Dienstag, 17. August 2021

Eigentlich war es nicht gut, aber eigentlich irgendwie auch doch? Ich bin verwirrt – Rezension zu „When you look at me“ von Kelly Moran

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: When you look at me
Reihe: Einzelband
Autorin: Kelly Moran
Genre: Romance
Verlag: Kyss
Preis: € 12,99 Paperback; € 9,99 ebook
Erschienen am: 17.08.2021
Seitenzahl: 368

Leseempfehlung? Nur, wenn ihr in der Lage seid, ein Buch nicht allzu ernst zu nehmen, und auf der Suche nach Ablenkung seid.
 
 
 
An dieser Stelle wieder einmal ein Shoutout an meine liebe Namensvetterin und Buddyreadpartnerin Sophia von Wordworld, mit der ich das Buch zusammen gelesen habe 💞 #sofiaundsophialesenwhenyoulookatme höhö
Wenn ihr sie bis jetzt immer noch nicht abonniert habt (ihren Blog und bei Instagram), dann ist euch wirklich nicht mehr zu helfen. 😌

 

"Wenn sie ihn ansieht, steht seine Welt still!
Ein neuer Liebesroman der «Queen of Cozy Romance» und Spiegel-Bestseller-Autorin
Die meisten Menschen halten Xavier Gaines für einen eiskalten Roboter. Niemand ahnt, dass der erfolgreiche Geschäftsmann tatsächlich unter einer sozialen Angststörung leidet und nichts mehr hasst als Aufmerksamkeit. Doch wenn er seine Firma auf die nächste Stufe heben will, muss er lernen, mit Menschen und vor allem der Presse umzugehen. Nur einer einzigen Person vertraut er genug, um sie in seine Probleme einzuweihen: Peyton Smoke, eine Freundin aus Schulzeiten und inzwischen erfolgreiche PR-Beraterin. Die beiden vereinbaren von Anfang an vollkommene Ehrlichkeit. Nur eine einzige Sache behält Xavier für sich: dass er sich mit jedem Tag mehr wünscht, seine wichtigste Angestellte zu küssen …
Gefühlvoll, warmherzig und sexy – ein Liebesroman für alle, die eine Pause vom Alltag brauchen."

"Kelly Moran lebt mit ihren drei Söhnen in South Carolina, in den Südstaaten der USA. Sie wurde schon mit diversen Preisen ausgezeichnet und begeisterte ihre Leser und Kritiker unter anderem mit der Redwood-Love-Trilogie über drei Tierärzte in einem kleinen Ort in Oregon. So urteilte beispielsweise die RT Book Reviews über Band 1: «So voller Wärme und Gefühl, dass man sich unweigerlich verliebt ...» Die Bücher standen etliche Wochen auf der Bestsellerliste des Spiegels. Mit «Redwood Dreams» wurde die Erfolgstrilogie um zwei Spin-off-Bände ergänzt. In «Wildflower Summer», ihrer neuen zweibändigen Reihe, erzählt Kelly Moran herzzerreißende Liebesgeschichten, die auf einer Ranch in Wyoming spielen."

"'Ihr letzter Termin ist hier, Mr. Gaines.'"


Wer mich kennt (oder wer einen Blick aufs Blogdesign wirft 😂), weiß, dass ich Rosa liebe, also ist es kein Geheimnis, dass ich das Cover superschön finde. Beim Lesen fällt dann aber auch noch auf, dass die Lavendelblüten aus der Geschichte stammen – es gibt also einen Bezug zwischen Cover und Inhalt, was bei Romance ja nicht immer der Fall ist und mir deshalb hier besonders gut gefällt.

Auch der Titel „When you look at me“ ergibt sehr viel Sinn, wenn man das Buch liest. Allerdings lautet der Originaltitel „Counterbalance“ der ebenso viel, wenn nicht sogar noch mehr Sinn ergibt. Was ich hier wieder nicht verstehe: Wenn der Verlag unbedingt einen englischen Titel haben wollte, wieso hat er dann nicht einfach den Originaltitel übernommen, wieso musste es ein anderer englischer Titel für die deutsche Übersetzung sein? Falls das Übernehmen aus Copyright-Gründen nicht geht, hätte es eine deutsche Übersetzung des Originaltitels oder ein anderer deutscher Titel ebenso gut getan, meiner Meinung nach.

Der Titel meiner Rezension verrät es schon: Ich weiß wirklich nicht, was ich mit diesem Buch anfangen soll!
Einerseits ist es in vielerlei Hinsicht ziemlich „drüber“. Vieles ist entweder unrealistisch, unglaubwürdig oder nicht nachvollziehbar oder gleich alles davon auf einmal.

