch und Gewalt anspricht, über die zu sprechen sich sonst keiner traut.
Für jeden, der damit umgehen kann, eine eindeutige Leseempfehlung! Allerdings wäre eine Triggerwarnung wie bei Angels vielleicht nicht schlecht.
5/5 Lesehasen.




„Wir waren wie Superhelden, nur weniger Super und noch weniger Helden. Wir waren wie die Avengers, bloß nicht so cool. Und nicht so reich.“ (S. 329; Fangirl-Moment! 😁)


Es gibt so viele schöne Passagen, aber ich hatte leider meine Post-Its nicht immer zur Hand…😥


Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

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