Autor: Kerstin Gier
Verlag: Arena
Seiten: 345
Genre: Fantasy/Jugendbuch
Preis bei Amazon.de:
Gebundene Ausgabe: 15,99€
Kindle Edition: 12,99€
Audiobook: 14,99€
Klappentext/Buchrückseite:
Was macht man, wenn
man sich in der Vergangenheit wiederfindet, mit nichts als dem Wissen
ausgestattet, dass das Pferd seines Urururururgroßvaters Fat Annie hieß?
Richtig, man bewahrt Ruhe. Das zumindest versucht Gwendolyn, als sie
erfährt, dass sie nicht nur das Zeitreise-Gen ihrer Familie geerbt hat,
sondern auch noch dazu auserwählt ist, die Vergangenheit in Ordnung zu
bringen. Und ausgerechnet der arrogante Gideon soll sie dabei begleiten!
Eher notgedrungen macht sich das ungleiche Paar auf in ein Abenteuer
der besonderen Art. Bald erfährt Gwendolyn, dass Gegensätze sich
scheinbar wirklich anziehen, egal zu welcher Zeit. Und dass in der
Vergangenheit auch nichts mehr so ist, wie es früher mal war...
Darum geht´s:
Gwendolyns, kurz Gwen oder Gwenny,
Familie besitzt ein besonderes Gen, mit dem der Genträger in die Zeit
"springen" kann. Zuerst wird von allen angenommen, dass ihre Cousine
Charlotte das Gen in sich trägt, da Gwens Mutter ihr wahres Geburtsdatum
verpfuscht hat. Als eines Tages jedoch sie und nicht ihre Cousine im
späten 18. Jahrhundert landet, sondern sie, wird Gwen klar, dass ihr
Leben von nun an anders verlaufen wird.
Als wäre das plötzliche
Zeitreisen nicht schon anstrengend genug, wird sie von ihrer Tante
Glenda und Charlotte mit vernichtenden Blicken niedergemacht, da sie in
deren Augen Charlottes Lebensaufgabe zerstört hat. Auch ist ihr der
arrogante, aber trotzdem schöne Gideon keine Hilfe, da er in Gwen nur
ein Klotz am Bein zu sehen scheint. Und ausgerechnet mit ihm soll sie in
der Vergangenheit eine wichtige Mission erfüllen!
Meine Meinung:
Schon direkt am Anfang stiftete
"Rubinrot" große Verwirrung, erst einmal durch den Prolog, und durch
"kleine rote Texte", die immer am Ende eines Kapitels auftauchen, was
allerdings nicht weiter schlimm ist, da man im Laufe des Buches immer
mehr Zusammenhänge versteht.
Trotzdem ist es durch die Personen in
den verschiedenen Zeiten doch etwas kompliziert, und man kann gut
verstehen, wie sich Gwendolyn fühlen muss. Generell ist es nicht schwer,
sich in die Protagonistin hineinzuversetzen, zumal "Rubinrot" in der
Ich-Perspektive geschrieben ist. Gwendolyn ist ein
Durchschnitts-Mädchen, mit der sich jeder identifizieren kann; sie ist
weder ein hochbegabtes Genie noch außerordentlich herausragend in Sport.
Auch ist sie keine beliebte Zicke oder ein unbeliebter Angsthase. Trotz
Allem hat Gwen ihren eigenen Kopf und lässt sich selten einschüchtern.
Neben der Hauptfigur gibt es haufenweise andere Personen, die einem ebenfalls im Sinn bleiben.
Da
wäre zum Beispiel Gideon, obwohl er jetzt nicht meine Lieblingsfigur
ist. Zuerst kommt er arrogant und eingebildet rüber, und es scheint, als
könne er Gwen keinen Deut ausstehen. Doch je mehr Zeit die beiden
miteinander verbringen, desto mehr zeigt sich sein wahres Ich, das auch
mal nett sein kann.
Auch die Nebenfiguren, der Schulgeist James
August Peregrin Pimplebottom und Gwens Großtante Maddy, haben eine
starke Wirkung auf den Leser, weil die beiden einfach sympathisch sind.
Tante Maddy vorwiegend dadurch, dass sie etwas verrückt ist und James,
weil er oftmals sagt, was ihm in den Sinn kommt, nichtsdestotrotz immer
mit etwas Anstand.
Allerdings gibt es auch Figuren, die zwar
ebenfalls auffällig sind, aber nicht so eine positive Wirkung auf den
Leser haben, hierbei denke ich an Charlotte Montrose und ihre Mutter
Glenda. Die zwei Personen kommen sehr unsympathisch und arrogant rüber,
weil sie in Gwen einfach nur ein dummes Mädchen, das es nicht verdient
hat, eine Gen-Trägerin zu sein, sehen.
Der Schreibstil der Autorin
ist einfach nur toll. Er ist flüssig geschrieben und einfach zu lesen.
Gier hat nicht zu viele Fremdwörter benutzt, und wenn, dann wurden diese
auch ausreichend erklärt. Des Weiteren weist das Buch auch eine hohe
Anzahl an Sarkasmus auf, was bewirkt hat, dass ich an einigen Stellen
herzlich gelacht habe. Trotzdem fehlt an den richtigen Stellen nicht der
Ernst.
"Rubinrot" war durchweg fesselnd, ich wollte einfach wissen,
was als nächstes passiert. Auch wenn es schade war, dass hier der
richtige Höhepunkt nicht vorhanden ist.
Fazit:
"Rubinrot" ist ein toller Fantasy-Roman,
der sich mal nicht um den üblichen Kram dreht, sondern von Zeitreisen
handelt. Damit hat Kerstin Gier eine neue Welt erschaffen, von der man
gar nicht genug bekommen kann. Gewürzt mit einer spannenden
Liebesgeschichte ist der Auftakt der Edelstein-Trilogie das perfekte
Buch für jeden, der gerne mal in andere Welten abtaucht.
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