Mittwoch, 4. November 2020

Spannender, aber Potenzial bleibt weiterhin ungenutzt – Rezension zu „Das Herz Falba (Synthia 2)“ von Ralph Llewellyn

(c) SadWolf-Verlag
  
Werbung/ Rezensionsexemplar
Titel: Das Herz Falba
Reihe: Synthia
* Achtung Spoiler *
Dies ist bereits Band 2 der Reihe. 
1 Die Sanduhr des Lebens; 2 Das Herz Falba
Autor: Ralph Llewellyn
Genre: Urban Fantasy
Verlag: SadWolf
Preis: € 5,49 ebook; € 12,99 Taschenbuch
Erschienen am: 23.03.19
Seitenzahl: 292

Leseempfehlung? Wie Band 1 auch eher nur für jüngeres Publikum


"Begeleitet Synthia auf ihrem Abenteuer, bei dem sie über sich selbst hinauswachsen muss, um ihre Identität zu finden. Auf ihrem Weg begegnet sie vielen Gestalten, Freunden und Feinden. Von jedem Einzelnen lernt sie wichtige Lektionen, damit sie ihr Schicksal erfüllen kann. Werdet ein Teil der Geschichte und wachst mit ihr und ihren Freunden. "
Quelle
"Ralph Llewellyn wurde 1960 in Colorado/USA geboren und wuchs in Heidelberg auf. In Karlsruhe studierte er Informatik und ist Gesellschafter/Geschäftsführer der RSL-Immobilien GmbH, Immoracer GmbH, PL-ImmoTrust GmbH und der SL-LiveTrust GmbH. Nach mehreren Fachbüchern aus seiner Feder sind seit 2000 eine Reihe von Romanen aus den Bereichen der Fantasy, Mystik und Mystik-Thriller erschienen. "
Quelle

"Die Dunkelheit ist ein Schleier, der Geheimnisse zu wahren weiß."

Auch dieses Cover gefällt mir wieder wahnsinnig gut. Es passt auch hervorragend zu Band eins!
Der Titel passt ebenso gut auf den Inhalt wie der Titel zu Die Sanduhr des Lebens.

Es hat sich in Das Herz Falba eigentlich nicht allzu viel an meinem Eindruck, den ich zu der Reihe in Band eins bekommen habe, geändert.

Zwar ist die Protagonistin hier deutlich erträglicher, auch wenn sie immer noch oft nicht so schlaue Entscheidungen trifft. Auch der Schreibstil wirkt um einiges ausgereifter und flüssiger – allein deshalb macht das Lesen hier mehr Spaß!
Aber auch Das Herz Falba, das direkt an die Ereignisse von Die Sanduhr des Lebens anknüpft, weist immer noch ein sehr rasantes Tempo auf, unter dem das Worldbuilding und die Charaktere, nicht zuletzt die Spannung leiden. Auch hier hat Synthia wieder leichtes Spiel und all ihre Probleme lösen sich stets in Luft auf.
 
Was mir hier besser gefallen hat, ist dass der Fokus verstärkt auf dem Dunklen Fürsten liegt. Man lernt ihn ein bisschen besser kennen und seine Bösheit macht ihn zu einer interessanten Figur. Dennoch hätte ich mir auch bei ihm ein wenig mehr Liebe zum Detail gewünscht. Wieso handelt er so, wie er es tut? Was genau treibt ihn an und aus welchen Gründen möchte er seine Macht um jeden Preis behalten? Warum möchte er mit Synthia zusammenarbeiten anstatt sie einfach beseitigen zu wollen?
Auf all diese Fragen bekommt man keine Antworten, sodass er – wie auch der Rest der Geschichte – eher blass bleibt, obwohl er so viel Potenzial gehabt hätte.

Toll fand ich auch die kleinen Rätsel zwischendurch, zu denen sich der Leser selbst seine Gedanken machen kann. Aber auch hier hatte Synthia leider wieder überhaupt keine Schwierigkeiten, diese Probleme zu lösen. Entweder kannte sie das Rätsel schon vorher oder ihr kam die Lösung nach ein paar Minuten Nachdenkens bereits in den Sinn. Ich hätte es in der gesamten Reihe wirklich begrüßt, wenn sie man an einer Aufgabe scheitert oder zumindest nicht ganz so schnell einen Ausweg findet. So allerdings ist man fast dazu geneigt, die Kapitel nur noch zu überfliegen und zum Ende zu springen, da man ja ohnehin weiß, dass sie alles ohne größere Schwierigkeiten schafft.

Nichtsdestotrotz fand ich Das Herz Falba, auch wenn alles sehr vorhersehbar ist, um einiges packender als Die Sanduhr des Lebens. Es wird für Synthia und ihre Freunde gefährlicher und auch blutiger (was wiederum vielleicht nicht so ganz in die augenscheinliche Zielgruppe passt), und es kommt zumindest etwas Spannung auf.
Gerade das große Geheimnis um die Beziehungen zwischen Synthia, Mark, Steve und dem Dunklen Fürsten untereinander war für mich jedoch leider überhaupt kein großes Geheimnis. Mir war bereits ganz am Anfang klar, was die Vier verbindet, aber trotzdem wird in der Auflösung ein großes Drama darum gemacht.

Das Ende der zweiteiligen Reihe ist sehr offen. Man fragt sich, ob da noch was kommt oder ob es das jetzt gewesen sein sollte. In letzterem Fall wäre ich allerdings nicht unbedingt zufrieden damit - das offene Ende passt sehr gut -, aber das ist wiederum Ansichtssache.

In Das Herz Falba merkt man einen deutlichen Qualitätsanstieg zu Band eins insbesondere in Bezug auf den Schreibstil, aber auch was die Spannung angeht. Nichtsdestotrotz bleibt das Hauptproblem, das ich mit Synthia hatte, das gleiche: Die Protagonistin steht vor einer großen, gefährlichen Reise, der viel Potenzial zu einer hervorragenden Urban Fantasy innewohnt. Dieses Potenzial bleibt jedoch ungenutzt, indem die einzelnen Aufgaben von Synthia mit links gelöst werden, ohne dass sie sich groß anstrengen muss. Der Leser wird so durch die Stationen gehetzt wie bei einem Staffellauf und Charakterentwicklung, Worldbuilding und Spannung bleiben leider auf der Strecke.
Der Plot ist auch hier wieder sehr vorhersehbar, allerdings hatte ich mit Das Herz Falba um einiges mehr Spaß als mit Die Sanduhr des Lebens.
Synthia ist eine nette Reihe für zwischendurch, die sich durchaus lohnt, die aber auch leider ihr Potenzial nicht annähernd ausschöpft und deshalb kein Highlight werden kann. Vielleicht ist sie auch einfach an jüngeres Publikum gerichtet.
3,5/ 5 Lesehasen.


Vielen lieben Dank an

(c) SadWolf

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


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