Mittwoch, 19. März 2014

[Buchrezension] Multiplayer: Gefährliches Spiel - Jannis Becker

Seiten: 374
Genre: ?
Teil einer Reihe? Nein.
ISBN: eBook 978-3-955-20-467-9
Verlag: dotbooks

Erster Satz:

Die Abendsonne glänzte blutrot auf den Hängen des Gebirges.

Inhalt:

Ein Chef, der sie schlecht behandelt.
Kollegen, die ihr die kalte Schulter zeigen. Ein Leben, das sie von Tag zu Tag mehr zu ersticken droht. Finja fühlt sich wie im freien Fall - bis sie das Online-Rollenspiel "Breath of Doom" entdeckt. In der abenteuerlichen Fantasywelt wird aus der hilflosen jungen Frau die mächtige Zauberin Brianna. Hier kann sie s mit jedem Gegner aufnehmen und voller Selbstvertrauen von Sieg zu Sieg ziehen. Auch in Finjas wahrem Leben scheint sich auf einmal alles zum Guten zu wenden, als sie dem schüchternen Ben begegnet. Doch ist er wirklich der Mann, für den sie ihn hält? Und ist auch in der Online-Welt alles anders, als es auf den ersten Blick scheint?

Ein fesselnder Roman über die beklemmende Frage: "Was passiert, wenn ein Spie zur gefährlichen Falle wird?"
Quelle: eBook

Buchgestaltung:

Besonders schön finde ich das Cover jetzt nicht, aber es sieht irgendwie spannend aus, wenn ihr wisst, was ich meine.
Das Auge ist ziemlich aufgerissen und in der Pupille sieht man das Wort "GO!", was auch ganz gut zum Inhalt passt.
Der Titel passt ebenfalls recht gut, das merkt man jedoch erst am Ende des Buches.

Meine Meinung:

Ich war wirklich froh, als ich dieses Buch endlich durch hatte.
Aber bevor ich zu den negativen Aspekten komme, sag ich erst mal, was mir an der Geschichte gefallen hat.
Wirklich gut fand ich, dass man richtig merkt, wie Finja sich immer mehr in das Spiel flüchtet und es bald schon in eine Sucht ausartet. Der Autor hat es realistisch dargestellt, wie Finja immer mehr in die Sucht gerutscht ist - zuerst spielt sie das Spiel nur, um ihrem Chef eins auszuwischen, dann aber spielt sie es aus Langeweile und irgendwann richtet sie ihren kompletten Tagesablauf nach dem Spiel.
Es regt also auch zum Nachdenken an.
Des Weiteren fand ich Beckers Schreibstil auch ganz in Ordnung. Er benutzt eine simple Sprache, und die Sätze sind in sich schlüssig und leicht nachzuvollziehen.
Aber das war es eigentlich auch, was mir an Multiplayer gefallen hat.
Am aller schlimmsten war es, Finja zu ertragen. Und da sie die Protagonistin ist, hatte ich echt ein Problem. Es nervt einfach so dermaßen, dass sie sich in jeder Situation darüber beklagt, dass sie zu fett ist. Jetzt mal ehrlich: Es ist schon paranoid zu denken, dass die Leute, die einen angucken, alle sowas denken, wie: "Boah, ist die fett!". Ehrlich. Selbstbewusstsein gleich -100 000. Dazu kommt auch noch, dass sie immer rumheult, dass sie ja keiner leiden kann, und sie so wenige Freunde hat, blabla. Wenn man nunmal nur mit seinem Kater redet, ist das ja auch kein Wunder. Und das auf JEDER Seite ist einfach nur ätzend.
Auch Ben ist irgendwie komisch. Zuerst scheint er ein ganz netter - wenn auch etwas seltsamer - Typ zu sein, aber dann findet Finja raus, dass er Antidepressiva nimmt und dadurch impotent ist (wie sie das rausfindet, ist übrigens ziemlich niveaulos, armselig, billig, usw. ...). Da verhält er sich auf einmal wie so ein kleines Kind, und dann wird er zum Stalker. Gut, vielleicht kann man das noch auf seine Depressionen schieben...
Noch dazu kommt, dass Finja sich ziemlich oft selbst befriedigt, und das hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet, als ich mich für das Buch beworben habe. So etwas möchte ich eigentlich auch nicht lesen...
Die Spannung ist an einigen wenigen Stellen im Vergleich zum Rest relativ hoch, aber größtenteils hat mich das Buch einfach nur gelangweilt, und unter anderen Umständen hätte ich es abgebrochen.
Die Storyline ist zwischendurch etwas durcheinander - man weiß nicht, ob es in dem Buch jetzt hauptsächlich um Finjas reales Leben, um das Computerspiel oder um beides geht - läuft dann aber doch wieder zusammen, wobei ich sagen muss, dass das Ende auf mich irgendwie so wirkte, als wolle der Autor das Buch ganz schnell beenden. Wobei ich das auch verstehen könnte...

Fazit:

Totale Zeitverschwendung. 
Zwar netter Schreibstil und der Weg in die Spielsucht ist gut dargestellt, aber dadurch, dass die Protagonistin eine Mega-Nervensäge ist und ihr Verhalten teilweise manchmal echt seltsam war, kommt das gar nicht mehr ins Gewicht. Noch dazu kommt die geringe Spannung, die einen auch nicht ans Buch hält.
1/5 Lesehasen.


Über den Autor:

Jannis Becker ist das Pseudonym, unter dem der für historische Romane bekannte Autor Wolfgang Jaedtke seine Thriller und zeitgenössische Geschichten veröffentlicht. Wolfgang Jaedtke wurde 1967 in Lüneburg geboren, studierte historische Musikwissenschaft und promovierte mit einer Arbeit über Beethoven. Danach arbeitete er für ein Theater, bevor er sich als Schriftsteller selbstständig machte. 


Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥

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