Zum einen fallen einem sehr viele unangenehme Situationen auf, die ich hier gar nicht alle einzeln benennen kann, da viele auch spoilern würden. Aber diese Situationen sind entweder mindestens etwas seltsam oder laden gleich zu einer großen Portion Fremdscham ein, was das Lesen an diesen Stellen nicht gerade angenehm gestaltet. Ein kleines, aber gutes Beispiel ist die Bezeichnung Xaviers von Peyton als „Alphamann“ oder „Alpha-Xavier“ (ich habe mir leider die Seitenzahlen nicht notiert, aber da das ohnehin häufiger passiert, ist das hier nicht so schlimm, denke ich). Wer sagt – oder denkt – denn sowas?😂
Gleiches gilt für „Gah.“ oder „Rrrrrrr.“, was hin und wieder durch Peytons Kopf schwirrt. Erstens: Was soll das (vor allem „Gah.“) überhaupt bedeuten? Zweitens auch hier wieder: Wer denkt sowas?

 
Des Weiteren würde man wahrscheinlich nach gut 150 Seiten die Buchstaben nicht mehr erkennen können, wenn man jedes Mal einen Shot nehmen würde, wenn Xavier wahlweise auf seine Schlafzimmerskills hinweist oder sich selbst mit einem Roboter/ Computer gleichsetzt und irgendwelche Festplatten- oder Computer-Vergleiche anführt (vor allem im sexuellen Kontext, z. B.: „Sofort schossen Funken des Verlangens über seine Festplatte.“, S. 198; „Kein Programm schien richtig zu funktionieren.“, „[…] – und zerfetzte damit seine Verkabelung.“ Beides auf S. 199 → drei solcher Vergleiche auf einer Doppelseite!).

Nicht nur, dass seine Selbstdarstellung als Sexgott unangenehm und seine Festplatten-Vergleiche irgendwie albern sind - beides in Verbindung miteinander lässt bei einem die Frage aufkommen, welches Bild die Autorin von Personen mit einer Sozialphobie hat. Ich als Psychologie-Laie behaupte mal ganz frech, ein Falsches. In puncto Repräsentation ist „When you look at me“ also kein gutes Beispiel.

Vor allem zum Ende hin bekommt das Ganze dann noch mehr als nur einen Hauch unnötiger Dramatik, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, und die die Autorin meiner Meinung nach auch ruhig hätte weglassen können. Peyton und Xavier rühmen sich für ihre Kommunikation miteinander, aber es gibt zwischendurch und vor allem am Ende stellen, an denen sie jedes Problem hätten vermeiden können, wenn sie denn mal auch wirklich miteinander kommuniziert hätten. Stattdessen reden sie irgendwie aneinander vorbei, reagieren über oder handeln viel zu impulsiv und überstürzt. Diese Konflikte waren für mich, wie gesagt, nicht nachvollziehbar, und haben daher dazu geführt, dass ich an entsprechenden Stellen sogar ein wenig genervt war.

 
Andererseits kann ich im Nachhinein trotz allem nicht behaupten, dass mir das Buch nicht gefallen hat! Ich weiß, angesichts der ganzen Kritik ist das nicht nur ein bisschen widersinnig – ich verstehe es ja selbst nicht. 😅
Aber wenn man all das mal beiseiteschiebt, kann „When you look at me“ wirklich gut unterhalten. Es ist an vielen richtigen Stellen sehr cute, durchaus (mal mehr, mal weniger freiwillig) lustig und aufgrund des lockeren Schreibstils ein sehr leichtes Sommerbuch, das man gut innerhalb weniger Tage weglesen kann. Wenn man, wie gesagt, die Kritikpunkte ausblendet und das Buch nicht allzu ernst nimmt.
Ob das jetzt so Sinn macht, dürft ihr entscheiden. 😀 


„When you look at me“ ist sehr oft sehr cringeworthy, nicht nachvollziehbar und ein wenig nervig und ich hatte jetzt einiges zu kritisieren. Nichtsdestotrotz ist das Buch eine nette Sommerlektüre, bei der man aber auf keinen Fall jedes Wort auf die Goldwaage legen darf und eine hohe Toleranz bezüglich fehlenden Realismus und Ernsthaftigkeit haben muss. Sonst muss man das Buch wegen des vielen Blödsinns und der unangenehmen Situationen vermutlich relativ schnell abbrechen.
Wer also in der Lage ist, in der Hinsicht zu differenzieren und das Buch einfach nicht so ernstnimmt, und auf der Suche nach Ablenkung ist, dem kann ich „When you look at me“ als leichte Unterhaltung nahelegen. Sonst eher nicht.
Mich konnte es trotz allem noch gut unterhalten, daher gebe ich dem Buch großzügige 3,5/5 Lesehasen.
 


Vielen lieben Dank an

(c) Kyss

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



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