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"Kazuto Tatsuta lässt sich als Aufräumarbeiter in der Ruine des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi anstellen, das in Japan als »1F« zum Synonym für ein nationales Trauma geworden ist. Neutral und sachlich beschreibt er seine Arbeit, das Gelände, die Prozedur des Anlegens der Schutzanzüge. Er erzählt von der Angst der Kollegen, die größtenteils aus dem evakuierten Gebiet stammen, von den Subunternehmen bei denen er angestellt ist und denen Verbindungen zur Yakuza nachgesagt werden, von der Radioaktivität ─ nach zwei Monaten hat sein Körper die jährliche Strahlenhöchstdosis aufgenommen und er muss pausieren. Zeit, um als Augenzeuge unter einem Pseudonym seinen Manga zu zeichnen und in Bildern festzuhalten, was von offizieller Seite verschwiegen wird.
In seinem Bericht verwischt Kazuto Tatsuta die Grenze zwischen Unterhaltung und Journalismus. Als Augenzeuge ist es dem Mangaka möglich, die Arbeit im Kraftwerk nach dem Super-Gau detailgetreu zu schildern ─ und auch die Stimmung unter den Kollegen einzufangen."
Quelle
Das Bild ist das einzig farbige auf dem Cover, der Rest ist schwarz und weiß (gut, bis auf den Untertitel, aber den lassen wir jetzt mal außer Acht), sodass der Fokus direkt auf das Bild fällt.
Dieses ist meiner Meinung nach recht aussagekräftig, wodurch man direkt weiß, worum es in dem Manga geht.
"Reaktor 1F" ist mein zweiter Manga, allerdings der erste, den ich rezensiere (also seid ein bisschen nachsichtig, hehe :D).
Soweit ich das als Nicht-Manga-Kenner beurteilen kann, sind die Zeichnungen alle wirklich gut gelungen (also ich kann nicht so zeichnen, das steht fest), der Stil gefällt mir gut.
Das Thema ist sehr ernst, wodurch teilweise eine recht bedrückende Stimmung herrscht. Allerdings ist der Manga etwas humoristisch vorgegangen, gerade durch einzelne Bilder habe ich auch mal gut gelacht.
Es geht bei "Reaktor 1F" weniger um die Katastrophe selber, sondern eher um die Nachwirkungen und die nicht ungefährlichen Aufräumarbeiten, die hier gut thematisiert werden. Man erhält einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Aufräumer. Die Geräte und Aufgaben, sowie die Vorschriften bspw. zum Strahlenschutz werden verständlich erklärt, sodass man sie als Leser gut versteht und nachvollziehen kann.
Erst kann man sich die Tragweite der Aufgaben und vielleicht die Aufgaben selber, aber auch die Situationen, in denen die Arbeiter sind, vielleicht nicht so gut vorstellen, aber gerade durch dieses verbildlichende Format des Mangas erhält man einen umfassenden Einblick und einen kleinen Überblick über die Nachwirkungen der Katastrophe auf Umwelt und Menschen.
Das alles klingt jetzt erst einmal wie eine reine, trockene Dokumentation, was "Reaktor 1F" allerdings keinesfalls ist. Durch die teilweise auch sehr persönliche Darstellung erschafft der Mangaka einen wirklich interessanten Auftakt, der vereinzelt zwar ein wenig langweilig ist, größtenteils jedoch durchaus packend.
Dieser Manga hat wohl die Vorurteile, die ich bis dato über Mangas hatte, aufgeräumt. Bis vor Kurzem war ich immer der Überzeugung, Mangas seien platt gesagt bloße Zeichnungen, die man eh schnell durch hat und einen deswegen auch kaum packen können. Allerdings habe ich nie die Kunst, die dahintersteckt gesehen (wenn ich so darüber nachdenke, extrem dumm von mir..) und ich bin froh, dass ich mich doch herangetraut habe. Zwar hat man so einen 200 Seiten Manga relativ schnell durch (man hat auch ein 200 Seiten Buch schnell durch), allerdings ist es auf keinen Fall so, dass einen Mangas nicht packen können.
Mangas sind genauso wertvoll wie Bücher (gut, dass Mangas in Japan eine besondere Ausdrucksform sind, wusste ich schon vorher. Allerdings konnte ich mir das für mich persönlich nie so richtig vorstellen) und ich werde, wenn möglich, auch die beiden Folgebände dieser Reihe lesen.
4,5/5 Lesehasen.
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