Samstag, 4. Februar 2023

Emotional, poetisch und einfach schön – Rezension zu „The Way You Crumble (Hungry Hearts 2)“ von Nena Tramountani

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: The Way You Crumble
1 The Way I Break; 2 The Way You Crumble; 3 The Way We Melt
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, wegen der Beziehungen vor allem zwischen den Brüdern würde ich das allerdings nicht empfehlen.
Autorin: Nena Tramountani
Genre: Romance (New Adult)
Verlag: Penguin
Preis: € 13,00 Paperback; € 9,99 ebook
Erschienen am: 14.09.2022
Seitenzahl: 448

Leseempfehlung? Unbedingt, wie auch schon Band 1! ♥
 
 

"Echo ist wütend. Wütend auf ihre Mutter, die sich das Leben nahm, aber am meisten auf sich selbst, weil sie sich wie eine Versagerin fühlt. Nur ihrem Großvater zuliebe nimmt sie einen Aushilfsjob im Sternerestaurant Prisma an und ist überrascht, als sie Gefallen am Konditorhandwerk findet – und an ihrem Kollegen: Alexis ist der jüngste Sohn der Restaurantbesitzer und mindestens genauso wütend wie sie. Er versucht nicht, Echo gute Ratschläge zu geben, doch das hat einen ernsten Grund: Alexis spricht nicht. Offenbar braucht er Hilfe, aber wie soll jemand wie sie ihm schon helfen? Während sie Seite an Seite feine Desserts kreieren, lässt Alexis‘ Nähe Echos Nervenenden vibrieren. In ihr keimt plötzlich Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft auf – wäre da nur nicht ihre Vergangenheit, die alles zerstören könnte …"

"Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist."

"Zu meiner Verteidigung: Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es nicht funktionieren würde."


In meiner Rezension zum Auftakt habe ich bereits das schlichte, florale, wunderschöne Coverdesign gelobt und auch hier muss ich natürlich davon schwärmen!
Ich liebe das Zusammenspiel der Komplementärfarben des grünen Titels vor dem pinken Lineart mit den Muscheln und Blüten, die für mich die Stimmung der Küstenstadt Goldbridge ganz wunderbar widerspiegeln. Die Cover der Reihe sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber unterscheiden sich bei näherem Hinsehen sowohl durch die Farben als auch die Details in der Zeichnung.
Die Bücher haben ein mattes, papiernes Cover, was mit der Zeit durch Sonnenlicht und vermutlich auch das Fett an den Fingern leider leicht vergilbt, aber dennoch finde ich es wunderschön.

Den Titel finde ich im Übrigen ebenso schön und sehr poetisch, und wenn man genau hinsieht, befindet sich darin, angesichts dessen, dass Alexis und Echo beide in der Patisserie arbeiten, ja sogar ein Wortspiel! :D Ob das beabsichtigt war oder ob meine Fantasie da jetzt mit mir durchgeht, kann ich allerdings nicht sagen. xD

„The Way I Break“ habe ich so sehr geliebt! Deshalb und weil ich Echo und Alexis da schon als interessante Figuren wahrgenommen habe, hatte ich natürlich sehr hohe Erwartungen an „The Way You Crumble“. Und die wurden nicht enttäuscht!

Zwar finde ich den zweiten Band ein wenig schwächer als den Auftakt, was aber gar nicht wirklich einen triftigen Grund hat, sondern vielmehr daran liegt, dass hier bei mir der berüchtigte „Funke“ nicht so ganz übergesprungen ist und ich vor allem zu Echo nicht die gleiche Nähe aufbauen konnte wie zu Tori und Julian.

Nichtsdestotrotz hat „The Way You Crumble“ auch genau das, was auch den ersten Band so besonders für mich gemacht hat (und was dann letztlich jetzt auch der Grund dafür ist, weshalb diese Rezension weniger ausführlich als gewohnt wird – mehr gibt es nämlich schlicht nicht zu sagen): Es ist echt, unverblümt, berührend, emotional und ehrlich.

Sowohl Echo als auch Alexis haben beide Traumata zu verarbeiten und Dämonen zu bekämpfen, beide auf unterschiedlichste Art und Weise, aber so, dass sie das perfekte Gegenstück zueinander bilden.

