Sonntag, 31. Mai 2015

[Buchrezension] Die Magie der kleinen Dinge - Jessie Burton

Originaltitel: The Miniaturist
Seiten: 480
Genre: Historischer Roman
Teil einer Reihe? Nein.
ISBN: 978-3-8090-2647-1
Preis: €19,99
Verlag: Limes

Erster Satz:

Eigentlich hätte die Beerdigung in aller Stille stattfinden sollen, denn die Verstorbene hatte keine Freunde.

Inhalt:

Wenn der Schein trügt, muss man zweimal hinsehen

Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden …

Aufmachung:

Das Cover gefällt mir doch schon recht gut. Ich habe mir Nella so in etwa vorgestellt wie die Frau, die dort zu sehen ist und man sieht ein Zimmer des Puppenhauses, das im Buch doch schon eine relativ große Rolle spielt.
Den deutschen Titel finde ich ebenso gelungen wie den OT.
Das Buch ist in insgesamt fünf Teile geteilt, von denen jeder mit einem Bibelzitat beginnt.
Im Anhang finden sich Erklärungen zu einigen holländischen Begriffen, die das Verständnis erleichtern, sowie eine Übersicht über das Durchschnittseinkommen einiger sozialen Gruppen im Holland des 17. Jahrhunderts und das Durchschnittsauskommen eines Holländers zu der Zeit.
Mit dem Lesebändchen dazu ist das Buch also recht hochwertig und hübsch gestaltet.
(LESEBÄNDCHEEEN!!! :D)

Meine Meinung:

Auch dieses Buch hat einen vielversprechenden Klappentext, der mich jedoch wieder enttäuscht hat.
Ich war gespannt auf die Geheimnisse der Brandts und wollte wissen, was es mit der Miniaturistin auf sich hat. "Die Magie der kleinen Dinge" erschien mir wie ein spannender historischer Roman, auf den ich mich dann natürlich auch dementsprechend gefreut habe.
Tja, leider hat Burton all das nicht so umgesetzt, wie ich es mir erhofft hatte.
Die Geheimnisse der Brandt sind gar nicht so geheimnisvoll, wie sie zuerst den Anschein haben, bereits nach den ersten hundert Seiten hatte ich eine Ahnung, was die Familie verbirgt. Und als es dann auch wirklich so war, war ich nicht sonderlich überrascht, da es ja doch sehr offensichtlich war.
Allerdings ist das nicht das einzige, das ich erraten konnte und so wurde das Buch, von dem ich mir anfangs so viel versprochen habe, doch sehr schnell ziemlich langweilig.
Dazu kommt dann noch, dass Burtons Schreibstil doch sehr schwerfällig ist. Zwar ist mir klar, dass sie sich an die Zeit anpassen muss, allerdings hat die Autorin das dann doch sehr holperig umgesetzt, was den Lesefluss natürlich zusätzlich noch erschwerte.
Ebenfalls negativ fällt die Protagonistin auf: Sie - und auch alle anderen Charaktere - ist sehr oberflächlich gehalten, weshalb der Leser keine richtige Beziehung zu ihr aufbauen kann und nicht wirklich warm mit ihr wird.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass sie - besonders zu Anfang - noch sehr naiv und kindlich ist. Dann entwickelt sie sich jedoch weiter und man merkt schon, dass sie am Ende über sich hinaus gewachsen ist. Das ist ein Pluspunkt.
Ebenso hat mir gut gefallen, wie Burton die Situationen der verschiedenen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen - Reiche, Arme, Diener, Dunkelhäutige, Homosexuelle - dargestellt hat. Man erkennt, welchen großen Einfluss die Kirche zu der Zeit in Amsterdam gehabt haben mochte - weshalb ich die oben erwähnten Bibelzitate auch passend fand - und kann sich die Gegebenheiten dort sehr gut vorstellen.

