Sonntag, 12. April 2015

[Buchrezension] Vendetta: Die Rache der Anna Pizzo & Zerrspiegel - Katja Montejano

Als nächstes, weil beide Bücher von der gleichen Autorin sind, gibt´s zwei Rezis auf einmal! ^^

 Vendetta: Die Rache der Anna Pizzo

Seiten: 220
Genre: Mafiathriller
Teil einer Reihe? Nein.
ISBN: 978-3-943650-81-5
Preis: € 12,99
Verlag: Pax et Bonum

Erster Satz: 

Benzin- und Müllgestank schwängerten die warme Morgenluft der Peripherie von Ponticelli.

Inhalt:

Anna Pizzo, Tochter des sizilianischen Cosa Nostra-Chefs Don Vito, lebt nach einem brutalen Übergriff und dem Tod ihres ungeborenen Sohnes zurückgezogen in ihrem Loft. Nach der Versöhnung mit ihrem Vater, der sie einst in eine unfreiwillige Heirat drängen wollte, sichert dieser ihr Hilfe bei ihrer Vendetta zu: Anna will Malik Brenner, ihren ehemaligen Freund und den Mörder ihres Kindes, zur Strecke bringen. Um sich ganz auf die Suche nach ihm konzentrieren zu können, kündigt die hochbegabte Hackerin ihren Job bei der Soffex AG, wird aber an ihrem letzten Arbeitstag Zeugin des Amoklaufs ihres ehemaligen Vorgesetzten Daniel Rohner.
Zur selben Zeit bricht in Italien ein blutiger Mafiakrieg aus. Zwei Brüder versuchen, die Alleinherrschaft über die vier großen Organisationen an sich zu reißen. Um Anna nicht zu gefährden, beordert Don Vito seine Tochter nach Sizilien zurück. Was niemand weiß: Es gibt einen Maulwurf unter Don Vitos engsten Vertrauten.
Wer steckt hinter den blutigen Anschlägen auf die Mafia-Clans? Während Anna eine Spur in der Schweiz verfolgt, gerät sie zwischen die Fronten und in Lebensgefahr. Wer ist ihr Freund und wer ihr Feind?
»Vendetta – Die Rache der Anna Pizzo« ist eine rasante Story, ein Cocktail aus Action, Rache, Verrat und Familienehre – gewürzt mit Internet- und Wirtschaftskriminalität. Die Autorin Katja Montejano verwebt ihre Leidenschaft für Kriminalfälle geschickt mit fiktiven Figuren und tatsächlichen Ereignissen zu einem authentischen Thriller, der in Neapel, auf Sizilien und in der Schweiz spielt.

Aufmachung:

Das Motiv des Covers ist jetzt nicht unbedingt das schönste, was ich je gesehen habe, aber mir gefällt die Farbgebung sehr. 
Die Frau, die dort zu sehen ist, stellt vermutlich Anna dar. Ich finde es gut, dass man ihr Gesicht nicht sehen kann, da es bei Covern mit Gesichtern ja meistens so ist, dass das Gesicht auf dem Cover gar nicht so ist, wie man sich den/die Protagonist/in vorgestellt hat. Hier eben nicht.
Der Titel passt meiner Meinung nach gut, da es im Buch ja um Rache - also "Vendetta" - geht.

Meine Meinung:

