Freitag, 15. April 2022

Typisch L. J. Shen: toxisch, aber macht süchtig! – Rezension zu „Monster (Boston Belles 3)“ von L. J. Shen

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Monster
Reihe: Boston Belles
1 Hunter; 2 Villain; 3 Monster; 4 Rake (ET: 27.05.)
Autorin: L. J. Shen
Genre: Romance (Adult)
Verlag: Lyx
Preis: € 14,00 Paperback; € 9,99
Erschienen am: 25.02.2022
Seitenzahl: 480

Leseempfehlung? Definitiv, wenn ihr L. J. Shen-Fans seid. Wenn ihr ihre Bücher nicht kennt, informiert euch unbedingt vorher darüber!
 
 

"Was, wenn sich die Prinzessin nicht in den Prinzen verliebt, sondern in das Monster?

Aisling Fitzpatrick ist nach außen hin die perfekte Prinzessin der Bostoner High Society. Aber hinter der makellosen Fassade versteckt sie ihre dunkle Seite – die, die sich seit Jahren nach Sam Brennan sehnt, dem gefürchteten und mächtigen Mafiaboss von Boston. Sam sieht in Aisling jedoch nicht mehr als die Tochter seines wichtigsten Klienten – der ihn großzügig dafür bezahlt, die Finger von ihr zu lassen. Bis Aisling in einer Nacht alles auf eine Karte setzt, um Sam für sich zu gewinnen. Doch kann die Prinzessin das Monster wirklich dazu bringen, sie zu lieben?"

"L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix."

"Heute hast du zum letzten Mal in deinem Leben geweint, kleiner Scheißer."


Ich LIEBE das Cover!!!!
Es ist angesichts des Inhalts natürlich absolut fehlleitend und viel zu harmlos, und einen Bezug zum Geschehen hat es auch nicht wirklich, aber es ist einfach wunderschön, Punkt.
Tatsächlich gefällt mir das Cover von „Monster“ aus der gesamten Reihe sogar am besten, wobei selbstverständlich auch die anderen Cover allesamt absolute Hingucker sind.
Sowohl der Reihentitel als auch der Buchtitel sind super gewählt und gefallen mir ebenso.

Meine Meinung zum Inhalt fällt ähnlich positiv auf.
Vorab sollte ich allerdings mal klarstellen, dass L. J. Shens Bücher ganz eindeutig nicht für jeden etwas sind. Sie sind toxisch, oft sexistisch, fast sogar antifeministisch und trashy. Shen schreibt über kaputte Figuren in noch kaputteren Beziehungen. Was mir an ihren Büchern (neben dem Smut, wenn wir ehrlich sind höhö, denn das kann sie auch) jedoch am besten gefällt: Trotz allem oder gerade deshalb, weil die Figuren alles andere als perfekt sind, sind ihre Geschichten super greifbar und irgendwie echt.
Nichtsdestotrotz muss man mit den expliziten Inhalten, der teils derben Sprache und der etwas verqueren Romantik natürlich klarkommen – entweder man liebt ihre Bücher oder eben nicht. Ich gehöre eindeutig zur ersten Gruppe, denn auch von „Monster“ konnte ich mich wieder nur schwer lösen!

Band 1 und 2 der „Boston Belles“ habe ich im Übrigen nicht gelesen, aber das stört nicht. Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar, da sie von unterschiedlichen Figuren handeln, und auch wenn ein bisschen auf das Vorangegangene bezuggenommen wird, geht die Autorin dabei nicht allzu sehr in die Tiefe, sodass man für die Vorgängerbände auch nicht groß gespoilert wird.

Wie man sich anhand dessen, was ich oben schon angedeutet habe, vielleicht denken kann, ist hier mit Plot nicht wirklich viel. Natürlich gibt es vorrangig einen großen Konflikt, eine Intrige, mit der sich Aisling und Sam konfrontiert sehen, und einige Hürden, denen sie sich stellen müssen.
Dieser Konflikt entwickelt sich, er baut sich auf, er erfährt eine Wendung, einen Höhepunkt und schließlich ein rundes Ende, in der Hinsicht ist also alles in Ordnung. Trotzdem darf man hier inhaltlich nicht allzu viel Bahnbrechendes erwarten; Vieles ist schon früh vorhersehbar, wenn man aufmerksam liest, finden sich einige Plotholes, und nicht alles ist – auch in Anbetracht der Umstände – zu 100% nachvollziehbar. Vor allem finde ich, dass die meisten Probleme zum Ende hin viel zu leicht gelöst werden.
Während diese Punkte bei anderen Büchern dafür sorgen, dass ich unter Umständen etwas enttäuscht bin, sorgen sie hier bloß für einen Punktabzug von der vollen Punktzahl. Denn auch wenn die Mängel im Plot letztlich dafür sorgen, dass „Monster“ kein Buch ist, welches mich restlos begeistern konnte, haben sie mich beim Lesen kaum gestört. Es geht hierbei eben nicht primär um das Geschehen an sich, sondern um die Protagonisten. Und um Sex.

