Sonntag, 10. Oktober 2021

Nicht die spannende Dämonenjagd mit Knochen- und Bluthexen, die man sich erhofft – Rezension zu „Witches. Die Knochenhexe“ von Beatrice Jacoby



Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Witches. Die Knochenhexe
Reihe: Einzelband
Autorin: Beatrice Jacoby
Genre: Urban Fantasy
Verlag: impress
Preis: € 4,99 ebook; € 12,99 Taschenbuch (ET: 26.10.21)
Erschienen am: 02.09.2021
Seitenzahl: 374

Leseempfehlung? Eher nicht...
 
 

"**Der Kampf um die Krone der Hexen hat begonnen**
Ophelia beherrscht die Magie der Knochen und kämpft im Geheimen für den Schutz der Menschen. Doch als das Oberhaupt der Magier stirbt, wird der Zauber, der die Dämonen von unserer Welt fernhält, brüchig. Ein nahezu unbesiegbarer Feind hat seinen Weg in die Menschenwelt gefunden und mit ihm beginnt ein Wettkampf um die Krone der Hexen. Nur wer den mächtigsten aller Dämonen besiegt, kann den Thron besteigen. Ein Erbe, für das Ophelia keinerlei Interesse hegt. Bis ihr aufgeht, wer der geheimnisvolle Feind ist, und dass sie ihn auf keinen Fall sterben lassen kann …"

"Die 1992 geborene Münchnerin Beatrice Jacoby absolvierte eine Ausbildung zur Incentive- und Eventmanagerin sowie zur Fremdsprachenkorrespondentin. Sie lebte bereits in Schweden und Frankreich, bevor es sie in ihre Heimat zurückzog. Heute arbeitet sie nachts an ihren Romanen und tags im Eventmarketing. Sie liebt es zu reisen und neue Orte zu entdecken, die ihr stets Inspiration für Szenerien und Geschichten schenken."

"Da war nicht viel zwischen uns."


Das Cover ist spitze! Liebe die witchy-Vibes, die natürlich wunderbar in den Herbst passen, aber auch das Thema des Buches gut treffen. Der Rabe macht inhaltlich hier nicht so viel Sinn, weil er in der Geschichte schlicht nicht auftaucht, anders als der Schädel. Das stört mich allerdings nicht weiter, da er trotzdem super mit dem restlichen Cover harmoniert. Gefällt mir gut!

Ich hatte an das Buch relativ hohe Erwartungen, da ich Hexengeschichten ja sehr mag und die Idee einer Dämonenjagd und Hexen, die mithilfe von Blut oder Knochen zaubern, klingt nach einer spannenden, düsteren Urban Fantasy.

Der Anfang war auch noch vielversprechend: Die Handlung wurde gar nicht erst groß aufgebaut, man wurde stattdessen mitten in Ophelias Leben geworfen. Dadurch versteht man natürlich erstmal nicht sonderlich viel von dem, was sie als Hexe täglich erlebt, und auch auf das Magiesystem muss man sich zunächst einlassen. Das hat mich auch gar nicht groß gestört, da man zu diesem Zeitpunkt der Handlung trotzdem noch sehr gut folgen konnte und es gleichzeitig für einen Fantasy-Einzelband ja auch gut ist, wenn nicht allzu viel Zeit auf Handlungsaufbau und Worldbuilding verwendet wird, da sonst die Gefahr besteht, dass der eigentliche Plot aufgrund des begrenzten Rahmens eines Einzelbandes untergeht.

Tja, genau das ist dann aber leider doch eingetreten. Als Leser wartet man ziemlich genau die erste Hälfte des Buches darauf, dass irgendetwas passiert – leider vergeblich. Außer viel Gerede, bei dem mir auch im Nachhinein größtenteils noch nicht klar ist, inwiefern es für den Inhalt jetzt relevant war und wohin das Ganze führen sollte, passiert tatsächlich nichts. Entsprechend langweilig ist das Buch.
Zudem spielt die Dämonenjagd, um die es hier geht, natürlich eine Rolle. Aber eher im Hintergrund und eigentlich nur aus Erzählungen, die Protagonistin selbst wird nämlich gar nicht wirklich mit reingezogen. Eine Dämonenjagd, die von Hexen veranstaltet wird, die mit Blut und Knochen zaubern, habe ich mir rasanter und blutiger vorgestellt, in der Hinsicht ist das Buch also eine große Enttäuschung.

Aber nicht nur in Bezug auf die Dämonenjagd bleibt Ophelia eher passiv. Ich hatte durchgehend den Eindruck von ihr, dass sie sich in die wesentlichen Dinge nicht einmischen will. Das ist zwar okay, ich brauche nicht immer eine Protagonistin, die besondere Kräfte hat oder eine Special Snowflake ist. Aber Ophelia fehlte wirklich jegliches Feuer, sodass sie auf mich sehr blass wirkte und ich keine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Auch das trägt natürlich dazu bei, dass ich mich in „Witches“ nicht so stark verlieren konnte.

In der zweiten Hälfte des Buches kommt dann endlich Schwung in die Geschichte, allerdings dann viel zu viel auf einmal. Es wird so oft zwischen Orten und in der Zeit gesprungen, dass ich beim Lesen gar nicht mehr mitgekommen bin und einzelne Passagen sogar mehrfach lesen musste, um nachvollziehen zu können, worum es gerade geht oder was in der Zwischenzeit passiert ist. Während die erste Hälfte also sehr zäh ist, ist die zweite sehr durcheinander und ein roter Faden ist nicht erkennbar; im Vergleich passen beide Hälften also nicht zusammen. Das macht das Lesen durchgehend anstrengend und hat dafür gesorgt, dass das stark angezogene Tempo mich trotzdem (oder gerade deshalb?) nicht abholen konnte.


„Witches. Die Knochenhexe“ hat ein vielversprechendes Grundgerüst und ein sehr interessantes, spannendes Magiesystem. Aus diesem Grund bekommt das Buch auch noch 2,5 Punkte von mir. Denn die Umsetzung konnte mich dagegen gar nicht überzeugen! In der ersten Hälfte des Buches passiert gar nichts, wodurch sich die Handlung ins Unermessliche zieht. In der Zweiten dagegen passiert viel zu viel auf einmal und das gesamte Geschehen war für mich nur noch ein großes, nicht nachvollziehbares Durcheinander. Insgesamt hatte ich beim Lesen also nicht allzu viel Spaß.
Das große Potenzial einer spannenden, blutigen Dämonenjagd mit Hexen, die Knochen und Blut zum Zaubern benötigen, wird nicht genutzt, was mich sehr enttäuscht hat.
2,5/5 Lesehasen.




Vielen lieben Dank an

(c) Impress

(c) NetGalley

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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