Montag, 19. April 2021

Potenzial ist erkennbar, aber Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt – Rezension zu „Die Hexenjägerin: Der Zirkel der Nacht (Malus Domestica 1)“ von S. A. Hunt


Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Der Zirkel der Nacht
1 Der Zirkel der Nacht; 2 Der Zirkel des Blutes (ET: 18.10.21); 3 Der Zirkel der Hölle (ET: 18.04.22)
Autorin: S. A. Hunt
Genre: Urban Fantasy, Dark Fantasy, Horror
Verlag: blanvalet
Preis: € 15,00 Paperback; € 4,99 ebook
Erschienen am: 19.04.2021
Seitenzahl: 448

Leseempfehlung? Man braucht einiges an Geduld, aber Potenzial ist erkennbar. Man sollte aber brutale und blutige Szenen abkönnen!
 
 

"Der Start einer actiongeladenen Urban-Fantasy-Serie: »Buffy – Im Bann der Dämonen« meets »Blair Witch Project«! Blutrünstig, voller Action und perfekt in Szene gesetzt: Robin Martine ist ein YouTube-Star – ihrem Kanal »Malus Domestica« folgen Tausende, die Robin für ihre erschreckend realistischen Hexenjagd-Videos feiern. Doch was niemand ahnt: Robins Videos sind nicht inszeniert – sie sind real! Die junge Hexenjäger-Punkerin reist mit ihrem Lieferwagen durchs Land, um den Hexenzirkel auszulöschen, der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist. Aber als Robin ihrem Ziel so nah wie nie ist, erkennt sie, dass die wahre Bedrohung von jemand anderem ausgeht: dem dämonischen Roten Lord, dessen Ankunft die Hexen preisen und der enger mit Robins Familiengeschichte verbunden scheint, als ihr lieb ist … "

"Samara Abigail Hunt ist die preisgekrönte Autorin der Horrorserie »Malus Domestica«. 2005 trat sie der US-Army bei und diente unter anderem in Afghanistan. Aktuell lebt sie mit ihrer Partnerin ​in Petoskey, Michigan. Den ersten Band ihrer »Hexenjägerin«-Reihe veröffentlichte sie zuerst im Eigenverlag und erreichte eine Platzierung unter den Top 10 in der Kategorie »Beste Horror-Romane« bei Online-Buchhändlern. Nun erscheint die komplette Reihe in den USA bei Tor Books und wird in zahlreiche Sprachen übersetzt."

Eine junge Frau kauerte in der Fahrerkabine eines Kleintransporters.


Ich bin nicht der größte Fan von Gesichtern bzw. Personen auf dem Cover, weshalb ich dieses nicht unbedingt als „schön“ bezeichnen würde. Dennoch trifft es die Stimmung des Buches hervorragend – gerade der düstere, neblige Hintergrund mit den Katzen passt super zum Inhalt und auch die Protagonistin ist mit der Person gut getroffen. Ich würde es nicht ganz vorne in mein Regal stellen, aber das Cover gefällt mir trotzdem! 

An Die Hexenjägerin hatte ich sehr hohe Erwartungen, weil ich jedes Buch, in dem „Hexe“ im Titel vorkommt, unbedingt lesen muss – bereits als ich das Buch Anfang des Jahres in der Verlagsvorschau gesehen habe, ist es in den Jahresplaner meines Book Journals gelandet. Logisch, dass ich mich dann sofort für die Bloggeraktion bewerben musste!
Ich kann jedoch schon direkt am Anfang sagen, dass meine Erwartungen, auch wenn durchaus Potenzial erkennbar ist, nicht ganz erfüllt wurden.

