Werbung/ Rezensionsexemplar
Titel: Wie das Feuer meiner Seele
Reihe: Band 1
Autorin: Luisa Dilek Quast
Autorin: Luisa Dilek Quast
Genre: Romance (New Adult)
Verlag: Heartcraft
Preis: € 2,99 ebook
Erschienen am: 28.01.2021
Seitenzahl: 279
Leseempfehlung? Leider nein.
"Solea und Jules sind zwei Studenten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die trotzdem – oder genau deswegen – beste Freunde sind. Sie teilen ihre Gegenwart und Zukunft miteinander, doch ihre Vergangenheit bleibt verborgen und überschattet alles. Zudem brodeln bisher ungeahnte Gefühle an die Oberfläche, die die beiden nicht nur vereinen, sondern auch auseinanderreißen können. Ist ihre Freundschaft stark genug hierfür?"
Quelle
"'Kann ich noch ein Wasser haben?', ruft mir das Mädchen von Tisch 6 zu."
Über das Cover kann ich eigentlich nicht viel sagen. Es sieht nicht nur absolut genial aus, sondern passt auch perfekt zum Titel. Wunderschön!
Der Titel selbst ist auch sehr gut gewählt. Er wird im Buch immer mal wieder aufgegriffen und passt sehr gut.
Der Titel selbst ist auch sehr gut gewählt. Er wird im Buch immer mal wieder aufgegriffen und passt sehr gut.
Inhaltlich hat mir Wie das Feuer meiner Seele leider nicht so gut gefallen.
Bereits der Anfang bereitete mir Schwierigkeiten. Schon schnell habe ich feststellen müssen, dass der Schreibstil leider so überhaupt nicht meins ist, und das ändert sich auch im restlichen Buch leider nicht. Das liegt zum einen daran, dass mich manche Sätze sehr verwirrt haben – bspw. wusste ich manchmal nicht, wer gerade spricht, und vor allem daran, dass die Handlung sehr sprunghaft ist.
Die Protagonisten kommen von Höcksken auf Stöcksken, wie man so schön sagt, und man weiß oft zunächst gar nicht, was gerade passiert, oder – und das viel häufiger – wie es überhaupt dazu gekommen ist. Die Figuren scheinen mitten in der Unterhaltung die Themen zu wechseln, oder man wird einfach an einen anderen Ort geschickt, ohne dass man das Gefühl hatte, die aktuelle Situation sei in irgendeiner Weise abgeschlossen. Oder aber die Situation gilt einfach so ohne weitere Erklärung als abgeschlossen. Zudem gibt es zwischendurch teils tage- oder sogar wochenlange Zeitsprünge, denen man nicht wirklich folgen kann.
Dadurch hatte ich nicht selten den Eindruck, dass bestimmte Tropes – z. B. die Fahrt zu einem romantischen Hügel, von dem aus man über die ganze Stadt blicken kann – fast schon zwanghaft umgesetzt werden sollten, damit sie in der Geschichte enthalten sind. Wie es dazu logisch kommen kann, war in meinen Augen dagegen nicht so klar.
Außerdem, was meine Verwirrung nur noch gesteigert hat, haben einige Sätze in ihrer Wortwahl für mich nur wenig Sinn ergeben oder waren schlicht unlogisch. Hier einige Beispiele (Spoilerwarnung an dieser Stelle, manche Zitate sind nicht ganz spoilerfrei):
Solche Stellen schmälern das Lesevergnügen. Das mag jetzt vielleicht alles pedantisch wirken. Grundsätzlich bin ich auch bereit, über so manchen Logikfehler oder ungewöhnlich formulierten Satz hinwegzusehen, zumal es ja genauso gut sein kann, dass ich einfach etwas falsch verstanden habe. Allerdings kommt es dabei natürlich immer auf die Häufigkeit im Verhältnis zur Länge des Buches an – je mehr solcher Auffälligkeiten sich einschleichen, desto stärker fallen sie einzeln logischerweise ins Gewicht. Wie das Feuer meiner Seele hat aber nur 279 Seiten, Stellen wie oben aufgeführt ziehen sich jedoch leider durch die gesamte Geschichte. Dies alleine wäre für mich allerdings noch kein Grund gewesen, dem Buch eine schlechte Bewertung zu geben. Es kommt schließlich immer auf das Gesamtbild an!
Bereits der Anfang bereitete mir Schwierigkeiten. Schon schnell habe ich feststellen müssen, dass der Schreibstil leider so überhaupt nicht meins ist, und das ändert sich auch im restlichen Buch leider nicht. Das liegt zum einen daran, dass mich manche Sätze sehr verwirrt haben – bspw. wusste ich manchmal nicht, wer gerade spricht, und vor allem daran, dass die Handlung sehr sprunghaft ist.
