Mittwoch, 12. Januar 2022

Wohlfühl-Romance mit viel Humor – Rezension zu „Heartbreak Boys“ von Simon James Green

Werbung/ Rezensionsexemplar

Titel: Heartbreak Boys
Reihe: Einzelband
Autor: Simon James Green
Genre: Romance (Young Adult)
Verlag: one
Preis: € 14,00 Paperback; € 6,99 ebook
Erschienen am: 26.11.2021
Seitenzahl: 416

Leseempfehlung? Unbedingt!
 
 

"Eine locker-leichte LGBTQIA+ Geschichte über gebrochene Herzen, einen verrückten Roadtrip, Social Media und die große Liebe

Für Jack und Nate sollte der Prom ganz besonders werden, doch was die beiden nicht wissen: Ihre festen Freunde haben eine Affäre. Am Ende des Abends sind Nate und Jack Single – und ihre Ex-Freunde offiziell zusammen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, zelebrieren die frisch Verliebten ihre Beziehung auf Instagram. Also beschließen Jack und Nate auf ihrem eigenen Account @TheHeartbreakBoys zum Gegenangriff überzugehen. Dabei schlittern sie von einer kuriosen Situation in die nächste. Ob sie gemeinsam ihren Herzschmerz überwinden können?
„Simon James Green ist witzig und romantisch und schreibt mit charmanter Beobachtungsgabe” Becky Albertalli"
 
Auch hier verweise ich euch liebend gerne wieder auf die Rezension zum Buch von Sophia von Wordworld (IG: @wordworld.books), mit der ich "Heartbreak Boys" im bisher witzigsten Buddyread gelesen habe! ♥
 

"Simon James Green wurde in Nottingham geboren. Zunächst studierte er Jura in Cambridge, bevor er anfing, am King’s Head Theater in London zu arbeiten. Es folgten einige West-End-Shows und UK-Touren, unter anderem Rocky Horror Show und West Side Story. Heute arbeitet er als Autor und Drehbuchautor. Für seine Bücher hat er schon mehrere Auszeichnungen bekommen. Heartbreak Boys ist sein Debüt bei ONE."

"'Soll das ein Witz sein?'"


Das Cover gefällt mir richtig gut! Ich mag den Comic-Stil, die poppigen Farben und die Hinweise auf Instagram. Nate und Jack sehen nicht nur so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe, das Cover hat auch sonst genau den gleichen „Vibe“ wie das Buch.
Der Titel passt natürlich ebenfalls, immerhin nennen Jack und Nate ihren Instagram-Account auch „HeartbreakBoys“.

Der Inhalt hat mich ebenfalls überzeugt.
Bereits zu Anfang wird schnell deutlich, dass „Heartbreak Boys“ sehr humorvoll ist und insgesamt nicht allzu ernst genommen werden sollte. Es ist eine typische young adult-Wohlfühl-Romance mit Roadtrip, die zwar durchaus Klischees aufweist, diese aber so geschickt einsetzt, dass sie zum Stilmittel werden, das den Charme des Buches ausmacht.

Besonders kennzeichnend für „Heartbreak Boys“ ist, dass viele Situationen extrem überspitzt, „over the top“ dargestellt sind und dadurch oft auch sehr konstruiert wirken. Das fällt jedoch beim Lesen überhaupt nicht negativ auf, im Gegenteil!

Gerade dadurch, dass die genannten Klischees gezielt zum Überspitzen dieser Situationen eingesetzt werden, kauft man dem Buch jegliche Übertreibung ab. Man merkt, dass der Autor vieles sehr ironisch meint; das trägt zum Humor des Buches bei und man hat beim Lesen viel Spaß. So fädelt er zum Beispiel auch viele Memes in die Handlung ein („OK, Boomer“, Karen), ohne dass es irgendwie gezwungen wirkt. Alles – die überspitzte Darstellung, die Klischees, der Humor – harmoniert einfach wunderbar miteinander und führt dazu, dass „Heartbreak Boys“ trotz allem sehr echt und lebensnah wirkt. Der Autor schafft es, den richtigen Ton sowohl für die Protagonisten als auch für seine Zielgruppe zu finden.

Die Protagonisten selber sind zwei hervorragend konturierte Charaktere. Jack und Nate sind grundsätzlich sehr gegensätzlich und haben auf dem ersten Blick nicht viel miteinander gemeinsam, aber je besser man die beiden kennenlernt, desto stärker ist die Chemie zwischen beiden greifbar und desto mehr kann man sich auch in sie hineinversetzen. Besonders liebenswert fand ich es, dass Jack immer ein bisschen zu quirlig, und Nate stets grummelig unterwegs war. Diese Dynamik zwischen den beiden macht einen großen Teil des Buches aus, und der Autor hat das mit seinem Humor wunderbar umgesetzt!