Fazit:

Ein Buch, das viel verspricht, jedoch nicht besonders gut halten kann.
Positiv anzumerken sind die Entwicklungen der Charaktere sowie die Darstellungen seitens der Autorin, wie es gewesen sein muss, zu der Zeit gelebt zu haben.
Allerdings fehlt es hier eindeutig an ein wenig Spannung, was zum Teil an der prägnanten Vorhersehbarkeit des Plots, zum Teil aber auch an der Protagonistin liegt. Außerdem lässt sich Burtons Schreibstil nur schwer lesen, ist also nichts für zwischendurch.
3/5 Lesehasen.


Über die Autorin:

(c) Alexander James

Jessie Burton, geboren 1982, studierte an der Oxford University sowie an der Central School of Speech and Drama. Sie arbeitet unter anderem als Schauspielerin und lebt in London. Mit ihrem Debütroman "Die Magie der kleinen Dinge" begeisterte sie Verlage in aller Welt – die Rechte wurden in 32 Länder verkauft. In ihrer Heimat England eroberte sie sofort die Bestsellerliste und wurde von der Presse hochgelobt.



Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG


[Buchrezension] Bird Box: Schließe deine Augen - Josh Malerman

Originaltitel: Bird Box
Seiten: 320
Genre: Thriller
Teil einer Reihe? Nein.
ISBN: 978-3-7645-3121-8
Preis: €19,99
Verlag: Penhaligon
Hier bestellen!

Lieblingszitat:

Ich bin immer davon ausgegangen, dass uns unsere eigene Dummheit ins Grab bringt. (Don - S. 133)

Erster Satz: 

Malorie steht in der Küche und überlegt.

Inhalt:

Ich sehe was, das du nicht siehst - und es ist tödlich...

Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …

Aufmachung:

Mir gefällt das Cover super. Bedrohlich und dunkel, genau wie ein Thriller aussehen sollte. Außerdem finde ich das toll, dass im Schutzumschlag so ein "Guckloch", durch das man die Vögel auf dem eigentlichen Cover sehen kann. Sieht super aus!
Und der Titel passt auch. Man merkt aber erst hinterher, wie wahnsinnig der wirklich passt. ;)

Meine Meinung:

Endlich mal wieder ein Buch, das meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat!
Ehrlich, "Bird Box" ist einfach WAAAAAHNSINN!!!
Zuerst einmal finde ich das super, wie immer zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen wird. Das erkennt man ziemlich schnell daran, dass die Gegenwart im Präsens und die Vergangenheit im Perfekt geschrieben ist. 
Jedenfalls wird durch diese Zeitsprünge das Ganze so extrem spannend, da man zwar weiß, dass irgendetwas passiert sein muss, man aber verdammt noch mal bis zum Ende nie wirklich weiß, WAS da denn jetzt passiert ist. 
Aber nicht nur das macht "Bird Box" zum absoluten Inbegriff eines Pageturners, auch die Vorstellung, dass man nichts sehen darf, obwohl man ja doch eigentlich auf das Sehen angewiesen ist, treibt den Leser in den Wahnsinn.
Man weiß nie wirklich, wie die Außenwelt aussieht, da die Protagonistin dies auch nicht weiß, und gemeinsam mit ihr stellt man sich dann natürlich das Schlimmste vor.
Allgemein hat es mir hier besonders gefallen, wie der Autor mit der Unwissenheit des Lesers spielt. Er wirft ihm hin und wieder kleinste Brotkrumen an Informationen hin, die der Leser dann natürlich begierig aufpickt, ihn dann aber noch unwissender als vorher zurücklassen, und das hält natürlich am Buch.
"Bird Box" ist also von vorne bis hinten durchgehend spannend - obwohl ich jeden Tag erst um fünf zu Hause bin und dann noch Hausaufgaben machen muss und somit kaum Freizeit habe, hatte ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durch, was, denke ich mal, viel darüber aussagt, wie spannend es wirklich ist.
Dabei finde ich auch Malermans Idee unserer Zukunft interessant: Wir werden quasi von Wesen "zerstört", die die Menschheit bis dato noch gar nicht gesehen hat. Ist mal was Neues und absolut wahnsinnig umgesetzt, der Autor spielt nämlich hier mit der Angst des Lesers, nichts sehen zu können. Dunkelheit gehört zu unseren Urängsten, aber hier müssen die Menschen in der Dunkelheit leben, um überhaupt ÜBERleben zu können.
Man kann sich als Leser super in Malorie hineinversetzen, die sich nicht nur selber vor ihrer Außenwelt schützen muss, sondern auch noch zwei Kleinkinder, was das Ganze natürlich doppelt spannend macht. Und nur so nebenbei: Die Art, wie sie die beiden Kinder erzieht, oder vielmehr erziehen muss, ist fast genauso erschreckend.
Malorie ist ein starker Charakter, der sich zwangsläufig von einer unsicheren Frau zu einer selbstbewussten und starken Persönlichkeit entwickelt. Trotzdem bemerkt der Leser, dass sie, obwohl sie die Umstände enorm verändert haben, immer noch eine mitfühlende Person ist, die sich um ihre Mitmenschen sorgt und versucht, ihnen eine Stütze zu sein. 
Dies sieht man - abgesehen von den Kindern - besonders an Tom, den ich persönlich von allen Hausbewohnern am meisten mochte...