Die Protagonisten kommen von Höcksken auf Stöcksken, wie man so schön sagt, und man weiß oft zunächst gar nicht, was gerade passiert, oder – und das viel häufiger – wie es überhaupt dazu gekommen ist. Die Figuren scheinen mitten in der Unterhaltung die Themen zu wechseln, oder man wird einfach an einen anderen Ort geschickt, ohne dass man das Gefühl hatte, die aktuelle Situation sei in irgendeiner Weise abgeschlossen. Oder aber die Situation gilt einfach so ohne weitere Erklärung als abgeschlossen. Zudem gibt es zwischendurch teils tage- oder sogar wochenlange Zeitsprünge, denen man nicht wirklich folgen kann.
Dadurch hatte ich nicht selten den Eindruck, dass bestimmte Tropes – z. B. die Fahrt zu einem romantischen Hügel, von dem aus man über die ganze Stadt blicken kann – fast schon zwanghaft umgesetzt werden sollten, damit sie in der Geschichte enthalten sind. Wie es dazu logisch kommen kann, war in meinen Augen dagegen nicht so klar.
Außerdem, was meine Verwirrung nur noch gesteigert hat, haben einige Sätze in ihrer Wortwahl für mich nur wenig Sinn ergeben oder waren schlicht unlogisch. Hier einige Beispiele (Spoilerwarnung an dieser Stelle, manche Zitate sind nicht ganz spoilerfrei):
„Seine muskulösen Beine, die aus dem Ende der kurzen Hose hervorstechen, sind ebenfalls mit einer leichten Schweißschicht überzogen.“ (S. 65 im ebook, epub-Format)
„Der eine ältere Mann ist noch etwas lauter geworden und ziemlich ausladend.“ (S. 73 im ebook, epub-Format) – War hier vielleicht ausfallend gemeint?
„So wie damals, als ich noch in der Schule war. Genauer gesagt in den vielen Jahren vor meinem Abschluss.“ (S. 80 im ebook, epub-Format)
„‚Er ist abgehauen.‘ […] ‚[…] Ein halbes Jahr später kam mein Bruder auf die Welt.‘ ‚[…]‘, fragte ich ruhig, obwohl ich innerlich toben könnte, weil sein Vater seine hochschwangere Frau verlassen hat.“ (S. 169 im ebook, epub-Format) – Wenn der Vater ein halbes Jahr, bevor der Bruder geboren wurde, gegangen ist, war die Frau im dritten Monat (d.h. im ersten Trimester) und nicht hochschwanger (d.h. im letzten Trimester), als er sie verlassen hat…?
„Schon jetzt läuft mir das Wasser im Mund zusammen und mein Magen knurrt leise. Als hätte ich seit Tagen nichts mehr gegessen, belaste ich abwechselnd den linken und den rechten Fuß.“ (S. 192 im ebook, epub-Format)
Solche Stellen schmälern das Lesevergnügen. Das mag jetzt vielleicht alles pedantisch wirken. Grundsätzlich bin ich auch bereit, über so manchen Logikfehler oder ungewöhnlich formulierten Satz hinwegzusehen, zumal es ja genauso gut sein kann, dass ich einfach etwas falsch verstanden habe. Allerdings kommt es dabei natürlich immer auf die Häufigkeit im Verhältnis zur Länge des Buches an – je mehr solcher Auffälligkeiten sich einschleichen, desto stärker fallen sie einzeln logischerweise ins Gewicht. Wie das Feuer meiner Seele hat aber nur 279 Seiten, Stellen wie oben aufgeführt ziehen sich jedoch leider durch die gesamte Geschichte. Dies alleine wäre für mich allerdings noch kein Grund gewesen, dem Buch eine schlechte Bewertung zu geben. Es kommt schließlich immer auf das Gesamtbild an!
Allerdings verhält er sich Solea gegenüber absolut toxisch. Er ist besitzergreifend, zeigt ihr gegenüber keinen Respekt, ist grob und rücksichtslos und hat zudem überhaupt keine Achtung für ihre Grenzen – unabhängig davon, ob sie ihm die ausdrücklich aufgezeigt hat oder nicht.
Zwei gute Beispiele dafür finden sich auf S. 66f. und S. 154f. (im ebook, epub-Format).
Spoiler:
- S. 66f.: Solea und Damian streiten sich mal wieder, dann steht er plötzlich vor ihr, „umfasst [ihren] Hinterkopf mit seiner Hand“ (S. 67) und küsst sie.