Davon gibt es nämlich mindestens so viel wie Plotholes, wenn nicht sogar noch mehr. Viele Situationen zwischen Aisling und Sam enden schließlich damit, dass sie zusammen im Bett landen (oder sonst wo). Trotzdem hatte ich dabei nie das Gefühl, dass sie so ihre Probleme umgehen würden, oder dass es mir zu viel des Guten wurde. Es ist klar, dass Aisling und Sam keine gesunde Beziehung miteinander führen, und dass sie sich gegenseitig immer wieder verletzen – dass wissen die beiden und der Leser weiß das auch. Doch gerade darum geht es hier!
Shen schreibt eben, wie gesagt, über kaputte Figuren, die sich vom jeweils anderen nicht fernhalten können, auch wenn es ihnen mitunter nicht guttut. Die Sexszenen dabei sind, wenn auch sehr explizit, nicht geschmacklos und passen gut zum Charakter der beiden Protagonisten.

Vor allem Sam ist kein klassischer Bookboyfriend: Er ist sexistisch, brutal, ein Verbrecher und oft fast schon herzlos. Zwar liebt er Aisling – was vor allem der Leser merkt; er selbst leugnet es ziemlich lange –, aber er verletzt sie trotzdem immer wieder. Aisling selbst liebt ihn ebenso, was sie ihn auch wissen lässt, aber sie lässt ihn nicht über ihr Leben bestimmen, sie ist sich bewusst, dass er Macht über ihre Gefühle hat. Gleichermaßen hat sie aber auch Macht über ihn: Ebenso wie er benutzt sie ihn für ihre Ziele und für Sex.
Genau hierin liegt der Punkt, der „Monster“ in meinen Augen zu einem guten Buch macht: Man merkt als Leser, dass die Beziehung der beiden toxisch ist, und die Protagonisten wissen es auch. Es gibt hier kein Machtgefälle und die Toxizität wird nicht etwa romantisiert, sondern genauso gefährlich dargestellt, wie sie ist.

Dabei ist man durchweg gefesselt von der kaputten Dynamik der beiden Protagonisten, man fiebert bei ihrem Hin und Her mit und ist gespannt, ob sie es am Ende hinbekommen, sich zusammenzureißen.
Das Ende selbst ist, wie angedeutet, fast schon antiklimaktisch. Trotzdem geht man mit einem positiven Gefühl aus dem Buch, denn das Lesen hat hier wirklich Spaß gemacht!


Extrem toxisch, fast schon antifeministisch und noch dazu trashy. Was bei anderen Autor*innen oft dazu führt, dass ich Bücher schnell zuklappe, sorgt bei L. J. Shen dafür, dass ich in den Suchtmodus gelange.
Ihre Bücher sind definitiv nicht für jeden was, man muss mögen, dass ihre Figuren alles andere als märchenhafte Beziehungen haben. Ich liebs und ich habe auch „Monster“ wieder sehr gemocht!
Aisling und Sam sind beide keine heilen Menschen, Sam noch viel weniger als sie. Trotzdem habe ich auf jeder Seite mit ihnen mitgefühlt, mich geärgert und genervt die Augen verdreht (auf die gute Art). Ab und zu tun beide Dinge, die ich in Anbetracht aller Umstände nicht so ganz nachvollziehen kann, manche Konflikte scheinen mir auch etwas zu leicht gelöst und ganz sicher ist es nicht besonders tiefgründig, aber nichtsdestotrotz ist „Monster“ ein Buch, das man trotz seiner fast 500 Seiten gut in einer Sitzung weglesen kann. Liegt bestimmt auch am Smut. 😉
4/5 Lesehasen.




Vielen lieben Dank an

(c) Lyx-Verlag

(c) #bloggerjury

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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