Freitag, 3. April 2015

[Buchrezension] Liberty 9: Sicherheitszone - Rainer M. Schröder

Seiten: 496
Genre: Dystopie
Teil einer Reihe: Ja, Teil 1 der Liberty 9-Dilogie
ISBN: 978-3-570-15464-9
Preis: € 18,99
Verlag: cbj


Lieblingszitat:

"Du hast recht, es gibt nur wenige Dinge, für die es sich lohnt, das eigene Leben einzusetzen. Aber ich habe jetzt sogar zwei davon..." [...] "Die Freiheit und die Liebe" (S. 346, Dante zu Kendira)

Erster Satz:

Kendira schreckte aus dem Schlaf und richtete sich mit einem Ruck im Bett auf.

Inhalt:

Die Zukunft hat schon begonnen

Kendira beherrscht die Regeln. Liberty 9, das riesige Valley samt der beeindruckenden Lichtburg, in der 200 junge Auserwählte leben, ist ihr Zuhause. In völliger Abgeschiedenheit und umgeben von undurchdringlichen Schutzanlagen, leben die so genannten Electoren nach einem vorgegebenen Tagesrhythmus: Morgenappell, Unterricht, hochkonzentrierte computeranimierte Trainings. Kendira glaubt zu wissen, warum. Sie trainiert für einen höheren Zweck – doch nicht alle in Liberty 9 sind so privilegiert wie sie. Der junge Dante ist kaum mehr als ein Sklave. Kendira darf er sich eigentlich gar nicht nähern, doch eine unwiderstehliche Anziehungskraft bringt die beiden zusammen. Dantes Zweifel am grausamen System machen auch Kendira misstrauisch – und bringen beide in größte Gefahr. Denn Liberty 9 ist sicher – todsicher.

Buchgestaltung:

Das Cover ist ganz nett. Nicht besonders hübsch, aber auch nicht allzu hässlich, hab schon schlimmere gesehen. :D
Und mit dem 2. Teil daneben sieht das sogar ganz gut aus im Regal. ^^
Der Titel passt auch zum Inhalt, obwohl er nicht besonders einfallsreich ist.

Meine Meinung:

Ich hatte mir eigentlich mehr versprochen, da der Klappentext ja doch ganz gut klingt.
Bereits nach den ersten paar Seiten ist mir der Schreibstil Schröders irgendwie auf die Nerven gegangen. Er schreibt in seltsamen, kurzen Sätzen, die das Lesen nur erschweren.
Auch wird dadurch der Einstieg in das Buch schwieriger, erst recht, wenn man vorher ein Buch mit leichterem Stil gelesen hat, so wie ich. Man gewöhnt sich allerdings auch nicht daran, was eigentlich schade ist, da so das Niveau des Buches heruntergezogen wird.
Ebenfalls gar nicht haben mir die ganzen Videospiele gefallen. Es ist zwar eine gute Idee, und an sich aufgrund des technischen Fortschritts auch nicht allzu abwegig, dass alles Technik ist, und demzufolge auch in Simulationen und Videospielen trainiert wird, allerdings hat der Autor meiner Meinung nach viel zu viel Energie auf den Spielen verschwendet. Er beschränkt sich in "Liberty 9" eher auf die Beschreibung der ganzen Spiele, als auf die Hintergründe von Liberty 9, was bewirkt, dass der Leser schnell gelangweilt ist und sich leichter ablenken lässt.
Aber nicht nur die Videospiele sind mir irgendwann auf die Nerven gegangen, auch die Protagonistin hat mich ziemlich gestört.
Kendira hält sich für perfekt, was sie auch mehrmals erwähnt, und kann alles. Egal vor welchem Problem sie steht, sie löst es mal eben so mit links. Die Protagonistin hat keinerlei Fehler und wirkt selber wie ein perfekt programmierter Roboter, was den Leser auf Distanz hält und sie weniger authentisch macht.
Genauso merkwürdig fand ich die Entwicklung der Beziehungen der Figuren, bei der man kaum etwas mitbekommen hat, weil einfach kaum Gefühle im Spiel waren, oder wie schnell Kendira was das Geheimnis von Liberty 9 angeht, überzeugt wird. Generell trifft sie sehr schnell ihre Entscheidungen, und muss nicht einmal überlegen. An sich ist das ja nicht so schlimm, nerviger wäre es glaube ich, wenn sich der Protagonist gar nicht entscheiden könnte, aber das Lustige ist ja, dass ihre Entscheidungen immer richtig sind und kaum Probleme mit sich ziehen. Wie gesagt, sie ist "perfekt".
Auch wenn - vor allem aufgrund der Videospiele und der perfekten Protagonistin -, einige Passagen wirklich langatmig sind, war doch ausreichend Spannung vorhanden. 
"Liberty 9" wirkt auf den Leser wie eine Sekte - besonders schlimm finde ich, dass Bücher als "Seelengift" gelten! Also wir müssen echt verhindern, dass die Gesellschaft einmal so weit ist, dass fast alle Bücher verboten werden! 
Der Autor hat sich also etwas ausgedacht, was ich so noch nicht gelesen habe. Allerdings wünsche ich mir, im zweiten Teil weniger Videospiele zu lesen, sondern etwas über die Welt zu erfahren, und wie es zu der "Sicherheitszone" etc. kam. Das und ein winziger Cliffhanger sind der Grund, weshalb ich den 2. Teil trotz Kendira wohl irgendwann lesen werde.

Fazit:

An sich eine wirklich gute Idee, wobei jedoch leider zu viel Energie auf Unnötiges (Videospiele) verschwendet wurde und die Protagonistin Miss Perfect ist.
3/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

2.: Liberty 9 - Todeszone

Über den Autor:

(c) Leane Hasberg

Rainer M. Schröder, 1951 in Rostock geboren, ist einer der profiliertesten deutschsprachigen Jugendbuchautoren. Mit seinen bis ins kleinste Detail exakt recherchierten und spannend erzählten historischen Jugendromanen begeistert er seit mehr als zehn Jahren seine Leserschaft. Nachdem er viele Jahre ein wahres Nomadenleben mit zahlreichen Abenteuerreisen in alle Erdteile führte, lebt er heute mit seiner Frau in den USA.




GLG ♥

3 Kommentare:

  1. Bei mir liegen beide Teile am SuB, hoffentlich kann ich Miss Perfect verkraften, so etwas brauche ich eigentlich gar nicht. Aber auf die Idee dahinter bin ich nach wie vor sehr neugierig. Schöne Rezension!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Danke! :)
    Ja, die Idee ist auch wirklich gut. Naja, vielleicht ist Miss Perfect im zweiten Teil ja nicht mehr so perfekt, ist ja öfters so, dass man sich erst mit der Zeit mit manchen Protas anfreunden kann ^^

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