Donnerstag, 2. April 2015

[Buchrezension] Die Maybachs: Mädchenspiele - Annegrit Arens

Seiten: 293
Genre: ?
Teil einer Reihe? Ja, Teil 1 der Maybachs-Trilogie
ISBN: 978-3-944607-10-8
Preis: €9,99
Verlag: edition fredebold

Achtung: Nur als ebook erhältlich!

Erster Satz:

Eigentlich bin ich schön, sogar ziemlich schön.

Inhalt:

Die Maybachs: Eine Ur-Kölner Familie, stolz auf ihre Stadt und sich selbst, behütet und bürgerlich, geprägt vom Krieg und beschwingt vom Wirtschaftswunder der 60er-Jahre. Regina Maybach, Lenas Mutter, lebt und liebt ihr Leben in vollen Zügen.
Für Lena ist Regina schön, eigentlich zu schön und unschlagbar.
Lenas Vater, August Maybach, der Inbegriff eines „herzallerliebsten Daddys“, wie sie ihn nennt. Er nennt sie Prinzessin, wenn er am Herd steht und die weltbesten Reibekuchen* mit Rübenkraut und Schwarzbrot macht. Wer hätte diesen „staatse Kääl**“ nicht gerne als Daddy, geschweige denn als Mann?

Doch dann scheint Lenas Familienbild zusammenzubrechen. Und das auch noch in der Vorweihnachtszeit, als Regina mehr als einen heißen Flirt anfängt. Ausgerechnet mit einem Kunden ihres Vaters, einem Fleischgroßhändler. Warum nur? Tut Daddy nicht alles für sie?

Lena beschließt in ihrer pubertären und naiven Art, sich lieber selbst zu „opfern“ und Daddy zu rächen. Sie inszeniert eine Verführung in Etappen, bei der sie die typisch weiblichen Waffen mit den ersten amourösen „Gehversuchen“ einer Heranwachsenden kombiniert. Es ist wie ein Rausch. Plötzlich fühlt sie sich mächtig und als Heldin. Und bald wird sie Daddys Nebenbuhler ebenso in der Hand haben wie ihre schöne Mutter. Lenas Plan scheint aufzugehen …

Buchgestaltung:

Naja, besonders schön finde ich das Cover eigentlich nicht. Und ich kann beim besten Willen nicht sagen, was das Gummi-Krokodil da soll...
Das Einzige, das mir gefällt, ist das Pink. Ich mag pink. Ansonsten ist das Cover nichts Besonderes.

Meine Meinung:

Puuuh, naja.
Also, ich wollte mal was Neues ausprobieren und dieses Buch klang irgendwie lustig, also dachte ich mir "Wieso nicht?". Jetzt denke ich mir "Wieso nur?!"...
An sich hätte das Buch auch das Potenzial gehabt, lustig zu sein, aber das wird größtenteils von der Protagonistin zerstört.
Bereits beim ersten Satz habe ich geahnt, dass ich sie nicht würde leiden können, und ich habe recht behalten. Lena ist, glaube ich, in meinem Alter, allerdings verhält sie sich dermaßen kindisch, dass sie auch genauso gut fünf sein könnte. Dazu kommt noch, dass sie super viele Minderwertigkeitskomplexe hat - wirklich, in jedem zweiten Satz kommt so etwas, wie "Ich bin fett, aber meine Mutter ist hübsch". Das nervt! Generell kann ich es nicht leiden, wenn Menschen, die sich für zu dick halten, immer nur rumjammern und nichts dagegen machen. Entweder hat man etwas Speck auf den Rippen - was, nebenbei bemerkt, überhaupt keine Schande ist! - und ist stolz drauf (oder es ist einem zumindest egal) oder man ist unzufrieden, aber macht auch etwas dagegen. Sicher, das ständige sich Beklagen mag vielleicht anstrengend sein, aber mit Sicherheit nicht so, dass man Fett verbrennt. 
Und Lena hat wirklich nichts anderes gemacht: Ständig hat sie sich darüber beklagt, wie dick sie doch ist, aber das einzige, was sie macht, ist, sich mit ihrer Mutter zu vergleichen (was ich, abgesehen davon, sowieso nicht wirklich verstanden habe...), und das NERVT!!! 
Ich meine, ich versteh das, wenn jemand vollkommen unsicher ist und so, aber Lena ist einfach nur nervig. 
Dazu kommt nämlich auch noch, dass sie - was eigentlich ein Widerspruch ist -, denkt, es drehe sich alles nur um sie und sie ist das Zentrum unseres Sonnensystems.
Zuletzt trifft sie ständig irgendwelche dummen Entscheidungen, die an sich lustig sein könnten und auch zu etwas Lustigem führen könnten, es aber nicht tun, weshalb das auch nur nervt, genauso wie die meiner Meinung nach vollkommen übertrieben dargestellte Vergötterung ihres Vaters. Ernsthaft, Lena liebt ihn nicht nur, er ist Superman, Ironman, Batman und Spiderman gleichzeitig für sie.
Wenn Lena nur das einzig schlechte an diesem Buch wäre, wäre das alles ja nicht ganz so schlimm, aber auch die anderen Figuren glänzen nicht besonders mit Sympathie..
Naja, und wie ich eben schon erwähnt habe, ist alles, was an sich lustig sein könnte, einfach nur total unglaubwürdig und übertrieben dargestellt, was auf mich gezwungen gewirkt hat.
Der Plot an sich ist auch nichts Besonderes, weshalb eigentlich schon von Anfang an klar ist, was passiert und daher auch keine Spannung zustande kommt - worüber man aber hinwegsehen könnte, wenn das Buch wenigstens lustig wäre.
Zuletzt hat mir der Schreibstil gar nicht gefallen, viele Sätze sind teilweise so komisch abgehackt, was das Lesen schwierig macht. 