Fazit:

Ein wahnsinnig guter Thriller, der vom ersten bis zum letzten Buchstaben durchgehend packt.
Malerman beschreibt eine neue Zukunftsvision so dermaßen überzeugend, dass man sich richtig in die Protagonistin, die zudem ein sympathischer Charakter ist, hineinversetzen kann.
Alles in allem kann man nur sagen, dass "Bird Box" ein wahnsinniges Must-Read ist.
Einfach Wahnsinn.
5/5 wahnsinnige Lesehasen.


(c) Doug Coombe

Über den Autor:

Josh Malerman ist ein großer Fan von Gruselliteratur und zählt mehr als 500 Horrorfilme zu seinen Favoriten. Er schrieb zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, doch seine professionelle Karriere startete er mit Songtexten, bevor er sich ganz seinem Debüt Bird Box widmete. Josh Malerman ist Sänger und Chef der gefeierten Indie-Band The High Strung, mit der er bereits zweimal in Guantanamo Bay aufgetreten ist. Er lebt heute mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan.

Vielen lieben Dank an


für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

[Buchrezension] May Bee - Tomas Maidan

Seiten: 300
Genre: irgendwas zwischen Kriminalroman, humoristischer Roman und Fantasy
Teil einer Reihe? Ja, Teil 3 der Anoje-Trilogie,
lässt sich jedoch unabhängig voneinander lesen
ISBN: 978-3734782299
Preis: Taschenbuch: €9,99
Kindle Edition: €1,99
Verlag: Books on Demand

Lieblingszitat:

Schiff heißt rückwärts Fisch. Sieh es einfach mal so. Eine Frage der Perspektive! Das Schiff ist eine Illusion. Nur eine Schale. Ein Gefängnis für deinen Geist. Du musst aber die feinstoffliche Wirkung sehen." (Tuh zu May - Pos. 1317)

Erster Satz:

"So ein Wahnsinn", schrie May, "ein Kater darf doch nicht vorne auf die Straße raus!"

Inhalt:

Mays Leben ist verzwickt: Erst haut ihr Kater ab, dann rettet sie den falschen Mann - und zu allem Unglück arbeitet sie auch noch bei der Polizei von Kujai. Ein Paralleluniversum voller Hektik, Irrsinn, Korruption. Und sie bekommt die saure Gurke unter den klebrigen Fällen: Sie muss Konsul Bolaire finden - draußen auf Schloss Taubenschlag. Man sagt, dort würde eine Drogenbaronin ihre Pillen an die Bienen verfüttern. Mysteriös. May bricht mit ihrer Freundin Tuh auf, einer durchgeknallten Kioskbesitzerin, die mit der Laune einer rollenden Zitrone den Fall zum bunten Trip macht. Hinter Mauern aus Honig und zwischen magischen Pilzen entdecken die beiden Entsetzliches. MAY BEE ist Märchen, Krimi, Rock and Roll - und erzählt von der Magie des Ausreißens. In einer Welt voller Bullen machen May und Tuh die Fliege - und entdecken, dass man auch im Alleingang die Richtigen retten kann. Kafkaeskes Pop-Abenteuer mit schrägen Bienen.
Quelle