- S. 154f.: Solea duscht, Damian beschwert sich über zu laute Musik und fordert sie auf, sie leiser zu drehen. Dies ignoriert sie und steigt aus der Dusche. Er droht ihr, es selbst zu machen, zählt bis drei und als sie weiterhin nicht reagiert, geht er einfach zu ihr ins Bad. Daraufhin küsst sie ihn.
Grundsätzlich haben diese Szenen zunächst einmal nichts Schlechtes an sich. Was beide jedoch gemeinsam haben: Sowohl sein Kuss als auch ihrer kommt aus heiterem Himmel, nachdem er auf – man kann es schon so nennen – übergriffige Weise ihre Grenzen überschritten hat. In beiden Szenen hatte ich nicht den Eindruck, dass zwischen ihnen bereits mehr als ein Mitbewohnerverhältnis herrscht – aber selbst, wenn es so gewesen wäre, wäre sein Verhalten dennoch übergriffig: Sie hat ihm keinen Konsens gegeben! Zwar war sie daraufhin in beiden Situationen kurz (berechtigterweise!) empört, fand sein Verhalten aber dann doch ganz toll. Sie ist ja schließlich in ihn verliebt, dann ist das okay, oder?
Nein! Genau das ist der Punkt, der mich in diesen Szenen, aber auch an ihrer Reaktion auf Damians respektloses Verhalten am meisten gestört hat. Indem sie so reagiert, wird suggeriert, dass sein grenzüberschreitendes Verhalten nicht nur in Ordnung, sondern auch wünschenswert oder sogar romantisch ist. Das ist es nicht!
Es gibt keine Situation, in der eine Person die Grenzen einer anderen überschreiten, nicht respektieren oder gänzlich ignorieren darf. Unabhängig davon, wie diese andere Person ihr gegenüber empfindet: Solange sie keinen consent gegeben hat, hat sie keinen consent gegeben! Das zu übergehen ist nicht romantisch sondern, wie gesagt, übergriffig und toxisch.
Versteht mich hier nicht falsch: Im „realen Leben“ und auch in Büchern kommt so etwas durchaus vor und es gibt toxische Beziehungen. Solche Bücher können richtig gut sein, auch spannend und aufregend, gerade weil es das echte Leben widerspiegelt. Jeder kann da „reinrutschen“ und sich in jemanden verlieben, der nicht gut für einen ist. Aber im Endeffekt ist das nicht gesund und da kommt es deshalb dann darauf an, wie in fiktiven Werken mit solchen Situationen umgegangen wird. Wenn zum einen deutlich wird, dass die Beziehung, um die es geht, ungesund ist, und zum anderen auch, warum sie ungesund ist, begrüße ich es sogar, wenn diese Thematik angesprochen wird. Bad Boys sind schließlich unbestreitbar spannend und aufregend – aber eben auch problematisch. Wenn toxische Beziehungen oder toxisches Verhalten dagegen also gar nicht oder kaum problematisiert oder sogar romantisiert werden, kann ich das Buch nicht weiterempfehlen.
Ja, Bücher sind nicht das reale Leben, aber Gelesenes formt einen Menschen: Auf die gleiche Weise, wie wir durch Lesen Wissen aufnehmen, verinnerlichen wir natürlich auch bestimmte Verhaltens- und Denkweisen. Wenn also gerade jüngere Leser*innen, aber selbstverständlich auch erfahrenere von solchen Beziehungen lesen, und in diesen Werken wird nicht darauf eingegangen, dass es falsch ist, wenn Grenzen nicht beachtet werden und gleichermaßen nicht auf die eigenen Grenzen zu bestehen, es wird nicht darauf eingegangen, wie gefährlich diese Beziehungen werden können, dann wird das vom Leser verinnerlicht und auch für das eigene Leben als romantisch und wünschenswert wahrgenommen.
Genau das passiert in meinen Augen hier. Damian verhält sich Solea gegenüber übergriffig, aber genau das wird nicht ausreichend thematisiert. Es wird vielmehr eher als frech und aufregend dargestellt, etwas, das vielleicht überrumpelt aber dennoch in Ordnung ist. Tatsächlich ist es aber überhaupt nicht in Ordnung, dass er ihre Grenzen ignoriert und sie ihm in keiner Weise irgendein Einverständnis gegeben hat – er küsst sie aus heiterem Himmel, an einem anderen Tag geht er ins Bad, während sie duscht!!! –, schon gar nicht ist es bloß aufregend oder erst romantisch. Es ist toxisch. Und das wird in Wie das Feuer meiner Seele nicht deutlich.