Dabei müssen sie eigentlich erst ihre eigenen Probleme lösen, bevor sie sich aufeinander einlassen, was natürlich zu Schwierigkeiten und Konflikten führt. Die Beziehung der beiden ist anfangs nicht gesund, aber das sind Alexis und Echo auch nicht. Im Laufe der Handlung lernen, wachsen und heilen sie, und das zu beobachten, berührt den Leser tief – und zwar wegen der Sensibilität und Ehrlichkeit, mit der Tramountani mit den Themen Sucht und Gewalt umgeht.

Wie auch im ersten Band schreibt sie an den Stellen, an denen es darauf ankommt, emotional und verletzlich, scheut sich gleichzeitig aber auch nicht davor, ausreichend Humor einzubauen, was vor allem an Echos trockenem Sarkasmus und daran, dass sie immer sagt, was ihr in den Sinn kommt, liegt. Dadurch verliert das Buch trotz der Schwere der Themen nicht an Leichtigkeit, was es nicht nur zu einem gefühlvollen Werk, sondern gleichzeitig auch zu einer poetischen Lektüre zum Wegträumen macht, ohne dass es an Tiefgründigkeit einbüßt.

„Es war kein bisschen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es fühlte sich an wie ein freier Fall in bodenlose Finsternis, wie Verbrennen und Verglühen. Es war erschreckend und alles verzehrend und schlimm und wunderschön. Ich wollte weinen und schreien und lachen, alles gleichzeitig.“ (S. 215/448)

Was mir am ganzen Buch aber tatsächlich am besten gefallen hat, ist die Beziehung zwischen den Brüdern, vor allem natürlich zwischen Alexis und Julian, aber auch zu Nicolas, die hier bereits angeteasert wird und neugierig auf den Abschluss der Reihe macht.

Im Auftaktband hat man sich zusammen mit Julian die ganze Zeit gefragt, was dazu geführt hat, dass Alexis nicht mehr mit seiner Familie spricht, und jetzt erfährt man natürlich endlich die Hintergründe. Dabei bricht es einem das Herz, was in Alexis vorgeht und wie sehr er sich eigentlich nach seinem großen Bruder sehnt, vor allem, weil man ja auch weiß, wie es in Julian aussieht. Die Heilung, die auch die beiden angehen, hat mich dabei noch mehr berührt als die aufkommende Beziehung zwischen den beiden Protagonisten.

Echo selbst und ihr Schicksal konnten mich dagegen zwar auch mitnehmen, allerdings hat mir zu ihr, wie bereits angesprochen, ein wenig der Draht gefehlt. Das hat keinen besonderen Grund, manchmal ist das ja einfach so. Trotzdem hatte ich nämlich ein paar wunderbare Lesestunden, das Ende konnte mein Herz noch einmal höher schlagen lassen, und jetzt freue ich mich riesig auf Darcys und Nicolas´ Geschichte (und natürlich auf die Zusammenführung der Brüder! ♥)


„The Way You Crumble“ kommt für mich nicht gaaanz an den Auftakt heran, aber ein mitreißendes, herzerwärmendes, emotionales, berührendes, echtes und unverblümtes Leseerlebnis ist es trotzdem!
Bereits mit dem ersten Band konnte Nena Tramountani mich mit ihren ehrlichen Worten überzeugen und hier hat sie ein weiteres Mal bewiesen, dass sie ihr Handwerk beherrscht.
Zu Echo hatte ich aus keinem bestimmten Grund nicht so einen guten Draht wie zu den anderen Figuren und auch insgesamt ist bei mir der letzte Funke nicht übergesprungen, aber an einem Merkmal des Buches kann ich das nicht festmachen – manchmal ist das ja einfach so.
Was diese Reihe vor allem besonders für mich macht, ist dagegen die Beziehung der Brüder untereinander, die hier weiter ausgebaut wird und mich sogar ein kleines bisschen mehr mitnehmen konnte, als die Beziehung der Protagonisten.
Der Inhalt des dritten Teils wird auch hier wieder ein wenig angeteasert und ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Vor allem auf das Zusammentreffen mit Nicolas freue ich mich riesig!
4,5/ 5 Lesehasen.



Vielen lieben Dank an

(c) Bloggerportal

(c) Penguin

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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