Aufmachung:

 Das Cover gefällt mir ganz gut, sieht irgendwie lustig aus mit der Biene. So gesehen passt es also auch zum Inhalt, der lustig sein soll.
Der Titel passt insofern, als dass es um May und um Bienen (deshalb Bee) geht. Allerdings ist es auch eine Anspielung auf das englische Wort für vielleicht maybe, da May ein recht unsicherer Charakter ist.

Meine Meinung:

Tja, also ich hatte mir von "May Bee" eine lustige Kriminalparodie mit mystischen Elementen (Was hat es mit den Bienen auf sich?) erhofft, wie es der Klappentext vermuten lässt, jedoch wurde ich ein wenig enttäuscht.
Ein Grund dafür ist, dass man als Leser irgendwie gar nicht weiß, in welches Genre man dieses Buch einordnen soll.
Ist es nun ein etwas anderer Kriminalroman? Ein humoristischer Roman? Wahrscheinlich eine Mischung aus so ziemlich allem, aber vermutlich doch eher so etwas wie eine Kriminalparodie, wie ich schon sagte, die jedoch mehr Parodie als Kriminal ist.
Für einen Kriminalroman fehlte es meiner Meinung nach gehörig an ermittlerischen Aspekten, denn alles, was May herausfindet, passiert dann doch eher durch Zufall oder auch mal aufgrund ihrer Tollpatschigkeit. Demnach häufen sich die Zufälle in "May Bee" wie in kaum einem anderen Buch.
May an sich ist allerdings nicht nur tollpatschig, sondern auch extrem naiv, was sie so nervig macht.
Sie weiß eigentlich kaum, wie sie den Fall lösen soll, hat aber auch nicht wirklich Mumm, sondern beschwert sich meistens nur darüber, wie unfähig ihre Kollegen sind (gut, die sind wirklich EXTREM unfähig, aber das hat der Leser beim ersten Mal auch schon bemerkt).
Naja, und weil May halt so naiv und tollpatschig - was an sich ja lustig sein könnte, hier aber doch etwas übertrieben wurde und in Kombination mit ihrer Naivität eher nervig wirkt - ist, wird der Leser nicht wirklich warm mit ihr.
Tja, und dann ist da noch das, was ich eben schon angeschnitten habe: Die anfangs fehlende Ermittlungsarbeit.
Man wird erst einmal sehr lang in Mays Leben eingeführt und es dauert eine ganze Weile, bis man herausfindet, was denn jetzt nun der Fall ist, und ob sie daran arbeiten wird und so weiter. Und als es dann endlich so weit ist, ermittelt May nicht wirklich, sondern stolpert, wie schon gesagt, nur über ihre Hinweise.
Auch an Spannung fehlt es "May Bee"; zwar ist es hin und wieder schon interessant, aber wirklich der Knaller ist das Buch hier nicht. 
Enttäuschend finde ich hier ebenso, dass vieles ungeklärt bleibt, und das Buch dann so im Nachhinein immer noch merkwürdig wirkt und vieles keinen Sinn ergibt.
Und wie ebenfalls schon erwähnt, soll das Buch wohl lustig sein, allerdings wirkt der Humor meistens nur aufgesetzt, einzig Tusnelda oder Tuh hat es mir angetan.
Die ein bisschen verrückte Pyromanin war dann doch für den einen oder anderen Lacher bei mir verantwortlich und wahrscheinlich wäre das Buch um einiges besser gewesen, wenn sie die Protagonistin gewesen wäre.
Dass das Buch bereits der letzte Teil der Trilogie ist, habe ich allerdings auch erst gemerkt, als ich das gelesen habe. Es lässt sich also ziemlich unabhängig von den anderen Bänden lesen, wobei man dann doch vielleicht einige Startschwierigkeiten hat, da die Geschichte in der Fantasiewelt "Kujai" spielt, in der so einiges anders ist als in der realen Welt.