„‚Lebe wohl, mein Prinz‘, flüstere ich ihm zu. ‚Schöne Träume, mein stattlicher holder Jüngling!‘ ‚Hau ab, Jack‘, brummt Nate.“ (S. 202).

Beide haben in ihrem Leben schon Unterschiedliches erleben müssen, vor allem Jack ist bisher viel Homophobie ausgesetzt gewesen – einiges davon erlebt der Leser im Laufe der Handlung auch mit.

Der Umgang beider Jungs damit ist sehr unterschiedlich, dafür aber nicht weniger nachvollziehbar. Man bekommt einen Eindruck davon, wie Jack und Nate jeweils mit ihren Dämonen kämpfen müssen und wie sie daran wachsen. Die Art und Weise der Umsetzung ist sensibel und erfolgt mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne dabei den humoristischen, ironischen Unterton des Buches zu verlieren. Das hat mir sehr gut gefallen! Ähnliches gilt im Übrigen für die romantischen Szenen – es ist genug Gefühl dabei, um verzückt ins Schwärmen zu geraten, aber sie sind gleichzeitig mit so viel Humor gespickt, dass man auch in diesen Situationen oft nicht anders kann, als laut loszulachen.

„‚Du kannst die Gefühle anderer nicht kontrollieren‘, meint Maria. ‚Das ist unmöglich, und du solltest es auch nicht versuchen. Das ist ihr Leben, und das hier ist deins. Du brauchst deine eigenen Besten Tage.“ (S. 246)

Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet im Übrigen Nates kleine Schwester Rose – mein heimlicher Favorit des Buches! Das Kind ist erst acht (?) Jahre alt und haut einen Spruch nach dem anderen raus und sorgt damit für Überraschung in vielerlei Hinsicht. Man rechnet nicht damit, dass ein Kind in ihrem Alter so abgeklärt und schonungslos ehrlich ist, aber die Art, wie sie dargestellt wird, sorgt dafür, dass man es ihr abkauft. Sie ist „nur“ eine Nebenfigur, erhält dadurch aber einen greifbaren Charakter und fügt sich wunderbar in die Handlung ein, statt einfach nur „da“ zu sein.

„Rose verdreht die Augen. „Genau das, was diese Würstchenparty braucht – noch ein Würstchen.‘“ (S. 267)

Gleiches gilt auch für die anderen Nebenfiguren – es ist mir keine untergekommen, die sich für mich nicht echt angefühlt hat und in meinem Empfinden keinen Platz im Buch gehabt hätte. Das fällt hier besonders positiv auf!

Insgesamt hatte ich also unheimlich viel Spaß beim Lesen. Mein einziger Kritikpunkt und der Grund, weshalb „Heartbreak Boys“ es für mich nicht zum Highlight geschafft hat, ist, dass der Autor an einigen Stellen ruhig noch etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können; insbesondere der Konflikt am Ende des Buches ist in meinen Augen zu einfach gelöst. Das ändert letztlich aber auch nichts daran, dass „Heartbreak Boys“ eine wundervolle, spaßige Wohlfühl-Romance ist, aus der man trotz der teils fehlenden Tiefe sehr viel mitnehmen kann.


„Heartbreak Boys“ zeichnet sich vor allem durch den herrlich überspitzten, ironischen Humor aus, der oft dafür sorgt, dass Szenen doch etwas unrealistisch werden, ohne gleichzeitig dabei unglaubwürdig zu werden. Der kluge Einsatz mancher Klischees, Memes oder frecher Nebenfiguren sorgt dafür, dass man dem Buch alles abkauft und beim Lesen unheimlich viel Spaß hat.
Zwischendurch wünscht man sich zwar ein wenig mehr Tiefe, aber trotzdem ist „Heartbreak Boys“ ein Buch, das man gerne und auch gerne wieder liest!
4,5/5 Lesehasen.


Vielen lieben Dank an

(c) #bloggerjury

(c) One-Verlag

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



4 Kommentare:

  1. Hey hey,

    ich kann mal wieder jeden Satz nur unterschreiben! Und die Zitate, ahhhh, wenn ich an die vielen Szenen zurückdenke, kichere ich immer noch. Vor allem Rose und die Würstchenparty kriegt mich echt jedes Mal 😂

    Liebe Grüße
    Sophia

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    1. jaaa, ich hab mich beim Schreiben der Rezi auch nochmal gut beömmelt xDD

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  2. Ich liebe dieses Buch. Hab es gelesen und meine Tochter auch.

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