Spannend an Die Hexenjägerin finde ich, dass es sich hierbei um andere als die Mainstream-Fantasy handelt: Das Buch ist wesentlich düsterer, brutaler und gruselig, teils sogar eklig. Die Sprache ist relativ vulgär und auch die Protagonistin ist aufgrund ihrer draufgängerischen Art nicht so, wie die typische Fantasy-Prota. Das muss man mögen, aber mir hat es gut gefallen!
Wer jedoch blutige und brutale Szenen nicht so gerne liest, dem kann ich das Buch direkt an dieser Stelle schon absprechen. Die Pressemitteilung und auch der Bloggerbrief kamen mit einer Triggerwarnung vor expliziten körperlichen und seelischen Gewaltszenen, und die ist auch durchaus berechtigt. Vielleicht sollte man in einer zukünftigen Auflage die Triggerwarnung mit ins Buch übernehmen (oder habe ich sie überlesen?).

Dass mich Die Hexenjägerin nicht ganz so begeistern konnte, wie erhofft, liegt wohl hauptsächlich am Plot.
Die Autorin braucht mit gut drei Vierteln des Buches sehr lange, um in die Handlung einzuführen. Man liest viele (innere) Monologe und Dialoge der Protagonisten, sieht aber lange nicht, wie die Figuren zusammenkommen und wo das Ganze am Ende hinführen soll.
Zwischendurch gibt es durchaus einige spannende Momente, versteht mich da nicht falsch! Vor allem in Szenen, in denen der Rote Lord auftaucht, spürt man die unterschwellige Gefahr, die von ihm ausgeht, weil man nicht einordnen kann, wo er herkommt, was er ist und was er vorhat. Diese Stellen sind es, an denen das Potenzial der Hexenjägerin wunderbar erkennbar ist; da konnte ich mich nicht von dem Buch lösen.

Leider machen Szenen wie diese nur einen Bruchteil des Buches auf, der Rest wird eben, wie gesagt, von Monologen bzw. Dialogen dominiert, die nicht alle die Handlung wirklich vorantragen. Dadurch ziehen sich die gut 450 Seiten stark in die Länge. Erst auf den letzten ca. 100 Seiten kommt viel Spannung auf, die sich dann aber so auflöst, dass man am Ende nicht wirklich das Gefühl hat, dass sich das Durchhalten am Anfang besonders gelohnt hat.
Auch wenn man am Ende mit einem Cliffhanger zurückgelassen wird, stellt sich einem nicht das Verlangen ein, unbedingt erfahren zu müssen, wie es weitergeht, jedenfalls mir nicht. Da ich aber, wie gesagt, das Potenzial der Reihe gesehen habe, bin ich dennoch durchaus neugierig, wie es weitergeht, in der Hoffnung, dass die Fortsetzungen mehr dieser spannenden, gruseligen Szenen aufweisen!

Auch von den Figuren erhoffe ich mir in den Fortsetzungen mehr. Denn weder zu der Protagonistin Robin, noch zu den anderen Hauptfiguren konnte ich bisher eine Beziehung aufbauen. Sie bleiben alle eher etwas blass und sind nicht greifbar, sodass ich mich nicht so gut in sie hineinversetzen konnte. Das wirkt dann natürlich auch in die fehlende Spannung ein. Auch hier sehe ich jedoch viel Potenzial, da die Autorin hier einen wirklich bunten Haufen zusammengestellt hat!

Den Schreibstil fand ich in Ordnung. Er ist gut verständlich, man kann ihn leicht lesen. Allerdings ist er nicht so mitreißend, dass er den Leser über die zäheren Teile hinwegtragen kann.

Insgesamt ist Die Hexenjägerin also ein solider Auftakt, der meine Erwartungen zwar nicht gänzlich erfüllen konnte, bei dem ich jedoch großes Potenzial für die Reihe sehe. Es gibt nicht viele spannende Szenen, aber die sind dann so gut und gruselig geschrieben, dass man sich nicht lösen kann.
Der Auftakt bewegt sich im guten Mittelfeld und es ist noch viel Luft nach oben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Fortsetzungen noch viel gruseliger werden!
Wer mit brutaleren Szenen nicht klarkommt, sollte allerdings nicht zu dem Buch greifen.
3/5 Lesehasen.




Vielen lieben Dank an

(c) blanvalet-Verlag

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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