Fazit:

Ein vielversprechender Klappentext, der auf ein lustiges Buch hoffen lässt. Leider trifft es der Humor nicht so ganz und durch einige offene Fragen am Ende wirkt die Geschichte ein bisschen seltsam.
Die Protagonistin ist sehr nervig, wohingegen ihre Freundin Tuh sich beim Leser beliebt machen kann.
Trotz einigen kleinen Stellen, an denen es mal ein bisschen spannend wird, lässt das Buch in diesem Punkt doch eher zu wünschen übrig.
2,5/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

1.: Im Kessel
2.: Taubenschlag

Über den Autor:

Tomas Maidan beschäftigte sich den größten Teil seines Lebens mit der Gestaltung von Bühnenlicht. Licht und Schatten, elektrische Blitze auf der Bühne und menschliche Dramen in den Kantinen bilden seine künstlerische Heimat. An seinem 40. Geburtstag wandte er sich dem Schreiben zu und zog nach Bremen. Tomas Maidan interessiert sich für die Frage, wer William Shakespeare war, woher die dunklen Träume stammen, und warum Frauen so attraktiv erscheinen, wenn sie sich nicht alles gefallen lassen.


Vielen lieben Dank an

Tomas Maidan

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG

[Buchrezension] Cayms Pakt der Liebe - Melanie Limbertz

Seiten: 284
Genre: Fantasy
Teil einer Reihe? Ja, Teil 1 der Chroniken der Gefallenen
ISBN: 9781506137339
Preis: Taschenbuch: €9,95
Kindle Version: €2,99
Verlag: Selfpublished

Erster Satz:

Der Boden knirschte unter den Hufen seines Rosses.

Inhalt:

Carolin greift, aus Verzweiflung und Trauer um ihre verstorbene Großmutter zu einem Buch aus ihrer Sammlung. Obwohl sie nicht an Hokuspokus glaubt, probiert sie einen der Zaubersprüche aus. Nicht wissend, auf was sie sich eigentlich einlässt, beschwört sie einen todbringenden Dämon, der ihr Blut in Wallungen bringt und ihre Gefühlswelt ins Chaos stürzt.

Caym, verraten von der Frau seines Herzens, ist für ewig dazu verbannt den Menschen zu dienen. Einzig die wahre Liebe kann die Bestrafung aufheben. Den Glauben daran hat er vor langer Zeit verloren. Aber Carolin weckt in ihm Gefühle, die er längst vergessen glaubte. Leider will sie das Herz eines anderen für sich gewinnen und Caym muss eine Entscheidung fällen. Sie gehen lassen oder um ihr Herz kämpfen? Quelle

Aufmachung:

Mir gefallen die Farben des Buches, allerdings habe ich mir Carolin gar nicht so vorgestellt wie die Frau auf dem Cover.
Auch das Format ist ungewöhnlich, was aber weiter nicht stört, anders als der Zeilenabstand im Text. Der ist so groß wie die Schrift selber, sodass das Buch irgendwie nicht wie eine Geschichte sondern eher wie ein Drehbuch oder so wirkt.
Dieser große Zeilenabstand hat mich beim Lesen eher behindert.
Der Titel passt zwar zur Geschichte, allerdings finde ich ihn irgendwie schnöde und auch recht einfallslos.

Meine Meinung:

