Doch Artemis segnet ausgerechnet Areto mit ihren Kräften, die keine Kriegerin ist und auch sonst kein hohes Ansehen genießt. Wie kann eine wie sie der Macht einer Göttin würdig sein und ihre Schwestern in eine neue Welt führen?
Während Areto lernen muss, mit ihrem Schicksal umzugehen, spaltet ihre Erwählung die Amazonen in zwei Lager – ein Konflikt, der ihrem Volk im Trojanischen Krieg den Untergang bringen könnte. Denn der wahre Feind lässt sich nur mit vereinten Kräften töten. Um das Leid der Amazonen zu enden und sie zur Macht zur führen, müssen nicht nur Helden sterben, sondern auch Götter."
Der Titel passt ebenso gut. Zum einen wird er im Text erwähnt, zum anderen bekommt er durch den Inhalt auch mehrere tiefere Bedeutungen. Solche Momente mag ich sehr gerne!
Bereits jetzt kann ich auch schon sagen, dass mir die Umsetzung an sich super gefallen hat, auch wenn mich das Buch im Ganzen nicht hundertprozentig abholen konnte.
Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die Autorin nichts beschönigt. Die Amazonen sind Kriegerinnen, die vom Kriegsgott Ares abstammen – und dementsprechend brutal, blutig und gewalttätig hat sie sie auch dargestellt. Gleichzeitig sind die Frauen nicht weniger menschlich, weshalb man trotzdem noch sehr gut mit ihnen sympathisieren und mitfühlen kann.
Vor allem aber ist dieses Buch und die Darstellung der Amazonen ein Paradebeispiel für feministische Literatur in der Fantasy! Selbst wenn mich nicht alle Aspekte des Buches überzeugen konnten – dadurch hat „Die Götter müssen sterben“ es geschafft, mich zu inspirieren, zu berühren und zu motivieren und alleine deshalb verdient das Buch einen besonderen Platz in meinem Regal.
„Abfall? Bei den Göttinnen, das warst du nie. Das ist keine Frau dieser Welt, und wenn es tausend Männer sagen.“ (S. 290)
Die Namen der einzelnen Amazonen (und auch der anderen Figuren) sind dabei zwar etwas schwierig zu merken und teilweise auch sehr ähnlich. Trotzdem erhält jede Figur einen eigenen Unterton im Schreibstil, sodass es einem sehr leichtfällt, sie voneinander zu unterscheiden. Das ist definitiv auch ein Pluspunkt, denn gerade bei so vielen Figuren ist das nicht selbstverständlich!
Im Übrigen hat mir auch die Darstellung der einzelnen Götter sehr gut gefallen. Ähnlich wie die Amazonen sind sie blutrünstig, brutal und manisch dargestellt – wie unsterbliche Götter eben. Auch hier hat die Autorin also nichts beschönigt oder „verniedlicht“.
Diese Ehrlichkeit und Ungefiltertheit ist der größte Pluspunkt des Buches und macht seinem Genre der Dark Fantasy alle Ehre.
Das kann ich leider auch nicht so wirklich beantworten. Ganz wesentlich liegt es daran, dass das Buch teils doch sehr langatmig ist. Nicht selten hatte ich bspw. das Gefühl, an die 200 Seiten gelesen zu haben, während es in Wahrheit bloß um die 50 waren. Ab und zu musste ich mich sogar regelrecht dazu überreden, weiterzulesen. Aber weshalb genau ich das Gefühl hatte, dass das Buch so zäh ist, kann ich nicht wirklich festmachen. Möglicherweise, weil der Schreibstil nicht meins war, vielleicht hätte ich mir auch ein paar mehr rasante Stellen gewünscht? Ich weiß es nicht zu 100 %, ich kann nur sagen, dass mich das Buch nicht so sehr gefesselt hat, wie ich es mir gewünscht habe.
Das ist natürlich jetzt extrem subjektiv, das ist mir bewusst. Deshalb werde ich dem Buch auch nur einen Punkt abziehen. Es hat eben alles richtig gemacht, was es richtig zu machen gibt, und ich habe keine handfesten Kritikpunkte. Der Funke ist bloß nicht übergesprungen, was vielleicht auch daran liegt, dass es möglicherweise nicht der richtige Zeitpunkt für mich gewesen ist.
Nora Bendzko interpretiert den Mythos um die Amazonen neu und setzt ihn in überzeugender, greifbarer Weise um. Das Buch setzt Vorwissen über die griechische Mythologie, speziell über den trojanischen Krieg voraus, aber diejenigen, die gerne Bücher darüber lesen, werden hier ein paar interessante Lesestunden finden.
Ich habe keine objektive Kritik an „Die Götter müssen sterben“ zu äußern. Dennoch muss ich sagen, dass es mir zwischendurch leider zu zäh und zu anstrengend zu lesen war. Woran genau das gelegen hat, kann ich jedoch nicht sagen, es gibt keinen Anker im Buch, an dem ich dieses Gefühl festmachen könnte. Deshalb – weil das Buch also alles richtig gemacht hat, und es für mich möglicherweise nur der falsche Zeitpunkt war – werde ich dem Buch nur einen Punkt abziehen und empfehle es jedem, der sich für die Amazonen interessiert oder ein feministisches Buch lesen möchte.
4/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an
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Hallo Sofia,
AntwortenLöschendieses Buch ist mir bei der Recherche nach Neuerscheinungen auch ins Auge gefallen. Ich finde alleine das Cover überzeugt schon sehr und der Klappentext klingt auch richtig gut.
Daher war ich auch sehr gespannt auf deine Rezension, als ich sie auf deinem Blog erblickt habe.
Sehr wichtig fand ich deinen Hinweis, dass es nicht schlecht wäre hier ein gewisses geschichtliches Grundwissen mitzubringen.
Schade ist natürlich, dass sich die Geschichte für dich etwas gezogen hat. Ich hatte das jedoch auch öfters mal bei Büchern mit einer etwas stärkeren Seitenzahl.
Ich freue mich, dass dir die Geschichte trotz der kleinen Kritikpunkte dennoch in einigen Punkten sehr gefallen hat.
Vielen Dank für deine ehrliche und hilfreiche Rezension <3
Liebe Grüße
Tanja
Huhu Tanja!
LöschenDanke für deinen Kommentar :)
Ich denke, das lag in meinem Fall hier nicht mal unbedingt an der Seitenzahl, vermutlich war es für mich schlicht der falsche Zeitpunkt. Daher ja trotz allem noch die hohe Bewertung und Leseempfehlung :D
Hoffe sehr, dass dir das Buch besser zusagt, wenn du es liest. :)
LG zurück :)
Hallo liebe Sofia,
AntwortenLöschenich habe das Buch erst vor ein paar Tagen beendet und kann dir nur zustimmen: es zieht sich stellenweise. Für die etwas über 500 Seiten habe ich fast 10 Tage gebraucht - ein deutliches Zeichen, dass mich das Buch leider nicht ganz so gefesselt hat, wie ich es mir gewünscht hätte :/ Inhaltlich absolut spannend, der griechische Hintergrund ist top (ich habe sowohl die Odyssee, als auch die Illias zuhause im Regal stehen <3), allerdings hat mir der Schreibstil auch nicht 100% zugesagt. Nichtsdestotrotz ein gutes Buch, wenn man einen feministischen Blick auf die antike griechische Mythologie wagen will!
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)
Huhu Lisa,
Löschengenauso ging es mir auch, was echt schade ist, weil der mythologische Aspekt an diesem Buch eben so viel Spaß macht.
LG zurück ♥