Gut an Wie das Feuer meiner Seele fand ich hingegen, dass trotz allem durchaus einige Themen angesprochen werden, die vor allem in Büchern mit einer jungen Zielgruppe wichtig sind: Es behandelt Verluste, Mobbing und den Umgang mit sexueller Orientierung bzw. Homophobie. Das alles gerät aber zum einen durch Damian in den Hintergrund, zum anderen hatte ich hier nicht das Gefühl, dass ausreichend in die Tiefe gegangen wird. Zwar werden diese Themen angesprochen, aber eben auch nicht mehr. Man merkt, dass die Figuren damit zu kämpfen haben, aber man kann die Problematik dieser Themen nicht so richtig nachfühlen. Die Autorin bleibt hier für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche.
Abschließend möchte mir noch eine Kleinigkeit ansprechen, die ich normalerweise unter den Tisch fallen lassen würde, weil sie zwar auffällt, für den Inhalt jedoch nicht weiter relevant ist, aber wie ich oben schon geschrieben habe: Je mehr Auffälligkeiten sich in eine Geschichte einschleichen, desto stärker fallen sie einzeln ins Gewicht. Zur Klarstellung: Isoliert betrachtet ist diese Kleinigkeit natürlich nicht der Grund für meine Bewertung, die ausschlaggebenden Punkte habe ich bereits ausführlich beleuchtet.
Ich hatte beim Lesen des Öfteren nämlich das Gefühl, dass die Recherche einiger Aspekte nicht ganz so ernstgenommen wurden, hauptsächlich betrifft das den universitären Teil, speziell das Jurastudium der Protagonistin. Das mag mir jetzt besonders aufgefallen sein, weil ich selbst Jura studiere, anderen Lesern ist das vermutlich egal, wenn es überhaupt auffällt – deshalb würde ich diesen Teil normalerweise gar nicht erst ansprechen.
Natürlich spielt es überhaupt keine Rolle, was die Protagonisten studieren, aber wenn es denn unbedingt Jura sein muss, dann finde ich, kann man voraussetzen, dass bekannt ist, dass es nicht notwendig ist „Gesetze abzufragen“. Kein Jurist muss Gesetze auswendig können, das Gesetz ist vielmehr das Werkzeug des Juristen wie das Skalpell für den Chirurgen. 😉
Das ist jetzt sehr pedantisch, das weiß ich selbst, aber es geht mir hier mehr ums Prinzip: Durch einfaches Ergoogeln findet man schnell heraus, welche Anforderungen an ein Jurastudium gestellt werden. Ich erwarte nicht, dass sich die Autorin intensiv damit auseinandersetzt, zumal das in Deutschland auch nicht gerade unkompliziert ist, aber wenn das Studienfach schon thematisiert wird, dann erwarte ich durchaus Grundlegendes, wie dass keine Universität Gesetze abprüft. Das lässt sich im Grundsatz meinetwegen auch auf jedes andere Studienfach übertragen, es geht mir hier, wie gesagt, nicht um das Jurastudium an sich, sondern darum, dass ich als Leserin – natürlich in einem gewissen Rahmen – Anforderungen an die Recherchearbeit der Autorin habe. Dieser Punkt ist mir nur eben aufgefallen, weil ich zufällig das gleiche studiere wie die Protagonistin.
Ein anderer Punkt, der rein gar nichts mit dem Jurastudium zu tun hat, aber das gleiche aussagt:
Das ist falsch! Er war bisexuell, nicht homosexuell. Das kriegt man sogar noch leichter recherchiert, als dass im Jurastudium keine Gesetze auswendig gelernt werden müssen. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass die Autorin gerade Homophobie und sexuelle Orientierung in Wie das Feuer meiner Seele thematisiert, fällt dieser Satz stark negativ auf, da er schlicht bi erasure – folglich biphob! – ist, also etwas, was die Autorin, denke ich, mit ihrem Roman eigentlich kritisieren möchte.
Mangelnde Recherche bewirkt also – vor allem im zweiten Fall –, dass ich als Leserin die Glaubwürdigkeit der Geschichte, mitunter auch der Message, die dahinterstehen soll, hinterfrage.
Ich hatte beim Lesen des Öfteren nämlich das Gefühl, dass die Recherche einiger Aspekte nicht ganz so ernstgenommen wurden, hauptsächlich betrifft das den universitären Teil, speziell das Jurastudium der Protagonistin. Das mag mir jetzt besonders aufgefallen sein, weil ich selbst Jura studiere, anderen Lesern ist das vermutlich egal, wenn es überhaupt auffällt – deshalb würde ich diesen Teil normalerweise gar nicht erst ansprechen.