Fazit:

Das Buch kann ich wirklich keinem Empfehlen. Daran habe ich mir wirklich die Finger verbrannt und jetzt bin ich etwas vorsichtiger, wenn ich mal "was Neues ausprobieren" möchte. Das waren die gruseligsten 293 Seiten, die ich seit längerem gelesen habe (sogar William Bellman würde ich noch einmal lesen, nur um dieses Buch zu vergessen!).
Ganz schön harte Kritik, das weiß ich, aber mir hat das Buch einfach gar nicht gefallen, weshalb es eigentlich nicht einmal den einen Lesehasen verdient hat..
1/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

2.: ??? (erscheint im Frühjahr)
3,; ???

Über die Autorin:

(c) edition fredebolt
Annegrit Arens, in Köln geboren, ist eine deutsche Schriftstellerin und zugleich Drehbuchautorin.
Nach dem zweiten Staatsexamen arbeitete sie mehrere Jahre als Lehrerin. In dieser Zeit heiratete sie und bekam ihr erstes Kind. Nach der Geburt des zweiten Sohns erkrankte sie an einem Tropenvirus und musste aus dem Schuldienst ausscheiden. Es folgten die Trennung von ihrem Mann und ein neuer Partner.
Als mittlerweile vierfache Mutter erprobte sie sich in verschiedenen neuen Berufsbereichen. Ihr Examen in Psychologie qualifizierte sie für die Arbeit in der Paartherapie. Danach sammelte sie bei der Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für die Deutz AG neue Erfahrungen. Ihre ersten Veröffentlichungen waren Unterrichtsreihen für die gymnasiale Oberstufe.
1993 erschien ihr autobiografisch inspirierter erster Roman „Mom schafft das mit links“. Ihr Spektrum reicht vom Familien- und Frauenroman bis hin zu Melodram, Thriller und Erotik.
Vier Romane wurden für die ARD verfilmt. „Männer aus zweiter Hand“, TV-Spielfilm (ARD) mit Simone Thomalla, Dorkas Kiefer, Ralf Richter u.a. (1999); „Herz oder Knete“, TV-Spielfilm (ARD) mit Gudrun Landgrebe, Günther Maria Halmer, Marie Zielcke u.a. (2001); „Aus lauter Liebe zu Dir“, TV-Spielfilm (ARD) mit Claudia Wilde, Michael Roll u.a. (2002); „Die Schokoladenkönigin“, TV-Spielfilm (ARD) mit Hardy Krüger, Christine Neubauer u.a. (2005)
Im Auftrag des ZDF entwickelte Annegrit Arens mit Bele Nord als Co-Autorin das Drehbuch zu ihrem Roman „Ich liebe alle meine Männer“.
Annegrit Arens lebt mit ihrer Familie heute immer noch, heimatverbunden, in ihrer Geburtsstadt Köln, in unmittelbarer Nähe des Rheins.
Mit „Mädchenspiele“ veröffentlicht die Autorin Ende November den ersten Teil ihrer teilautobiographischen Maybach-Trilogie bei editionfredebold.

Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

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