Der Klappentext verspricht einen spannenden Thriller rund um Anna, der etwas schreckliches widerfahren ist und nun Rache will, und die italienische Mafia.
Leider muss ich sagen, dass ich ein kleines Bisschen enttäuscht wurde.
Zum Einen sind die Personen alle recht oberflächlich beschrieben; sie wirken aufgesetzt und sind so für den Leser nicht richtig greifbar. Ich konnte mich schlecht in die einzelnen Figuren bzw. Anna reinversetzen. 
Besonders sie, also die Protagonistin, ist dazu nämlich noch ziemlich unsympathisch. Sie ist ein eher schwacher Charakter, was allerdings auch an der fehlenden Tiefe der Figur liegen kann. 
Da sie ziemlich temperamentvoll ist, würde man als Leser denken, dass sie sehr starke Rachegelüste hegt. Zwar ist sie wütend und alles, jedoch kommt dieses brennende Rachegefühl beim Leser nicht so wirklich an, weil man sich eben nicht richtig in sie hineinversetzen kann.
Stark ist ebenfalls nicht wirklich realistisch dargestellt. Einerseits ist er jemand, der schon sehr viele schreckliche Dinge erlebt und gesehen haben muss und ziemlich knallhart wirkt, andererseits führt er oftmals längere mehr oder weniger philosophische Monologe. An sich ist das nichts Schlimmes, jedoch will es so, wie es in Vendetta ist, nicht so richtig zusammenpassen, wodurch Stark ein wenig unglaubwürdig und irgendwie auch wunderlich wirkt.
Einzig mit Chavah konnte ich mich anfreunden, aber das liegt vielleicht auch daran, dass sie mich irgendwie an Ziva aus NCIS erinnert hat. Sie ist ebenfalls eine knallharte ehemalige Mossad-Agentin, mit der man sich nicht anlegen möchte. Auch Chavah zeigt nach außen nur ihre harte Schale und ihr mittlerweile toter Bruder ist genau wie Zivas zur Hamas übergelaufen. Dabei ist mir aufgefallen, dass beide Brüder auffällig ähnliche Namen haben (Tari & Ari).
Ob das allerdings Absicht war, oder ob ich mir das alles nur einbilde, weiß ich nicht. :D
Was Spannung angeht, ist Vendetta ebenfalls nicht das Sahnehäubchen auf der Thriller-Torte. Einige Stellen weisen zwar etwas Nervenkitzel auf, allerdings eben auch nur einige. Besonders zum Ende hin wird das Buch immer vorhersehbarer und man kann sich denken, wie es ausgeht. 
Im Laufe des Buches nimmt die Qualität also leider ab, obwohl doch eigentlich das Gegenteil erwartet wird. In der Hinsicht kann man mehr von einem (Mafia-)Thriller erwarten.
Trotz allem hat mir die Geschichte, die einen gut gestalteten und zwischendurch sogar überraschenden Plot aufweist, an sich jedoch gut gefallen. 
Aufgrund des leichten Schreibstils (und der wenigen Seiten) konnte ich Vendetta innerhalb eines halben Tages mit kleineren Unterbrechungen durchlesen. 

Fazit:

Vendetta ist ein netter kleiner Mafiathriller, um Langeweile zu bekämpfen. Wegen der oberflächlichen Charaktere und der oftmals mangelhaften Spannung ist es allerdings nicht das Non-Plus-Ultra.
Gute 3/5 Lesehasen.


Zerrspiegel

Seiten: 260
Genre: Thriller
Teil einer Reihe? Nein.
ISBN: 9783944264738
Preis: € 12,00
Verlag: SWB

Lieblingszitat:

Es entzog sich ihrer Logik, weshalb man Blumen tötete, um Menschen für ein paar Stunden oder Tage eine Freude zu bereiten. (S. 102 - Jazz)

Erster Satz:

Zufrieden liegt er neben ihr, streichelt mit seiner rechten Hand an ihren Beinen entlang, immer weiter nach oben.

Inhalt:

Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben!

Aufmachung:

Das Cover gefällt mir besser. 
Man sieht den Umriss eines Manns vor einem hellen Raum und kann ihn so nicht erkennen. Das passt zum Inhalt, da niemand weiß, wer der Täter wirklich ist. Die Farbgebung gefällt mir hier ebenfalls gut. 
"Zerrspiegel" als Titel passt ebenfalls gut. Nicht nur, weil der Täter welche benutzt, sondern auch, weil die Wahrheit verzerrt scheint, eben wie in einem Zerrspiegel.

