Mittwoch, 29. April 2020

[Buchrezension] Dornenthron - Boris Koch (1)



Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Dornenthron
Reihe: Dornenthron
1 Dornenthron; 2 ???
Autor: Boris Koch
Genre: Fantasy
Verlag: Droemer Knaur
Preis: € 14,99 Paperback; € 9,99 ebook
Erschienen am: 01.04.2020
Seitenzahl: 432

Leseempfehlung? Auf jeden Fall!




"Um einen Tyrannen zu stürzen, folgen sie einem alten Märchen.
»Dornenthron« ist eine düstere Neuinterpretation des geliebten Märchens "Dornröschen": Boris Koch erzählt sprachgewaltig, atmosphärisch und fesselnd.

Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die Menschen hungern, Räuberbanden ziehen durch das Land, Kinder werden verstoßen und Rebellion liegt in der Luft.
Ukalion, der illegitime Bastard des Königs, möchte seinen verhassten Vater stürzen und begibt sich in die ehemalige Kaiserstadt Ycena. Einst war sie prunkvoll und voller Leben, nun stehen nur noch von alter Hexerei verseuchte Ruinen – und der alptraumhafte Palast. In ihm soll noch immer die Kaiserstochter schlafen, seit sie vor 600 Jahren vom Zirkel der 13 Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Den Legenden zufolge wird ihr Retter die dreizehn Königreiche wieder vereinen und Kaiser werden.
Auch Tyra, die ehemalige Duftfinderin, hat die Fährte aufgenommen. Sie jagt den rätselhaften Mann, der ihren Sohn entführt hat und allem Anschein nach ein Hexer ist – oder etwas noch Schlimmeres. Welche Pläne hat er mit dem kleinen Jungen? Und Tyras Kind ist nicht das einzige, das er in seine Gewalt bringt …

»Dornenthron« ist der Auftakt eines phantastischen Zweiteilers."
Quelle

"Boris Koch, Jahrgang 1973, brach das Studium von Geschichte und Literatur zugunsten des Schreibens ab. Er ist der Verfasser zahlreicher Bücher, u.a. der Drachenflüsterer-Saga, Comictexter und Mitbegründer der legendären Berliner Lesebühne Das StirnhirnhinterZimmer. Heute lebt er zusammen mit der Autorin Kathleen Weise und der gemeinsamen Tochter in Leipzig. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und in mehrere Spachen übersetzt. "
Quelle

"Als die brennende Fackel auf den Boden des Schachts prallte, landete sie zwischen dürren Zweigen und faustgroßen Steinen."

Das Cover ist eher dunkel gehalten; man sieht einen Rahmen, der mit Rosen verziert ist und aus dem Dornenranken wachsen. In der Mitte fällt der (schmutzig-)goldene Titel auf.
All das passt hervorragend zum Inhalt; der Leser weiß sofort, was ihn hier erwartet, ohne, dass zu viel verraten wird: eine eher düstere Adaption des Märchens Dornröschen.
Auch der Titel ist sehr passend gewählt.
Mir gefällt gut, dass die einzelnen Kapitel noch einmal in kleinere Unterabschnitte eingeteilt sind.
In der vorderen Klappe ist eine Karte von Lathien, was mich sehr gefreut hat. Ich liebe Karten in Fantasybüchern! :D


Dornenthron basiert ganz eindeutig auf Dornröschen: Es gibt eine Prinzessin, die durch einen Fluch in einen jahrhundertelangen Schlaf versetzt wird und nur von dem Kuss eines Prinzen aufgeweckt werden kann.
Im Unterschied zu Dornröschen wird hier aber gleich die ganze Hauptstadt des Kaiserreichs inklusive aller Einheimischen und Besucher verflucht.
Das ist nicht die einzige Differenz zu dem klassischen Märchen. Man trifft hier auch auf Elemente aus anderen Märchen wie Hänsel und Gretel oder Schneewittchen, es gibt eine böse Stiefmutter und einen verzauberten Wald.
Der Autor verändert das Dornröschen, was man kennt, also nach seinem Gutdünken und setzt dem Altbekannten einen eigenen Stempel auf. Obwohl man also das Grundgerüst kennt, bekommt man in Dornenthron eine ganz neue Geschichte, die den Leser immer wieder überrascht und von sich überzeugen kann.



Dabei verbringt Boris Koch die ersten beiden Drittel des Buches mit Worldbuilding und dem Heranziehen seiner Protagonisten.
Dabei passiert hin und wieder einiges, aber noch halten sich die Plottwists eher in Grenzen, weil erst einmal die Zusammenhänge erklärt werden. Dadurch ist der Einstieg in das Buch eher langsam, allerdings hatte ich damit überhaupt kein Problem. Man hat Spaß daran, Lathien, Ycena und all die anderen wundersamen Schauplätze kennenzulernen. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken oder zu verstehen, sodass es selbst an den Stellen, an denen handlungstechnisch nicht so viel passiert, nie langweilig wird.



Dazu kommt der malerische, geheimnisvolle, etwas düstere Schreibstil des Autors, der sich wunderbar ins Setting einfügt und den Leser vom Anfang bis zum Ende mitreißt. Besonders auszeichnend ist, dass er für jede seine Figuren einen eigenen besonderen kleinen Stil hat, sodass man stets sofort weiß, aus wessen Sicht gerade geschrieben wurde, auch wenn es nicht ausdrücklich benannt wird.


Sobald vor allem im letzten Drittel dann erkennbar ist, dass alles zusammenkommt, was bisher passiert ist, baut sich die Spannung immer mehr auf und das Buch wird zum Pageturner; man kann es nicht mehr aus der Hand legen. 
Das hängt auch mit den Protagonisten zusammen. 
Man lernt sie nacheinander kennen, wobei jedes Kapitel aus der Sicht einer anderen Figur geschrieben ist, sodass es auch dadurch leichtfällt, sie auseinander zu halten. 
Sie sind allesamt unterschiedlich, und doch ist klar, dass sie früher oder später auf irgendeine Weise miteinander zutun haben werden. Das wird durch Andeutungen, die man zunächst nicht ganz versteht, sich aber nach und nach wie ein Puzzle zu einem großen Bild zusammenfügen, immer wieder verdeutlicht.
Durch diese Andeutungen wird außerdem klar, dass jede Figur seine persönlichen Ziele verfolgt und eigene Vorstellungen von der Geschichte Ycenas und der Legende hat, sodass dem Leser bis zum Schluss nicht klar ist, was die Wahrheit ist und worauf alles hinauslaufen wird.
Zwar treffen die einzelnen Handlungsstränge am Ende wie erwartet aufeinander und auf den letzten paar Seiten scheint sich die Spannung gelegt zu haben, aber im letzten Satz wird der Leser eines Besseren belehrt.

Dornenthron ist eine wunderbare Märchenadaption, die durch die Zusammensetzung von Elementen unterschiedlichster Märchen, einer eigenen magische Welt und geheimnisvolle Figuren zu einem neuen, besonderen Märchen wird.
Zwar fühlt sich der Einstieg eher lang an, aber diesen nutzt der Autor für das absolut notwendige Worldbuilding. Deshalb, und weil es sich hierbei um den Auftakt handelt, der durch einen verheißungsvollen letzten Satz die Fortsetzung herbeisehnen lässt, kann man dem Buch den Einstieg nicht übelnehmen.
4,5/5 Lesehasen.


Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

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