Natürlich spielt es überhaupt keine Rolle, was die Protagonisten studieren, aber wenn es denn unbedingt Jura sein muss, dann finde ich, kann man voraussetzen, dass bekannt ist, dass es nicht notwendig ist „Gesetze abzufragen“. Kein Jurist muss Gesetze auswendig können, das Gesetz ist vielmehr das Werkzeug des Juristen wie das Skalpell für den Chirurgen. 😉
Das ist jetzt sehr pedantisch, das weiß ich selbst, aber es geht mir hier mehr ums Prinzip: Durch einfaches Ergoogeln findet man schnell heraus, welche Anforderungen an ein Jurastudium gestellt werden. Ich erwarte nicht, dass sich die Autorin intensiv damit auseinandersetzt, zumal das in Deutschland auch nicht gerade unkompliziert ist, aber wenn das Studienfach schon thematisiert wird, dann erwarte ich durchaus Grundlegendes, wie dass keine Universität Gesetze abprüft. Das lässt sich im Grundsatz meinetwegen auch auf jedes andere Studienfach übertragen, es geht mir hier, wie gesagt, nicht um das Jurastudium an sich, sondern darum, dass ich als Leserin – natürlich in einem gewissen Rahmen – Anforderungen an die Recherchearbeit der Autorin habe. Dieser Punkt ist mir nur eben aufgefallen, weil ich zufällig das gleiche studiere wie die Protagonistin.
Ein anderer Punkt, der rein gar nichts mit dem Jurastudium zu tun hat, aber das gleiche aussagt:
„Während des Films […] liegen [wir] uns weinend in den Armen, als Freddie [Mercury] verurteilt wird. Verurteilt, weil er homosexuell ist.“ (S. 215 im ebook, epub-Format)
Das ist falsch! Er war bisexuell, nicht homosexuell. Das kriegt man sogar noch leichter recherchiert, als dass im Jurastudium keine Gesetze auswendig gelernt werden müssen. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass die Autorin gerade Homophobie und sexuelle Orientierung in Wie das Feuer meiner Seele thematisiert, fällt dieser Satz stark negativ auf, da er schlicht bi erasure – folglich biphob! – ist, also etwas, was die Autorin, denke ich, mit ihrem Roman eigentlich kritisieren möchte.
Mangelnde Recherche bewirkt also – vor allem im zweiten Fall –, dass ich als Leserin die Glaubwürdigkeit der Geschichte, mitunter auch der Message, die dahinterstehen soll, hinterfrage.
Wie das Feuer meiner Seele hätte durchaus etwas werden können, vor allem, da es in Grundzügen wichtige Themen anspricht. Die Umsetzung ist in meinen Augen allerdings gar nicht gelungen.
Nicht nur in formeller Hinsicht fällt der Roman aufgrund vieler unlogischer Sätze und oftmals fehlender Stringenz negativ auf. Gerade die Romantisierung toxischen Verhaltens ist hier ein wesentlicher Grund dafür, weshalb ich keine Leseempfehlung aussprechen kann.
Hinzu kommt, dass durch winzige Details, die eigentlich nicht erwähnenswert sind, aber einem Leser, der zufällig etwas Erfahrung in fraglichen Aspekten hat, durchaus auffallen, mangelnde Recherche deutlich wird. Ich setze nicht voraus, dass ein*e Autor*in für sein/ihr Buch zum Experten in Gebieten wird, mit denen er/sie eigentlich nichts zu tun hat, aber wenn bestimmte Themen, wie hier das Jurastudium oder Homophobie, aufgegriffen werden, habe ich durchaus den Anspruch, dass Grundlegendes recherchiert und nicht einfach behauptet wird.
Daher bekommt Wie das Feuer meiner Seele 1,5 Lesehasen von mir.
Hinzu kommt, dass durch winzige Details, die eigentlich nicht erwähnenswert sind, aber einem Leser, der zufällig etwas Erfahrung in fraglichen Aspekten hat, durchaus auffallen, mangelnde Recherche deutlich wird. Ich setze nicht voraus, dass ein*e Autor*in für sein/ihr Buch zum Experten in Gebieten wird, mit denen er/sie eigentlich nichts zu tun hat, aber wenn bestimmte Themen, wie hier das Jurastudium oder Homophobie, aufgegriffen werden, habe ich durchaus den Anspruch, dass Grundlegendes recherchiert und nicht einfach behauptet wird.
Daher bekommt Wie das Feuer meiner Seele 1,5 Lesehasen von mir.
Vielen lieben Dank an
(c) Heartcraft Verlag |
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