Meine Meinung:

Nicht nur das Cover von Zerrspiegel gefällt mir besser, auch der Inhalt. 
Der Prolog ist aus der Sicht des Täters geschrieben und, wie ihr am ersten Satz auch schon erkennen könnt, fängt sofort spannend an. Über das gesamte Buch kommen immer mal wieder Kapitel aus dieser Sicht, es bleibt also weiterhin spannend und dadurch, dass man erst nach und nach erfährt worum es eigentlich geht, hängt man am Buch.
Es ist allerdings immer wieder gefährlich, aus der Sicht des Täters zu schreiben, da man unter Umständen zu viel verraten könnte, allerdings hat Montejano es geschafft, dass die Geschichte fast immer unvorhersehbar bleibt. Vereinzelt kann man jedoch erahnen, was als nächstes passiert.
Besonders hat mir jedoch der extrem hohe Schockfaktor hier gefallen. 
Zerrspiegel ist teilweise echt hart und wirklich nichts für schwache Nerven, selbst ich war schockiert. Meiner Meinung nach macht das einen guten Thriller aus. 
Das, was wirklich schockt, erwartet der Leser nicht, was es umso extremer macht. 
Wie das Buch endet, gefällt mir jedoch weniger. 
Das Ende kommt ziemlich abrupt, ganz plötzlich ist alles vorbei. Genauso gut hätte hier ein Plottwist hingepasst, und wahrscheinlich fehlt genau das zum Megathriller: Ein Plottwist, der den Leser so richtig zum Schwitzen bringt.
Jedenfalls ist das Ende meiner Meinung nach nicht das Gelbe vom Ei, viel zu abrupt und ein wenig wirkt es auch so, als hätte die Autorin keine Lust gehabt. Aber auch wirklich nur ein bisschen. 
Die Protagonistin ist sympathisch und auch realistisch dargestellt. Dennoch wurde ich nicht so richtig warm mit ihr, da auch hier die Tiefe fehlt, genau wie bei den anderen Figuren. Dadurch kann keine Nähe zum Leser entstehen.
Trotz allem fehlt das gewisse Etwas, das einen wirklich thrilligen Thriller, den man nie wieder aus der Hand legen will, ausmacht, hier leider. 
Alles in Einem ist Zerrspiegel also ein netter kleiner Thriller für zwischendurch, der sich, aufgrund des auch hier gut zu lesenden Schreibstils schnell liest, allerdings nichts Besonderes.

Fazit:

Das gewisse Etwas fehlt, die Protagonisten sind wieder oberflächlich gehalten - auch wenn sie diesmal sympathisch sind - und das Ende ist ziemlich abrupt. Trotz allem ein gelungener Thriller, der Spannung mit sich bringt. Wenn man jedoch nicht allzu viel abkann, sollte man hier die Finger von lassen, da es (besonders an einer bestimmten Stelle) echt extrem wird.
4/5 Lesehasen.


Über die Autorin:

(c) Pax et Bonum
Katja Montejano wurde 1967 in Aarau (Schweiz) geboren und lebt
mit ihrem Ehemann und Hund in Zofingen. Nach Abschluss einer Banklehre war sie in diversen Kreditinstituten und Unternehmen tätig. Seit 2001 arbeitet sie als Übersetzerin in der Informatikabteilung einer
größeren Bankengruppe.
Ihre Leidenschaft zur Spannungsliteratur hat sie dazu bewogen,
selber Geschichten und Thriller zu schreiben.



Vielen lieben Dank an

Katja Montejano

für die Bereitstellung dieser Rezensionsexemplare! ♥


GLG

1 Kommentar:

  1. Huhu,

    ich habe gerade deinen Blog entdeckt und bin gleich mal Leserin geworden :)
    Ich würde mich über einen Besuch von dir auf meinem Blog www.lovinbooks4ever.blogspot.de riesig freuen!!!
    Vielleicht gefällt er dir ja auch?! :D

    Liebste Grüße

    Sonja

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