Also, eigentlich habe ich mich auf das Buch gefreut, da es ja doch schon recht vielversprechend klingt. Umso enttäuschter war ich dann, als ich angefangen habe zu lesen...
Der größte Minuspunkt geht dabei an die Protagonistin Carolin, mit der ich mich gar nicht anfreunden konnte. Sie will stark und selbstbewusst wirken, ist aber gar nichts davon. Sie hat ständig nur gejammert und gesagt, was sie gerne hätte, aber was dagegen unternommen hat sie nicht. Das lässt sie ziemlich schwach aussehen und nervt den Leser natürlich.
Auch wirkt die Handlung ziemlich aufgesetzt und nicht nachvollziehbar beziehungsweise unrealistisch. So findet die Protagonistin das Zauberbuch, probiert nach einigem Hin und Her (was auch sehr unglaubwürdig beschrieben ist, so als würde sie sich gar nicht wirklich gegen die Existenz von Magie wehren, was man ja normalerweise erwarten würde) den Zauber aus und ist dann auch wenig überrascht, als er tatsächlich passiert.
Zwar bin ich kein Freund von unnötigen Lückenfüllern, allerdings hätte ich mir hier gewünscht, dass die Autorin das ein wenig mehr ausschmückt und die Protagonistin vielleicht etwas skeptischer gegenüber der Magie gestaltet, da man ja nicht jeden Tag einem Zauberbuch, das auch noch funktioniert, begegnet. Damit will ich nicht sagen, dass Carolin das alles sofort akzeptiert so wie es ist, aber der Protest, den sie aufbringt, wirkt irgendwie nicht aufrichtig und zu aufgesetzt.
Des Weiteren hat mich sehr gestört, dass die gesamte Geschichte so vorhersehbar ist. "Cayms Pakt der Liebe" ist ziemlich klischeereich, sodass ich natürlich genau wusste, was als nächstes passiert. Selbst, wie das Buch ausgeht wusste ich schon nach den ersten paar Kapiteln.
So finde ich persönlich es schon ziemlich "ausgelutscht", dass Carolin in ihren Chef verliebt ist, der in Wahrheit gar nicht so toll ist, wie sie glaubt (welch eine Überraschung!) und sie doof findet. Dass Caym sich in Carolin verliebt, weiß man auch schon ab der ersten Seite und ist so gar nicht überrascht davon, dass sie ihm mehr oder weniger die kalte Schulter zeigt.
Naja, und, wie gesagt, das Ende lässt sich auch schon sofort erraten.
So fehlt es dem Buch natürlich gehörig an Spannung und der "Höhepunkt" am Schluss ist gar kein richtiger Höhepunkt, da alles superschnell vorbei ist, und kaum etwas passiert, sodass der Leser das Gefühl bekommt, die Autorin hätte keine Lust mehr gehabt, das Buch vernünftig zu Ende zu bringen.
Aber weil ich fair bin, muss ich sagen, dass es vereinzelt ganz kleine Passagen gab, die ein bisschen spannend waren, aber eben auch nur ein bisschen, weil die Geschichte ja ziemlich vorhersehbar ist.
Der Schreibstil allerdings war auch nicht so das Non-plus-ultra; die Sätze waren meistens recht kurz, was teilweise den Lesefluss stoppt, und der Sprachstil ist auch nicht soo besonders.

Fazit:

Ein vielversprechender Klappentext, jedoch keine wirklich ansprechende Geschichte.
Die Protagonistin ist nervig, der Plot vorhersehbar und das Buch besteht quasi aus Klischees, sodass "Cayms Pakt der Liebe" sehr schnell sehr langweilig wird.
Die vereinzelte, kleine Spannung ist zwar ein Pluspunkt, geht aber unter all den negativen Punkten so ziemlich unter.
Das Buch würde ich wirklich nur denen empfehlen, die auf Klischees stehen und gerne vorher schon einmal die letzte Seite lesen, weil sie wissen wollen, wie das Buch ausgeht. Das kann man sich hier nämlich ersparen.
1/5 Lesehasen.


Über die Autorin:

Melanie Limbertz lebt und arbeitet in Bonn. Ihre Zeit verbringt sie jedoch lieber in ländlicher Gegend mit ihren Freunden und ihren zwei Pferden. Sie schreibt am liebsten Fantasyromane mit einem Hauch Romantik.
Ihr erster Fantasyroman "Cayms Pakt der Liebe" erschien im Februar 2015 als Print und Ebook bei Amazon.
Zur Zeit arbeitet sie abends nach der Arbeit an einem weiteren Roman aus der Welt der Dämonen und Engel.
Quelle

Vielen lieben Dank an

Melanie Limbertz

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG